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2016
> MOHENJO DARO
Historienfilm. Indien. Hindi
Alternative Titel Das Geheimnis der verschollenen Stadt - Mohenjo Daro;
मोहेंजो दड़ो
Regie
Ashutosh Gowariker
Drehbuch
Ashutosh Gowariker
Produktion Siddharth Roy Kapur, Sunita
Gowariker
Songs A. R. Rahman
Kamera C. K. Muraleedharan
Choreografie
Raju Khan
Darsteller Hrithik Roshan, Pooja Hegde,
Kabir Bedi, Arunoday Singh,
Suhasini Mulay, Nitish Bharadwaj,
Kishori Shahane, Sharad Kelkar, Jividha
Astha, Manish Choudhary, Narendra Jha
Länge 169 Min.
Kinostart
12.8.2016
Box office classification Flop
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 12
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. | . |
©
Text Marco Spiess, molodezhnaja 30.3.2017
© Bilder UTV,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Im Jahr 2016 v. Chr. lebt der junge Indigobauer Sarman (Hrithik
Roshan) im Dorf Amri am Indus. Obwohl sein Onkel ihn davor warnt, zieht es
Sarman in die weite Welt. Also fährt er mit seinem besten Freund in die Stadt
Mohenjo Daro, um dort Handel zu treiben. In der Metropole verguckt er sich in
Chaani (Pooja Hedge), die Tochter des Hohepriesters. Die ist aber bereits Moonja
(Arunoday Singh) versprochen - dem Sohn des sadistischen obersten Ratsherrn
Maham (Kabir Bedi).
REVIEW
Bin ich froh, dass Ashutosh Gowariker hier nicht dieselbe
Lauflänge auffuhr wie bei seinen bekannten Epen Lagaan
und
Swades. Denn auch mit seinen eher
bescheidenen 169 Minuten ist "Mohenjo Daro" eine Durchhalteübung. Dabei taucht
er in eine spannende Zeit ein und in eine Hochkultur, in der viel weniger
bekannt ist als etwa über das alte Ägypten. Doch der Film sieht zu keiner Minute
aus, als ob er wirklich zwei Jahrtausende vor Christus spielt. Und selbst wenn
er es würde: Die Story, die in diesem Setting durchexerziert wird, ist einfach
nicht besonders gut.
Man hat das Gefühl, die Geschichte schon hundertfach gesehen zu haben. Bauernjunge träumt von der grossen Welt, sein Onkel will ihn aber nicht gehen lassen - ein wenig "Star Wars" hängt da in der Luft. Aber das sind freilich nur die ersten Minuten, danach folgt das übliche romantische Anbändeln, der übliche Liebeskontrahent, die übliche Offenbarung über die Vergangenheit des Helden. Nichts überrascht, nichts lässt mitfiebern. Das liegt auch daran, dass Gowariker wenig Interesse an der aufgebauten Welt zeigt, so aufwendig er es auch getan hat. Das war zum Beispiel in Jodhaa Akbar anders, wo Orte und Figuren viel verwurzelter wirkten, nicht wie ein grosses Set.
Während genau diese verschiedenen Sets noch ok wirken, können die CGI-Tricks nicht mithalten. Schon ein Krokodil, das in der Eröffnungsszene angreift, sieht schwach aus. Und im Finale gibts noch mehr davon. An solcherlei technische Defizite kann man sich ja noch gewöhnen. Wie siehts mit der Technik sonst aus, also inszenatorischer und audiovisueller Natur? An der Bildsprache gibt es nicht viel zu meckern, auch wenn sie frei von Innovation ist. Dasselbe gilt leider auch für den Soundtrack von Oscarpreisträger A.R. Rahman, der manchmal zu laut, meist aber einfach zu wenig eingängig klingt.
Bleiben die Schauspieler: Hrithik Roshan spielt dankbarerweise nicht den Überhelden (so wird er mal von zwie Menschenfressern heftig auseinandergenommen), doch wenn er Gas gibt, dann sind seine Augen blutunterlaufen und seine Nasenflügel flattern. Ist er am Anfang fast zu langweilig, ist er dann zu intensiv. Aber er hält den Film auf jeden Fall zusammen. Die 17 Jahre jüngere Südinderin Pooja Hedge, die hier ihr Bollywood-Debüt gibt, sieht schmuck aus, aber sie entwickelt null Chemie zu Hrithik. Es ist nicht einmal unbedingt der Altersunterschied, sondern das Drehbuch, das dieses Problem erzeugt, denn die Romanze ist einfach nicht zwingend.
Derweil chargiert Kabir Bedi (passend) als Bösewicht, andere Figuren bleiben nicht gross in Erinnerung. Und da wären wir wieder bei diesen Worten, die wie ein Damoklesschwert über der ganzen Produktion hängen: Von der Musik über die Geschichte bis hin zu den Figuren - nichts wird hier lange im Gedächtnis bleiben, was wohl auch das Desinteresse der indischen Zuschauer erklärt, die den Film floppen liessen. Man kann ihn ansehen, wegen den Einblicken in diese Kultur, wegen Hrithik, wegen den passablen Schauwerten, aber all das ist nur Mittelmass, aufgeblasen zu einem Epos. Es scheint, als habe Ashutosh Gowariker das Glück verlassen, denn dies ist nun schon der dritte Film in Folge, der nicht an die Qualität seiner früheren Werke heranreicht, und so trotz aller faszinierender Elemente enttäuscht zurücklässt.
EXTERNE REVIEWS
imdb.com
Bollywood Hungama (2½/5)
Rediff (1½/5)
Screenshots der DVD mit VLC, verkleinert und geschärft mit Picture Converter und Paint.net
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