My Dear Desperado (Südkorea, 2010)

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Liebesdrama
Südkorea 2010
Alternative Titel Nae Kkangpae Gateun Aein; Gangster Lover; 내 깡패 같은 애인

Regie und Drehbuch Kim Kwang-shik
Darsteller Park Joong-hoon, Jeong Yu-mi, Park Won-sang, Jung In-gi, Jeong Woo-hyeok

Zuschauer 697'000
Länge 105 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 12

Humor	Spannung	Action	Gefühl	Anspruch	Erotik
				.	.

STORY
Han Sae-jin (Jeong Yu-mi) verlässt ihr Heimatdorf und zieht nach Seoul. Dort arbeitet sie in einer IT-Firma, hat einen Freund und baut sich ein Leben auf - doch das geht nur wenige Wochen gut. Dann geht ihr Arbeitgeber pleite. Sae-jin kriegt keinen Job mehr, wohnt in einer armseligen Wohnung. Neben ihr haust der zweitklassige Gangster Oh Dong-chul (Park Joong-hoon), der auch nichts mehr auf die Reihe kriegt: Sein Boss behandelt ihn wie Dreck, bei Schlägereien unterliegt er meistens. Sae-jin fürchtet sich erst vor dem fluchenden, ungehobelten Kerl, doch langsam freundet sie sich mit ihm an. Hat diese Beziehung überhaupt eine Chance?

REVIEW
Gangsterdrama #497 widmet sich der romantischen Eskapaden eines Schlägers und Rüpels. Ach wie schön. Fällt nicht alleine schon der Umstand, dass man sich dem Gangsterleben mit Witz und Romantik nähert, in die Kategorie "gefährlich"? Zwar versucht der Off Road-Drehbuchautor Kim Kwang-shik in seinem Regiedebüt nicht, die Schurken in Glamour und Coolness zu tünchen, aber die Kerle kommen allemal gut weg. Würde nicht dieses Schema alle paar Wochen durch die koreanischen Kinos geistern, ich würde mich nicht so sehr daran stören. Aber es ist Dasselbe immer und immer wieder.

Was unterscheidet "My Dear Desperado" von seinen Genre-Genossen? Nicht viel anfänglich. Die Romanze zwischen "Zivilistin" und Schurke ist sicherlich nichts Neues, die ganzen Prügelszenen auch nicht. Ja selbst das soziale und zwischenmenschliche Versagen von Dong-chul kann man sich im Voraus zusammenreimen. Erst gegen Ende gibt es so etwas wie eigene Nuancen, wenn Dong-chul für die Arbeitsstelle von Sae-jin kämpft. Er selbst hat sich längst aufgegeben, aber er versucht mit allen Mitteln, die junge Frau in der Geschäftswelt zu etablieren. Etwas, was angesichts sexistischer und diskriminierender Arbeitgeber keine einfache Sache ist.

In solchen Szenen erzählt Kim Kwang-shik durchaus Interessantes - auch mit Blick auf den Druck, der auf Arbeitnehmern lastet, die sich aus der Arbeitslosigkeit befreien wollen. Solche Themen in einen Gangsterfilm, immer noch ein populäres Genre in Südkorea, zu packen, ist vielleicht die grösste Errungenschaft des Films. Die zweitgrösste sind die Schauspieler. Park Joong-hoon (Radio Star) spielt solche Rollen im Schlaf und bringt bei Bedarf Pathos und Energie in seine Figur, ist sich aber auch nicht zu schade, sie immer mal wieder schlecht dastehen zu lassen. Ein Lächeln ganz am Ende zeigt auch, wie wenig es von ihm braucht, um die Zuschauer gefangen zu nehmen.

Die 17 Jahre jüngere Jeong Yu-mi (Chaw) bringt mit ihrem verängstigten Gehabe ein paar Lacher in die erste Filmhälfte, kriegt den Schwenk zur Dramatik aber gut hin. Sehen lässt sich derweil auch die Inszenierung, die meist von unaufdringlicher, aber technisch hochwertiger Natur ist. Der einfache Klaviersoundtrack hinterlässt einen ebenso guten Eindruck. Das alles passt gut zusammen, sorgt für Kurzweil. Auch wenn "My Dear Desperado" inhaltlich kaum je ungeheuer überrascht, so sorgt er dank seiner überzeugenden Präsentation doch nie für Langeweile. Fast wünscht man sich, alle Beteiligten hätten ihre Energie in einer packendere und neuartigere Geschichte gesteckt. Aber schlecht ist das hier geschnürte Filmpaket ja auch nicht.

MEINE DVD
Südkorea, Code 3, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Koreanisch 5.1 mit englischen und koreanischen Untertiteln.

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SCREENSHOTS

Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint

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