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2008
> THE MACHINE GIRL
Splatterkomödie
Japan 2008
Alternative Titel
Kataude mashin garu;
The One-Armed Machine Girl;
片腕マシンガール
Regie Noboru Iguchi
Drehbuch Noboru Iguchi
Darsteller Minase Yashiro, Asami, Kentaro Shimazu, Nobuhiro Nishihara,
Ryosuke Kawamura, Honoka
Länge 97 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 18
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. | . |
©
Text Marco, molodezhnaja 24.6.08
© Bilder Tokyo Schock,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Die Schülerin Ami Hyuga (Minase Yashiro) ist ein nettes Mädchen, das alles
versucht, seinem jüngeren Bruder Yu (Ryosuke Kawamura) das Leben so angenehm wie
möglich zu machen. Die Geschwister wohnen nämlich alleine, seit ihren Eltern ein
Mord angehängt wurde und sie sich umbrachten. Als eine Schüler-Schlägergruppe um
den Yakuza-Sohn Sho Kimura (Nobuhiro Nishihara) Yu und
seinen Kumpel Takashi töten, schwört Ami eiskalte Rache. Doch ihr erster Angriff
auf das Anwesen der Kimuras endet in einer Verstümmelung: Amis linker Arm wird
abgehackt. Sie rettet sich in die Garage von Takashis Eltern Saguru und Miki
(Asami), die sie aufpäppeln und Ami einen neuen Arm verpassen: in Form eines
Maschinengewehrs. Die Zeit für einen neuen Schlag gegen Sho und seine Eltern (Kentaro
Shimazu, Honoka) ist gekommen.
REVIEW
Ninjas, Yakuzas, Fliegende Guillotine,
Kannibalismus, Nekrophilie, Massaker und Blutfontänen - wie kann man diesen Film
auch nicht lieben? Regisseur Noboru Iguchi, der seine Karriere als Porno-
und Schmuddelfilmer begann, inszenierte 2006 schon den trashigen Exzess
Sukeban Boy und geht diesmal noch eine Stufe
weiter. Auch qualitativ, denn "The Machine Girl" ist wirklich gut gemacht,
manchmal absichtlich schlecht, aber inszenatorisch alles andere als läppisch.
Die wahre Steigerung erreicht er jedoch beim Gemetzel. Hier fliegen alle
Körperteile weg, die man sich vorstellen kann, Menschen werden buchstäblich in
Fetzen geschossen und eine Mutter entleert ihr Innerstes auf den frisch
abgeschnittenen Kopf ihres Sprösslings. Und das alles ist erst noch witzig.
Voraussetzungen sind, das dürfte jedem bereits klar sein, ein Magen aus Stahl sowie ein ziemlich durchgedrehtes Gehirn. Dann offenbart sich hier ein kleines Exploitation-Juwel, das vor kaum etwas Halt macht. Erstaunlicherweise nur vor dem Sex, denn obwohl Iguchi wegen seiner Erfahrung sicher in der Lage gewesen wäre, Highschool-Mädchen-Erotik aufzutischen, so hält er sich damit markant zurück. Schade eigentlich, aber auch nicht so schlimm. Es liegt vielleicht auch daran, dass der amerikanische DVD-Verleiher Tokyo Shock direkt in den Film Geld investierte und im amerikanischen Markt Gewalt besser zieht als Sex. Dies ist jedoch nur eine Mutmassung, denn Iguchi hatte sicherlich jegliche künstlerische Freiheit - das sieht man dem urjapanischen Werk an. Und zwar von der ersten Minute an.
"The Machine Girl" legt mit einem Kracher los, als Schauspieldebütantin Minase Yashiro gleich ihren Schiess-Arm vorstellt und eine Gruppe pöbelnder Schnösel zu roten Pfützen zerballert. Herrlich, absolut herrlich. Jeder, der in der Schule früher gequält wurde, dürfte es gleich doppelt geniessen. Danach hängt der Film kurz durch, bevor es auf den blutigen Rachetrip geht und abermals Missetäter auf möglichst brutale Weise ins Nirwana geschickt werden. Den Schauspielern wird dabei abverlangt, dass sie ihre Gesichter rot bespritzen lassen und abenteuerliche Kämpfe in Gedärmen und Blutlachen absolvieren. Mimik und Schauspielkunst ist dagegen weniger gefragt. Das macht eine Beurteilung schwierig, doch die Akteure verdienen sicherlich Lob für die Geradlinigkeit und Überzeugtheit, die sie an den Tag legen. Nur so kommen Sätze wie "Wasch dir dein Haar mit dem Blut deines Sohnes" richtig herüber. Solche Texte müssen theatralisch und mit Innbrunst gesprochen sein, sonst klappt es nicht.
Der Film ist vielleicht eine Spur zu lang, er hat schwache Martial-Arts-Szenen, das Ende hätte besser sein können und es schleichen sich Abnutzungserscheinungen bei den Blut-Effekten ein. Doch das sind vergleichsweise kleine Mankos. "The Machine Girl" macht einfach Spass - auf kranke und höllisch trashige Weise. Es sind Werke wie dieses oder der etwas früher erschienene The Girls Rebel Force of Competitive Swimmers, die uns Fans des durchgeknallten und ultrabrutalen Funsplatter-Kinos aufzeigen, dass noch immer kaum jemand Japan das Wasser reichen kann. Die grossen Namen der Jahrtausendwende, allen voran Takashi Miike, mögen etwas umgesattelt haben, doch ihre Nachkömmlinge leisten ganze Arbeit. Es fehlt in "The Machine Girl" die Miike'sche Virtuosität, doch die gnadenlosen Gewaltakte und der groteske Humor sind da. Und zwar kübelweise.
MEINE
DVD
USA, Code 1, NTSC
Bild:
Anamorphic Widescreen
Ton:
Japanisch 5.1 und 2.0 sowie Englisch 5.1 und 2.0 mit englischen Untertiteln.
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