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Komödie. Indien. Hindi
Alternativer Titel
-

Regie Ganesh Acharya
Drehbuch Muazzam Beg
Produktion Kumat Mangat
Songs Nitin Arora, Sony Chandy
Kamera S. Shreeram
Choreografie Vishnu Deva, Ganesh Acharya
Darsteller Govinda, Hansika Motwani, Manoj Bajpai, Celina Jaitley, Upen Patel, Aftab Shivdasani,
Prem Chopra, Kim Sharma, Shruti Sharma, Kurush Deboo, Esha Deol, Ganesh Acharya, Om Puri (Erzähler)

Länge 138 Min.

Kinostart 25.7.2008
Box office classification
Flop
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 10

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
. .

©  Text Marco, molodezhnaja 25.7.08
©  Bilder Eros Entertainment, Screenshots molodezhnaja


STORY
Der steinreiche, aber verrückt gewordene Textilienfabrikant
Jaiswal (Prem Chopra) will sein Unternehmen an sechs zufällig ausgewählte Leute verschenken, denen er eine SMS schickt. Keiner der sechs glaubt der Botschaft, nicht zuletzt darum, weil sie alle selbst ihre Probleme haben: Der verschwenderische Bobby (Govinda) hat sich mit seinem reichen Vater (Jawed Sheikh) zerstritten, der herzensgute Lalbhai (Manoj Bajpai) kann einfach sein Geld nicht beisammen halten, der Werber Gaurav (Aftab Shivdasani) eckt mit seinen Ideen an und verliert seine Freundin (Kim Sharma) an einen anderen Mann, Shruti (Celina Jaitley) kann ihre Modelinie nicht in die Läden bringen, Billig-Model Manik (Upen Patel) möchte endlich Supermodel werden und lässt sich darum mit der versnobbten Modezarin Dolly (Archana Puransingh
) ein, und die Schauspielerin Ashima Kapoor (Hansika Motwani) möchte endlich von ihrem Image als biedere Seifenoper-Queen wegkommen. Als Jaiswal verstirbt, nimmt das Sextett seine Chance wahr und übernimmt die Firma. Doch dies ist gar nicht so einfach, wie sie gedacht haben.

 

REVIEW
Mit seinem Regiedebüt Swami fiel Ganesh Acharya auf die Nase. Obwohl von hoher Qualität floppte das vergleichsweise stille Drama an den Kinokassen. Also besann sich Acharya, der zu den gefragtesten Choreografen Bollywoods gehört, auf das, was er besser umsetzen kann: Eine Komödie mit vielen Songs und Tänzen. Kurioserweise erweist er sich bei "Money Hai Toh Honey Hai" jedoch als gnadenlose Fehlbesetzung. Er entlockt der zusammengekleisterten Story kaum einen Lacher, tischt ziemlich schlechte Tanzchoreografie auf und langweilt beinahe von A bis Z. Der Film sieht aus, als käme er zehn Jahre zu spät, der Look ist matt, die Akteure wirken schlaff, die Tanzschritte sind veraltet. Kaum etwas mag hier zu begeistern.

Es sind nur ganz kleine Dinge, die einen nicht sofort auf dem Sessel oder dem Sofa einschlafen lassen. So veräppeln die Macher mit der hysterischen TV-Produzentin Mukti Kapoor (Rakhee Tandon) niemand Geringeres als die mächtige Ekta Kapoor. Und Manoj Bajpai amüsiert am Anfang, wenn er immer ärmer wird und dies trotzdem als Segen verkauft. Kleine gelungene Momente haben auch Govinda und Celina Jaitley, doch sie sind rar gesät. Und dann wäre noch ein einziger Song ("Rangeeli Raat"), der gute Laune macht, aber dafür schlecht gesungen ist. Die restlichen Klänge bringen die immergleiche Hip-Hop-Leier, die einem rasch zu den Ohren heraushängt. Dazu das typisch möchtegern-coole Gehabe von knapp bekleideten Girls und Jungs ohne Mode-Geschmack.

Habe ich erwähnt, dass die Crew in fast jedem Lied den guten alten Roboter-Tanz ausgräbt? Muss das wirklich sein? Govinda kann tanzen, Ganesh kann choreografieren, also warum muten die beiden uns das zu? Hansika Motwani hat immerhin einen Song, bei dem sie etwas sinnlicher tänzeln darf, doch da rückt ein fetter Koloss ins Bild und verdrängt sie fast aus dem Lied. Der zwei-Zentner-Mann ist niemand anderes als Ganesh Acharya selbst, der mit seiner Leibesfülle glatt die Leinwand sprengt. Es ist fast peinlich, dass er sich hier in seinem eigenen Film noch als Star zelebrieren muss. Doch er befindet sich in guter Gesellschaft: Vieles an "Money Hai To Honey Hai" ist schliesslich peinlich.

Angefangen bei Prem Chopra. Der Alt-Schurke ist zum Davonlaufen schlecht. Upen Patel auch. Der Mann mag gut aussehen, doch mit seiner nachsynchronisierten Stimme und dem nicht vorhandenen Comedy-Timing in der zweiten Hälfte ist er eine Nullnummer. Kurze Ausnahmen wie die Sex-Sessions mit Archana Puransingh bestätigen nur die Regel. Aftab Shivdasani ist nicht viel besser, er wirkt den ganzen Film hindurch gelangweilt, sein Part ist nutzlos. Ebenfalls grässlich: Govindas Kleiderwahl. Der Mann ist bald 50, ehemaliger Politiker und seit seinem Comeback mit Partner auch wieder gefragt. Also warum dann so etwas? Offene Shirts, Klunkerketten - man fühlt sich erinnert an den Govinda der 90er mit seinen Motorradjacken und generell schlechtem Modegeschmack. An den knüpft er hier an.

Die schwachen Songs, ihre mittelmässige Choreografie und das nervige Poser-Gehabe habe ich bereits erwähnt. Doch damit ist noch lange nicht die ganze Pallette des technischen Versagens abgedeckt. Auch die Soundeffekte sind Störenfriede (jedes Mal gackert ein Huhn, wenn Prem Chopra auf irr macht), die Kamera ist lustlos eingesetzt und hat stets einen angestaubten Look, die zu oft mit englischen Texten durchwachsenen Dialoge öden an und Esha Deols Item-Auftritt ist verschenkt. Das alles gibt zu viel Abzug, um am Schluss noch zu einem "genügend" zu reichen.

Das grösste Problem ist jedoch das Timing. Am Anfang gibt es, beim Vorstellen der Charaktere, noch die eine oder andere amüsante Szene. Nach der Intermission ist Schluss damit - kaum ein Lacher bleibt. Stattdessen quälen wir uns durch plumpe Moral-Lektionen und eine grenzenlos lahme Modeschau. Mit solch einer schwachen Show unterbietet Ganesh Acharya sogar noch die Comedy-Nervensägen der Gattung Priyadarshan oder David Dhawan. Deren Filme sehen wenigstens nach was aus. Hier hingegen gibt es so gut wie gar nichts, was die Mängel kaschiert und so bleibt nur ein deutliches Abraten. Lasst dieses Machwerk sausen, vielleicht verstehen die Filmemacher Bollywoods dann bald mal, dass Comedy eine schwierige Sache ist und man nicht jeden Quatsch mit zwei Scherzen drin als den nächsten Schenkelklopf-Blockbuster verkaufen kann. "Money Hai Toh Honey Hai" ist ein schlechter Film und wird floppen. Der grösste Vorteil? Der Unsinn dauert nur knapp zwei Stunden.

 

SONGS
1) Money Hai Toh Honey Hai - Grässliches Titellied, netter Beat (Nitz 'N' Sony [Nitin Arora, Sony Chandy], Harshdeep Kaur).
2) Ta Na Na - Eshas Item Nummer: Schicker Beat, schwache Lyrics, mässiges Lied (
Kunal Ganjawala, Rekha Bhardwaj, Nitz 'N' Sony, Earl E D).
3) Teri Ishq De / Chhuriyaan - Tanzkugel Acharya tanzt persönlich: Cooler Refrain, auch hier guter Beat (
Labh Jhanjua, Sunidhi Chauhan).
4) Awaara Dil Mera - Upen mit rappt schrecklich am Strand und räkelt sich um knapp bekleidete Damen. Auch hier: Nur der Beat rockt (
Adnan Sami, Shruti Pathak, Nitz 'N' Sony, Arya, Bob, Ishq, Shantanu Hudlikar).
5) Rangeeli Raat - Ein Lied mit Schmiss, mässigem Gesang und wenig Erinnerungswert (
Daler Mehendi, Sunidhi Chauhan).

 

MEINE DVD
Eros
(GB), Code 0, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Hindi 5.1 und 2.0 mit englischen Untertiteln (Film und Songs).
Disk Rating * * ½ (Farblich okay, aber oft verpixelt. Wie üblich ist der "HD-Transfer" eher ein Witz)

 

BESTELLEN 
amazon.co.uk

 

EXTERNE REVIEWS 
imdb

Bollywood Hungama (1/5)
Rediff.com (1½/5)

 

SCREENSHOTS


 

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