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Drama. USA/F/HK 2007
Alternative Titel
-
Regie
Wong Kar Wai
Drehbuch Wong Kar Wai,
Lawrene Block nach einer Story von Wong
Kar Wai
Produktion Wong Kar Wai,
Jacky Pang Yee Wah, Wei Wang, Stéphane Kooshmanian, Jean-Louis Piel
Musik Ry Cooder
Kamera Darius Khondji
Darsteller Norah Jones, Jude Law, Natalie Portman, David Strathairn,
Rachel Weisz, Chan Marshall
Länge 95 Min. (Cannes: 111 Min.)
US-Kinostart
04.04.2008
CH-Kinostart 24.01.2008
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. | . |
© Text Marco,
molodezhnaja 25.5.08
© Bilder Golden Scene,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Die New Yorkerin Elizabeth (Norah Jones) wird von ihrem Freund betrogen und
sucht Zuflucht im Café des Engländers Jeremy (Jude Law). Dort isst sie fortan
allabendlich
einen Blaubeerkuchen und freundet sich mit Jeremy an, der ebenfalls
von der Liebe enttäuscht ist. Eines Nachts beschliesst Elizabeth jedoch, wieder
zu sich selbst zu finden, und reist dazu durch Amerika. Ihre Wege führen zum
alkoholkranken Cop Arnie (David Strathairn), der immer noch der Ehe mit Sue
Lynne (rachel Weisz) nachtrauert, und nach Las Vegas mit der Spielerin Leslie
(Natalie Portman).
REVIEW
Wong Kar Wai hat sich die letzten Jahre nicht
mehr gross weiterentwickelt, hat jedoch das, was er kann, perfektioniert. Es
gibt keinen Regisseur, der Melancholie und Sinnlichkeit so gut kombiniert und
auf die Leinwand bringt, wie der Hongkong-Regisseur. Doch darunter litt sein
Talent als Geschichtenerzähler. Stil siegte über Substanz - Stil wurde
Substanz. Vielleicht suchte er nach dem zermürbenden Dreh von
2046 darum auch nach einer Chance,
auszubrechen. Er drehte mit "My Blueberry Nights" seinen ersten
englischsprachigen Film, besetzt mit Hollywoodstars. Selbst seinen langjährigen
Stamm-Kameramann Christopher Doyle, der massgeblich mitverantwortlich war für
den wkw-Look, tauschte er gegen Darius Khondji aus.
Bei Khondji beginnen denn auch die Probleme. Der Mann ist ein erstklassiger Kamerakünstler - immerhin gehen "Seven", "The Beach" oder "La cité des enfants perdus" auf sein Konto. Und auch "My Blueberry Nights" sieht göttlich aus. Fast jedes Bild wirkt gefiltert durch Neon-Lichter und urbane Gadgets. Hier ein Logo, dort ein Licht, das alles in Zeitlupe. Jede Komposition wirkt flüchtig, sinnlich und melancholisch. Ganz Wong Kar Wai eben. Nur hängt allem auch der Hauch von Nachäffen an. Ähnlich wie im vierten "Indiana Jones", in dem Janusz Kaminski versuchte, den Stil von Douglas Slocombe zu kopieren, so macht hier Khondji auf Doyle - und schuf eben genau das: eine Kopie. Sozusagen "Wong Kar Wai auf Knopfdruck". Schön allemal, aber auch gekünstelt.
Dem passen sich auch die Schauspieler an, von der etwas blassen Nora Jones bis zum kitschigen Jude Law. Alle spielen hier wie Figuren, nicht wie Menschen. Sie sind Kreationen für eine künstlich-stilisierte wkw-Welt, in der kaum etwas wirklich real funktioniert, sondern abstrahiert, und so gut wie alles in Zeitlupe abläuft. Es gibt zwar ein paar Dialoge, die hintersinnig wirken (mir gefiel Elizabeths Aussage, dass jeder Mensch, den sie trifft, wie ein Spiegel funktioniert - und sie sich selbst mit jeder Reflektion besser kennenlernt und besser mag) - doch dies bleiben Ausnahmen in einer artifiziellen Welt. Schlecht ist dennoch kaum jemand. Sängerin Jones gibt ein solides Debüt, sie ist als Protagonistin zwar erstaunlich passiv und ändert sich im Verlauf des Films nicht gross, doch dies scheint die Idee des Konzepts zu sein.
Jude Law dagegen ist Jude Law: knuffig, aber etwas klischeehaft. David Strathairn gefiel mir als leidender Cop sehr gut, während Rachel Weisz als seine Frau ziemlich übertreibt und ihre Texte forciert aufsagt. Natalie Portman wiederum kommt auch nicht gerade real rüber, aber überzeugt als Figur. Diesem Quintett sah ich gern zu, ich genoss die Bilder, ich liess mich mit Musik und Optik einlullen. Wong Kar Wai ist, selbst wenn er sich kreativ nicht weiterentwickelt, immer noch ein Meister darin, Zuschauer zu betören. "My Blueberry Nights" gefiel mir dahingehend sehr gut, selbst die locker aufgebaute Story sagte mir halbwegs zu und ist zugänglicher als viele von Wongs kryptischer werdenden Hongkong-Filmen. Ein Fortschritt? Ein Rückschritt? Hat Wong seine Seele verkauft oder führt er einfach das fort, was er eh schon lange tut? Von allem etwas. Doch "My Blueberry Nights" ist, trotz etwas dünner Story und Künstlichkeit, ein ungeheuer schöner Film. Ein sinnliches, urbanes, flüchtiges und melancholisches Werk. Wong pur.
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