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1951
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Melodrama
Japan 1951
Alternative Titel Oyu-sama; Frau Oyu; Madame Oyu; お遊さま
Regie Kenji Mizoguchi
Drehbuch Yoshikata Yoda nach der Novelle von Junichiro Tanizaki
Darsteller Kinuyo Tanaka, Nobuko Otowa, Yuji Hori, Kiyoko Hirai, Kiyoko
Hirai
Länge 96 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 6
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. | . | . |
©
Text Marco, molodezhnaja 18.8.10
© Bilder Trigon, Screenshots molodezhnaja
STORY
Shinnosuke Seribashi (Yuji Hori) soll die junge Shizu (Nobuko Otowa) heiraten.
Doch als er erstmals deren Schwester Oyu (Kinuyo Tanaka) erblickt, kommen diese
Pläne ins Wanken. Oyu ist eine junge Witwe, die aus traditionellen Gründen nicht
mehr heiraten kann. Mit ihrer lebensfrohen Art weckt sie Shinnosukes Emotionen.
Damit sich die Liebenden dennoch nahe sein können, soll Shinnosuke die Hochzeit
mit Shizu durchziehen.
REVIEW
Das Liebesdreieck basiert zwar auf einem
Roman, ist aber urtypischer Mizoguchi-Stoff: Alle Beteiligten versuchen, ihre
gesellschaftliche Fassade aufrecht zu halten, auch wenn sie innerlich von ihren
eigenen Emotionen zerrissen werden. Von Beginn weg ist klar, dass diese
Konstellation zu Schmerzen führen wird, aber kaum je klaffen die Wunden auf,
meist wird im Stillen gelitten. Kenji Mizoguchi, neben Mikio Naruse der grosse
"Frauenregisseur" Japans, ist ein Meister für solcherlei Material, und er läuft
damit denn auch zu Hochform auf. Wer erwartet, mitgerissen zu werden im Strudel
der Gefühle, der ist hier am falschen Ort. Mizoguchi macht geradezu das
Gegenteil, inszeniert mit qualvoller Ruhe, so dass jeder Gesichtsausdruck schon
das Leid der Beteiligten ausdrücken kann.
Als Vorlage diente ihm die Novelle "Ashikari" (Der Schilfschneider) von Junichiro Tanizaki aus dem Jahr 1935. Sie offeriert noch etwas mehr Hintergrundmaterial, welches das Handeln der Figuren ausleuchtet, doch in Mizoguchis Adaption sind die Beweggründe eigentlich ebenso klar. Nachvollziehbar sind sie weniger, schliesslich leben wir in modernen Zeiten, und man ist oft versucht, die Hände über dem Kopf zusammenzuschlagen und den Protagonisten auf den richtigen Weg zu helfen. Doch die Normen der Gesellschaft und die Vorgaben von Ehre und Sittlichkeit wirken wie Barrieren, welche die drei unablenkbar Richtung Pein führen.
Das mag bisweilen etwas fatalistisch und melodramatisch konstruiert wirken, und in den Händen eines schwächeren Regisseurs, wäre durchaus die Gefahr der Sentimentalität da. Nicht aber bei Mizoguchi. Er packt die Ereignisse in simple, aber bestechende Bilder, und motiviert sein Ensemble zu eindrücklichen Darbietungen. Der Regisseur selbst soll mit dem Resultat indes nicht zufrieden gewesen sein, vor allem darum, weil ihm das Studio Kinuyo Tanaka (Women of the Night) als Hauptdarstellerin aufgezwungen hatte. Mizoguchi schwebte eine elegantere Aktrice vor, eine welche die Anziehungskraft von Miss Oyu noch deutlicher machen könnte. Das soll Tanakas Spiel nicht abwerten - überzeugend ist es allemal.
Unterstützt wird sie souverän von der Newcomerin Nobuko Otowa (1925-1994) und dem wenig bekannten Yuji Hori, die etwas öfters ihre Gefühle herauslassen dürfen als Tanaka. Dadurch ergänzen sich die drei bestens. Dasselbe gilt für die bereits erwähnten Bilder und die dezent eingesetzte, aber bei Bedarf melodramatisch anschwellende Musik. Das alles zusammen generiert einen sehenswerten und stilvoll bewegenden Film, der gesellschaftliche Normen ebenso kritisiert wie die Marginalisierung der weiblichen Wünsche. Trotz seiner unbestreitbaren Qualitäten spielt er aber nicht auf dem Niveau von Mizoguchis besten Filmen wie Sansho the Bailiff oder "Ugetsu", dazu ist er dann doch etwas zu absehbar und schlicht.
MEINE
DVD
Schweiz, Code 2, PAL
Bild: 4:3
Ton:
Japanisch mono mit deutschen und französischen Untertiteln.
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Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint
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