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Drama. Indien. Hindi
Alternative Titel
Spices; A Touch of Spice

Regie Ketan Mehta
Drehbuch Ketan Mehta, Shafi Hakim
Produktion National Dilm Dev Corp. Ltd.
Musik
Rajat Dholakia
Darsteller Smita Patil, Naseeruddin Shah, Suresh Oberoi, Deepti Naval,
Om Puri, Raj Babbar, Harish Patel, Paresh Rawal, Ratna Pathak
Länge 117 Min.

Kinostart 13.2.1987
Trade classification
-
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 12

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
.

©  Text Marco, molodezhnaja 12.10.06
©  Bilder Eagle, Screenshots molodezhnaja


STORY
Indien in den 40er-Jahren: Ein Offizier vom Rang des Subedar (Naseeruddin Shah) reist mit ihren Soldaten von Dorf zu Dorf und kassiert Bodensteuern. Dabei führt er sich diktatorisch auf und behandelt die Bauern wie Dreck. Wenn die Bewohner nicht zahlen, vergewaltigen die Militärs auch schon mal die Frauen im Dorf. In einem ländlichen, idyllischen Ort erblickt der Subedar die schöne Sonbai (
Smita Patil), deren Gatte wegen einer neuen Stelle nicht daheim ist. Er will sie an sich reissen, doch Sonbai flieht in die Chilli-Manufaktur, wo sie der wackere Chowkidar Abu Miya (Om Puri) beschützt. Der Subedar zwingt derweil den Dorfvorsteher Mukhiya (Suresh Oberoi), die Frau seiner Begierde auszuliefern.

 

REVIEW
Ketan Mehta, heute bekannt als Regisseur des Aamir-Khan-Epos' Mangal Pandey, erarbeitete sich seinen Ruf im regionalen Kino und als Filmemacher des indischen Parallel Cinema. "Mirch Masala" gehört zu seinen bekanntesten Werken und lief sogar in über fünfzig US-Kinos. Das Drama, besetzt mit einigen der bemerkenswertesten Schauspielern des alternativen indischen Kinos, beginnt bereits mit starken Bildern: Eine Vogelscheuche auf einem Chilli-Feld, heran reitende Soldaten schiessen ihren Kopf weg, worauf ein Schwarm Bienen davon schwirrt. Die Soldaten reiten weiter, die Kamera geht zurück und zeigt dabei ein immer grösseres Freiluftlager mit Chillis. Ein eindrücklicher Anblick. Die Chillis, die dem Film auch seinen Titel ("Chilli-Gewürzmischung") geben, deuten dank ihrer Schärfe das drohende Unheil in der Geschichte bereits an, kommen aber erst am Schluss richtig zum Zug.

Überhaupt steigert sich "Mirch Masala" zum Ende hin. Die Zeichnung des Dorflebens am Anfang ist gut, doch danach lässt Mehta die Zügel etwas locker. Er vertraut darauf, dass seine Akteure den Film tragen, doch er verliert sich in Nebenhandlungen und führt Figuren ein, die er danach nicht wirklich braucht bzw. die nicht zu Ende gedacht sind. So etwa Paresh Rawals Dörfler oder der liberale Lehrer. "Mirch Masala" funktioniert vor allem dann, wenn er sich um die Frauen dreht. Die Männer erlauben ihnen nicht, die Töchter zur Schule zu schicken, die Väter verwehren ihren einen Freund, die Ehemänner lassen sie alleine und die Soldaten misshandeln sie. Mehta macht keinen Hehl daraus, dass seine Sympathien bei den unterdrückten Frauen liegen.

Interessanterweise kehren sich gegen Schluss aber selbst die beschützenden Frauen teilweise gegen Sonbai. Ein ähnliches Phänomen, wie es Deepa Mehta in einer Szene von Water gezeigt hat, denn die Frauen sind durch die patriarchalische Kultur derart daran gewöhnt, die Fehler bei sich zu suchen, dass sie auch Sonbai "anklagen", zu schön zu sein und den Mann dadurch unfreiwillig oder gewollt verführt zu haben. Dass das Übel alleine vom Mann ausgeht, kommt selbst den Frauen nicht in den Sinn. Ein beklemmender Gedanke, der mehr über die Indoktrination des patriarchalischen Gedankenguts aussagt, als wenn die Frauen sich gegenseitig im Kampf gegen die rückgratlosen, aber brutalen Männer unterstützen würden.

Im Zentrum des Sturms steht in "Mirch Masala" Sonbai, minimalistisch aber ausdrucksstark verkörpert von Smita Patil (Namak Halaal). Die gefeierte Parallel-Cinema-Aktrice verstarb drei Jahre später wegen Komplikationen nach der Geburt ihres Babys, das sie mit Schauspieler Raj Babbar hatte. Patil ist aber keineswegs die einzige Person im Cast, die glänzt: Naseeruddin Shah geniesst seinen Sadismus, Om Puri strahlt mit Vollbart Güte und Kraft aus, Vivek Oberois Vater Suresh Oberoi gibt den frauenfeindlichen Dorfvorsteher, die eindrucksvolle Deepti Naval (Freaky Chakra) seine gepeinigte Ehefrau. Die Akteure, die raffinierte Bildsprache, das Thema und die exakte Zeichnung der Dorfpolitik gehören denn auch zu den grossen Vorzügen von "Mirch Masala". Weniger überzeugend die unausgegorenen Nebenhandlungen, das gar abrupte (primär symbolisch gedachte) Finale und ein paar holprige Stellen in der ersten Filmhälfte. Auf jeden Fall ist "Mirch Masala" aber ein sehenswerter Beitrag zum indischen Off-Bollywood-Kino, gedreht mit Innbrunst und Talent.

 

MEINE DVD
Eagle (IND), Code 0, NTSC
Vollbild
Hindi Dolby Digital 5.1 mit englischen Untertiteln (Film und Songs).
Disk Rating * * (Ziemlich zerkratztes Vollbild
)

 

BESTELLEN 
nehaflix (USA)

 

EXTERNE REVIEWS 
imdb

 

SCREENSHOTS

 


 

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