> molodezhnaja Hauptseite
> asian movies
> china

> 2015
> MOJIN - THE LOST LEGEND

 


Fantasyabenteuer

China 2015
Sprache Mandarin
Alternative Titel Gui chui deng zhi xun long jue; The Ghouls; 鬼吹燈之尋龍訣

Regie Wuershan
Darsteller Shu Qi, Aloys Chen Kun, Huang Bo, Angelababy, Xia Yu, Cherry Ngan

Länge 125 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung
ab 12

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
.

©  Text Marco Spiess, molodezhnaja 10.2.2017
©  Bilder Emperor, Screenshots molodezhnaja


STORY
1989: Hu Bayi (Aloys Chen), Wang Kaixuan (Huang Bo) und Shirley Yang (Shu Qi) sind Grabräuber, genau wie ihre Vorfahren. Doch sie leben nun zurückgezogen in New York. Da heuert sie die Geschäftsfrau Ying Caihong (Liu Xiaoqing) an, um gegen reichhaltige Bezahlung in der Mongolei ein altes Grab zu finden. Vor Ort finden Hu und Wang heraus, dass das Grab dasselbe ist, in dem sie einst ihre Geliebte Ding Sitian (Angelababy) verloren haben. Und es dauert nicht lange, bis klar wird, dass Auftraggeberin Ying keine guten Absichten hegt.

 

REVIEW
"Mojin - The Lost Legend" basiert auf demselben Romanzyklus, der auch Chronicles of the Ghostly Tribe zugrunde lag: Tianxia Bachangs "Ghost Blows Out the Light". "Chronicles"  deckte die erste(n) Episode(n) ab, dieser hier nun die letzten. Doch verschiedener könnten die beiden kaum sein. Während der zuerst in den Kinos gelaufene "Chronicles" eine etwas wirre, aber episch angehauchte Geschichte erzählt, macht "Mojin" ganz auf Massengeschmack, ganz auf "Indiana Jones". Und das kam voll an: Die Zuschauer stürmten die Kinos, der Film übertrumpfte seinen direkten Widersacher und avancierte hinter "Monster Hunt" zum zweiterfolgreichsten chinesischen Film aller Zeiten!

Dabei liefert Regisseur Wuershan (Painted Skin: The Resurrection) nichts speziell Gutes ab. Die Erzählweise ist holprig, Comedy-Sidekick Huang Bo (Lost in Thailand) irritiert, und die viel zu oft eingesetzten Spezialeffekte dürften besser sein. Daneben ist der Film deutlich zu lang und die Figuren wirken austauschbar, weswegen Superstars wie Shu Qi hier verschwendet sind. Manche Kritiker liessen sich trotzdem zu hochtrabenden Vergleichen hinreissen, manche gar zu "Herr der Ringe" - was schlicht absurd ist. "Mojin" hat weder die künstlerische Einheit und Kraft noch die Inhaltliche Power wie Peter Jacksons Trilogie. Kein Set, kein Effekt, kein Dialog ist auch nur annähernd so gut wie dort. Das ist kein Vergleich von Äpfeln und Birnen, sondern von Gold-Standard und Ramsch.

Das mag etwas gar harsch klingen, denn Freunde des unterhaltsamen Spektakels werden sich bei "Mojin" nur selten wirklich langweilen. Aber "Mojin" ist künstlerisch wirklich nicht hochwertig. Der Film versucht immer wieder, mit Schauwerten seine Defizite zu kaschieren, doch selbst das klappt nicht. Wenn etwa minutenlang das Bild nur grau-blau-violett ist, um einen Unter-Tag-Look zu suggerieren, dann kommt man nämlich auch visuell nicht auf seine Kosten. Und wenn selbst Shu Qi im Lara-Croft-Gedenk-Outfit die Augen nicht offen halten kann, dann läuft etwas ganz heftig falsch.

Ja selbst die Story ist kein Brüller. Auch "Chronicles of the Ghostly Tribe" stolperte etwas uninspiriert voran, doch dessen Probleme sind hier noch potenziert: Die romantischen Rückblenden mit Angelababy zünden einfach nicht, was die Emotionen im letzten Drittel tilgt. Die Suche nach einer sagenumwobenen Blume in den Grabhöhlen hat dramaturgisch keine Zugkraft, denn für die Protagonisten ist das Ziel so uninteressant wie für die Zuschauer. Mit wem soll man mitfiebern? Worin besteht der Antrieb von Gut und Böse? Und ist das bisweilen auftretende Glorifizieren der Mao-Zeit wirklich nötig?

Dass "Mojin - The Lost Legend" in der Heimat ein Blockbuster war, hat wenig zu sagen. Er wurde wohl gut promotet, er war in 3D, bot Stars und Spektakel. Als jemand, der nicht in dieser Hype-Blase drinnen war, kann ich nur den Kopf schütteln: Dies ist inhaltlich wie inszenatorisch schwaches Kino mit uninteressanten Figuren und ebensolcher Geschichte. Alle Vergleiche mit "Indiana Jones" und "Lord of the Rings" greifen meilenweit zu hoch. Nachdem also innert Kürze gleich zwei Adaptionen derselben Vorlage so enttäuschende Resultate abgeliefert haben, schreibe ich mental den Romanzyklus mal ab. Da steckt für mich nicht viel drin - und wenn doch, dann haben sich gleich zwei durchaus interessante Regisseure daran so schwer getan, dass sie scheiterten.


EXTERNE LINKS
 
imdb.com

 

SCREENSHOTS

Screenshots der DVD mit VLC, verkleinert und geschärft mit Photoshop CS2


 

created by molodezhnaja
all rights reserved.

 

 

 

 

 

 

Seite optimiert für Internet Explorer 9