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Drama
Südkorea 2009
Alternative Titel Eommaneun Changnyeoda; 엄마는 창녀다

Regie, Drehbuch, Produktion Lee Sang-woo
Darsteller Lee Sang-woo, Lee Yong-nyeo, Kwon Beom-taek, Yoo Ae-kyeong

Zuschauer -
Länge
96 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung
ab 16

 

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
.

©  Text Marco, molodezhnaja 25.4.2013
©  Bilder Art Service, Screenshots molodezhnaja


STORY
Der 38-jährige Sang-woo (Lee Sang-woo) leidet an Aids und Armut. Geld verdient er sich lediglich als Zuhälter: Indem er seine eigene Mutter prostituiert. In einer kleinen Hütte bedient sie für wenig Geld ihre Kunden. Sang-woo fühlte sich zu diesem absurden Leben gezwungen, als der Vater (Kwon Beom-taek) die Familie verliess. Der führt nun ein bürgerliches Leben mit der streng religiösen Hikikomori (Kim Hi-jee) und ihren Kindern. Tochter Hee-soo (Yoo Ae-kyeong ) freundet sich gegen den Willen des Vaters mit Sang-woo an. Zwischen den Halbgeschwistern entwickelt sich eine Freundschaft.

 

REVIEW
So direkt wie der Titel ist auch der Film: "Mother Is a Whore" redet selten um den heissen Brei, zeigt Figuren in den schrecklichsten Momenten ihres Lebens. Sympathien aufzubauen, fällt schwer, zumal jeder mit seinen Dämonen zu kämpfen hat. Der Indie-Regisseur Lee Sang-woo (Barbie), der hier hinter der Kamera nahezu alle Jobs übernahm und selbst vor der Kamera agiert, scheint kein besonders gutes Bild von seinen Mitmenschen zu haben. Diese permanente Desillusion schlägt nicht nur aufs Gemüt, sondern macht den Film auch anstrengend. Doch auszuhalten lohnt sich.

Ein Grund sind etwa die überzeugenden Schauspielleistungen. Lee selbst gab sich einen höchst unglamourösen Part, wirkt manchmal etwas steif, aber stets glaubwürdig. Seine Filmmutter Lee Yong-nyeo tut nicht viel anderes, als zu leiden, doch auch das eindrucksvoll. Es ist schon krass, zu sehen, für welche Figuren sich die Akteure hier hingaben. Es gibt nur ganz wenige, für die man etwas Mitgefühl entwickelt, und selbst die drehen in manchen Szenen den Spiess um und werden zu Aggressoren. Das gilt ganz besonders für den von Sang-woo stets abgewimmelten jungen Schwulen, der in einer Szene für offene Münder sorgt.

Die Story selbst ist ganz okay, wird aber vom Pessimismus fast erdrückt. Wirklich passieren tut nicht viel, stattdessen wird Leid auf Leid aufeinandergestapelt. Und dafür werden auch immer wieder bekannte Ursachen herbeigeholt - ausgerissene Väter, Religion, sexgeile Männer. Das ganze Spektrum halt. Und sonderlich überraschend ist nichts davon. Fast scheint es, als sei die Story lediglich Aufhänger für kleinere Charakterporträts, die wiederum nur darauf erpicht sind, das Dunkelste in den Menschen zu zeigen. Wer das mag, der ist hier gut aufgehoben.

Die Inszenierung letztendlich ist hochwertig. Lee Sang-woo mag unerfahren sein, doch das Talent ist offensichtlich, fast erinnert es, wie schon bei seinem Debüt Tropical Manila, an den jungen, rüden Kim Ki-duk. Vom Framing der Bilder über die recht flotte Montage bis hin zur Schauspielführung: Er hat alles im Griff. Davon kann sich manch ein Möchtegern-Indie-Regisseur Südkoreas was abschneiden. Lee ist nicht der einzige, der im Low-Budget-Kino die finsteren Seiten der Menschen auslotet, das machen fast alle. Aber er macht es mit Stil und Mut gleichermassen. Den Film als Meisterleistung abzustempeln, würde etwas hoch greifen, dazu ist er dramaturgisch zu wenig ausgereift. Doch es ist ein bemerkenswertes und lohnendes Frühwerk. Vorausgesetzt, man kommt mit dem Gezeigten klar.

PS: Lee drehte eine Trilogie aus Kaputte-Familie-Filmen, zu der dies der Auftakt ist. Es folgten "Father Is a Dog" (2010) und "I Am Trash" (2015)

 

MEINE DVD
Südkorea, Code 3, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Koreanisch 5.1 mit englischen und koreanischen Untertiteln

 

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Yesasia (Liefert aus HK)

 

EXTERNE LINKS 
imdb.com

Hancinema

 

SCREENSHOTS

Screenshots der DVD mit PowerDVD 12, verkleinert und geschärft mit Photoshop CS2


 

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