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Liebesthriller. Indien. Hindi
Alternativer Titel
-
Regie O.P. Ralhan
Drehbuch O.P. Ralhan, Akhtar-Ul-Iman nach einer Story von Rajinder Rajan
Produktion F.C. Mehra
Songs O.P. Nayyar
Kamera Shivram Malaya
Choreografie Sohanlal Hiralal
Darsteller
Shammi Kapoor, Ragini,
Shubha Khote, Kamal Kapoor,
Johnny Walker,
S.N. Banerjee, Mumtaz Begum, Amrit Rana, Agha Miraz, Geeta Bali
Länge 141 Min.
Kinostart 1958
Trade classification -
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 6
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. | . |
© Text Marco,
molodezhnaja 5.10.06
© Bilder Sky,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Der Dieb Shankar (Shammi
Kapoor) flüchtet nach einem Raub vor der Polizei. Er landet in einem Theater von
Sethji (S.N. Banerjee), wo er sich in der Umkleidekabine der Tänzerin Uma Devi
(Ragini) verschanzt. Als sie ihn entdeckt, gibt er sich als Anand aus, dem
Autor, auf den alle im Theater warten. Da die Polizei im Quartier patrouilliert,
muss Shankar seine neue Identität aufrechterhalten und macht gute Arbeit als
Schreiberling. Er erobert nebenbei auch Umas Herz. Der echte Anand segnet
derweil das Zeitliche, weshalb die Polizei glaubt, der gesuchte Shankar sei
verblichen. Doch Inspektor Kumar (Kamal Kapoor) gibt nicht auf und kommt Shankar
langsam auf die Spur.
REVIEW
Was für ein Auftakt: "Mujrim" spielt in den
Anfangsszenen derart geschickt mit Licht und Schatten, als wolle Regisseur O.P.
Ralhan (Phool Aur Patthar) dem
Klassiker "The Third Man" nacheifern. Doch das wars leider auch schon. Ein paar
Film-noir-Momente täuschen nicht darüber hinweg, dass der Liebesthriller auch
nur Standardware ist mit der üblichen Comedy-Nebenhandlung, einer albernen
Gerichtsverhandlung, mühsamer Sozialbotschaft und deutlichen Längen. Richtig ab
fällt der Film erst im letzten Drittel, wenn die zuvor durchaus vorhandene
Spannung langsam verpufft und man sich ohne es zu merken nach dem Ende zu sehnen
beginnt.
Wer indes die Einzelteile des Films auflistet, erwähnt fast ausnahmslos Vorzüge: Shammi Kapoor etwa, damals gerade mit Tumsa Nahin Dekha zum neuen Idol der jungen Generation aufgestiegen, und schauspielerisch bereits voll im Saft. Wenn er etwas theatralisch die Augen aufreisst funktioniert dies ebenso gut, wie wenn er geheimnisvoll unter einem coolen Noir-Hut hervor guckt. O.P. Nayyars Musik ist beseelt und passt hervorragend zu Shammi, wenngleich der hier nicht seine archetypische Rolle des verspielten Charmeurs spielt. Nicht zuletzt gefällt die Bildsprache, da Ralhan sich einerseits durch klassische Thriller aus Ost und West inspirieren lässt, und andererseits zwischen minimalistischen Kulissen und naturalistischen Skylines variiert.
Neben Shammi spielt die wenig bekannte Ragini, der man ihre Tanz-Herkunft ansieht: Sie ist am besten in den Tanznummern und bei dramatischen Szenen zuckt sie fast ununterbrochen mit der Stirn und den Augenbrauen. Das passt in eine Tanzdarbietung, ist aber abseits davon etwas irritierend. Genau dieses Wort trifft auch auf Johnny Walker zu. Der Komiker ist drollig, keine Frage, doch seine Witze über dicke Frauen passen ebenso wenig in den Film wie seine Solo-Songnummer, die in diesem Jahrzehnt fast Pflichtstoff war. "Mujrim" mag eine fallende Spannungskurve aufweisen, doch er ist bis in die Mitte spannender als so mancher Bollywood-Thriller dieser Ära von sich behaupten kann. Diesen Suspense mit einer Comedy-Routine kaputt zu machen, ist eine dumme Entscheidung.
Was genau es aber ist, was hier schief läuft, ist schwer zu sagen. Vielleicht ist es gar nichts, was man benennen kann, denn "Mujrim" hat seine Stärken - und er hat Shammi. Doch er leidet an Ziellosigkeit, er verliert sich in Nebensächlichkeiten und enttäuscht zum Schluss mit fehlgeleiteten Regie-Entscheidungen. Kein schlechter Film, nicht einmal im weitesten Sinne, aber einer, der mit wenigen Kniffen hätte besser sein können und der in seiner jetzigen Form leider viel zu kalt lässt. Wir, die über Filme schreiben, sind nicht gerade scharf auf solche Werke, da sie einen weder in positiver noch in negativer Weise herausfordern. Das spiegelt sich dann auch in den Texten wider, denn man kann das Wort "mittelmässig" nicht endlos umformulieren, bevor man sich wiederholt. Also hör ich lieber auf ...
MEINE DVD
Sky Entertainment (USA), Code 0, NTSC
Vollbild
Hindi Dolby Digital 2.0 mit englischen Untertiteln (Film und Songs).
Disk Rating * ½ (Dunkles, verkratztes, fehlerhaftes
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