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Horror
komödie
Südkorea 2009
Alternative Titel Chawoo; Keiler - Der Menschenfresser; Chawz; 차우

Regie Shin Jeong-won
Darsteller
Eom Tae-woong, Jeong Yu-mi, Jang Hang-seon, Yoon Jae-moon,
Park Hyeok-kwon, Heo Yeon-hwa, Jeong Yoon-min, Park Chang-ik, Ha Yoo-i

Zuschauer 1'800'000
Länge
122 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung
ab 14 (FSK 16)

 

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
.

©  Text Marco, molodezhnaja 16.12.09
©  Bilder Lotte Entertainment, Screenshots molodezhnaja


STORY
Sameri ist ein idyllisches Dorf in Korea, in dem es seit 10 Jahren kein Verbrechen mehr gegeben hat. Hierhin wird der Polizist Shin (Park Hyeok-kwon) aus Seoul versetzt, und hofft auf eine friedliche Zeit. Doch es kommt anders: Bald findet die Umweltschützerin Byeon Soo-ryeon(Jeong Yu-mi) ausserhalb des Dorfs Leichenteile einer jungen Frau. Für deren Grossvater, den alten Jäger Cheon Il-man (Jang Hang-seon), ist klar, dass ein mutiertes Riesen-Wildschwein der Täter sein muss. Dieser Verdacht lockt jede Menge Jäger an, angeführt vom arroganten
Baek Man-bae (Yoon Jae-moon). Die Truppe erlegt tatsächlich ein grosses Wildschwein. Doch als eine Party zu Ehren des Jagderfolgs steigt, taucht das echte Monster auf - ein Keiler von noch viel grösseren Dimensionen. Und seit es auf einem Friedhof Menschenfleisch gefressen hat, ist es richtig heiss auf diese Speise.

 

REVIEW
Der Schatten von The Host hängt bedrohlich über "Chaw": Monsterfilm aus Korea. Skurrile Figuren. Schräger Witz trifft Action und Suspense. Dazu ein Hauch von B-Movie. Doch wo Bong Joon-hos Werk über eine riesige Flusskreatur Massstäbe setzte, ist dieses Wildschweintheater reiner Trash. Aber solcher, der sich seines Ramsch-Charakters wenigstens bewusst ist und so zumindest in der ersten Hälfte viel Spass macht. Verübeln kann man es Regisseur Shin Jeong-won (Sicily, 2km) sowieso nicht, dass er "The Host" nacheifert, schliesslich ist der noch immer Koreas erfolgreichster Film aller Zeiten. "Chaw" kam nicht an diesen Erfolg heran, lief aber mit fast zwei Millionen Zuschauern auch nicht gerade übel. Und er verkaufte sich in fast 20 Länder, darunter Deutschland.

Viel Ehre für einen solchen Trash, dessen Problemliste schon bei der Story beginnt: Die folgt teilweise detailgenau der Blaupause von "Jaws", wenn etwa die Jäger auftauchen und zuerst das falsche Tier erlegen. Man weiss genau, dass was Grösseres noch in den Wäldern haust! Auch die Idee des schweinischen Monsters ist nicht neu, so sah man Ähnliches schon von "Razorback" bis kürzlich "Pig Hunt". Shin will aber auch gar keinen Drehbuchpreis abräumen, sondern nutzt die formelhafte Story, um darauf eine schräge Geschichte über eine ländliche Gesellschaft in Angst zu zeichnen. Der nächste Hollywood-Verwandte dürfte darum "Lake Placid" sein, der einen ähnlichen Mix aus Horror, Comedy und B-Film-Hommage präsentiert.

"Chaw" ist jedoch nicht allein in der Story billig, dasselbe gilt für fast jedes Element. Von der Kameraführung über die etwas chargierenden Darsteller um Eom Tae-woong (Hand Phone) bis hin zu den Effekten. Letztere sind besonders peinlich, mal sieht man nur einen Fellfetzen vor der Linse durchrasen, mal scheint ein Ochse als Stunt-Double zu fungieren, dann wiederum kommen schwache CGI-Tricks zum Einsatz. All das hält "Chaw" davon ab, grosses Kino zu sein. Und das ist auch ganz okay so! Denn der Reisser ist  gerade in seinem Mut, billiges Kino mit seinen eigenen Mitteln zu schlagen, überraschend intelligent. Er hält dem einfallslosen Genrekino einen Spiegel vor und bedient sich selber denselben Mitteln, weil er tief im inneren weiss, dass all das, was hier lächerlich gemacht wird, eben doch funktioniert.

Und so kann Shin genussvoll zwischen durchaus spannender Horror-Action und köstlichem Witz abwechseln. Es gibt ein paar Sequenzen, die jagen einem wirklich den Schrecken in die Glieder und andere, die sind überraschend dreist. Etwa wenn ein netter Familienvater in einer Szene ohne den Hauch einer Vorwarnung aus dem Leben gerammt wird. Oder wenn eine bereits schwer verletzte Frau, die von zwei Besoffenen zurückgelassen wird, hilflos daliegt, und dann ganz genüsslich das Monsterschwein kommt und sie zerfleischt. Es ist die Derbheit, mit der eine hilflose Frau zum Opfer wird, die überrascht - und den Film wohltuend abhebt von genormter Fliessbandware.

Ja "Chaw" hat seine Probleme, richtig viele sogar, darum liegt eine bessere Bewertung nicht drin. Die Tricks kann man belächeln, die Überlänge schlägt aufs Steissbein, die Story wirkt wie ein Eintopf aus gängigen Monsterfilmzutaten, die zweite Hälfte hält nie mit der ersten mit und das Ende wirkt etwas fad. Doch all das war für mich angesichts des Unterhaltungswerts nebensächlich. Hier getraut sich ein B-Film mal wieder richtig B-Film zu sein und lässt dabei buchstäblich die Sau raus. So gewinnt man keine Preise. Aber auf jeden Fall meinen Goodwill. Grunz!

 

MEINE DVD
Südkorea, Code 3, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Koreanisch 5.1 mit englischen und koreanischen Untertiteln.

 

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EXTERNE LINKS 
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Hancinema

 

SCREENSHOTS

Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint


 

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