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2006
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Melodrama
Südkorea 2006
Alternative Titel
Domabaem; 도마뱀
Regie Ji-eun
Kang
Drehbuch In-ho Hwang
Produktion Eun-young Kim
Darsteller Seung-woo Cho, Hye-jeong Kang, Shin-il Kang, Ju-yeon Byeon,
Jin-yeong Jeong
Zuschauer
340'055
Länge 117 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 6
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. | . | . |
© Text Marco,
molodezhnaja 1.8.06
© Bilder Cinema Service,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Das Waisenmädchen A-ri Lee lebt bei einem Mönch (Jae-yong Lee). Als es zum
ersten Mal die Schule besucht, taucht es im gelben Regenmantel auf. Der Grund:
A-ri leide an einem Fluch, erklärt sie, der bereits ihren Eltern das Leben
gekostet hat. Jedem, der sie berühre, werde Schlimmes zustossen. Die Schüler
gehen ihr fortan aus dem Weg - nur Jo-Kang Cha nicht. Er verbringt jede freie
Minute mit A-ri und wird ihr einziger Freund. Als sie sich während eines Regens
an ihn lehnt, bekommt er prompt die Masern. Kurz darauf zieht seine Familie nach
Seoul. Erst zehn Jahre später meldet sich A-ri (Hye-jeong Kang) wieder. Jo-Kang
(Seung-woo Cho) besucht sie und der Funken springt sofort. Doch die Liebe hält
nicht lange, denn A-ri verschwindet plötzlich wieder.
REVIEW
Aus einer weit entfernten Galaxie betrachtet ist "Love
Phobia" ein unglaublich niedlicher, herzerwärmender Film. Leider haben die
meisten von uns keinen Alien-Bonus und wer sich in den letzten paar Jahren ein
koreanisches Melodrama angesehen hat, muss zu den Adjektiven "formelhaft"
dranhängen: Das Regiedebüt von Ji-eun Kang nimmt das momentan aus dem
romantischen Kino Ostasiens nicht wegzudenkende Thema der reinen Liebe auf und
versetzt es mit den bekannten Mitteln, um Emotionen
hervorzurufen.
Das reicht von den kleinen Szenen, etwa dem obligaten "er trägt sie auf dem
Rücken"-Moment, bis zu den grossen, die hier noch nicht gespoilert werden.
Dabei beginnt "Love Phobia" tatsächlich extrem süss. Die Kinderdarsteller von A-ri und Jo-Kang sind Wonneproppen und wie A-ri in ihrem gelben Regenmantel ihren Klassenkameraden Märchen auftischt, geht einfach ans Herz. Kang versteht es, das Maximum an Kitsch aus diesen Szenen herauszuholen, ohne sie billig wirken zu lassen. Humor und adrette Bildsprache verfeinern diesen Filmauftakt zusätzlich. Diese zärtlich-humorvolle Stimmung trägt der Film auch in den Teil mit den erwachsenen Schauspielern hinüber. Verkörpert werden sie von Seung-woo Cho (Marathon) und Hye-jeong Kang (Welcome to Dongmakgol), die auch im echten Leben liiert sind. Die Chemie zwischen den beiden stimmt und nur ein kaltherziger Mensch würde auf schauspielerische Defizite pochen. Diese sind denn auch nicht wirklich vorhanden und dern Vergleich mit anderen Film-Liebespärchen jüngerer Zeit braucht dieses hier nicht zu scheuen.
Das Problem taucht im letzten Filmdrittel auf und es ist schwer, darüber zu reden, ohne zu erklären, wohin der Hase läuft. Also muss ich die Sache beim Namen nennen und alle verabschieden, die jungfräulich in den Film gehen wollen. Er ist kurzweilig, gut gespielt und schmackhaft inszeniert - also auf jeden Fall einen Blick wert für alle Freunde koreanischer Romanzen mit melodramatischem und nostalgischem Einschlag. [Spoiler ab hier] Sobald jedoch zum ersten Mal ein Arzt ins Bild kommt, fällt es einem wie Schuppen von den Augen. Der Film gehört in die Liga der "ich liebe eine(n) Kranke(n)"-Filme, die nicht zuletzt durch den japanischen Superhit Crying out Love, in the Center of the World so beliebt wurden. Ich habe absolut nichts gegen diesen Filmtyp, im Gegenteil: Meistens heule ich am Schluss hemmungslos mit. Doch langsam sollte den Filmemachern ein neuer Trick einfallen, um die Zuschauer zu berühren. Die immergleiche Taktik anzuwenden, ist faul. Sogar das Ende mit dem Warten auf ein Transportmittel, ruft zwangsläufig Erinnerungen an das berühmte Vorbild hervor - trotz fantasievoller Modifikation.
Fakt ist, man kann das Thema beliebig neu variieren. Die Figuren etwas verändern, Nebendarsteller hinzufügen, die Krankheit abändern - doch das Resultat bleibt stets dasselbe. Wenn es klick macht, ist es ein schönes Gefühl, mit zu leiden mit dem tragischen, reinen Liebespaar. Aber die Chance, dass die Zuschauer langsam das Spiel durchschaut haben, ist besonders bei koreanischen Liebesmelodramen sehr gross, da es zurzeit so viele Beiträge dieses Typus' gibt. Im Falle von "Love Phobia" hat mich das Ende durchaus berührt, doch emotional nicht gewaltig aufgewühlt. Wie gesagt: Der Film ist süss, romantisch und bewegend. Und er bringt mit der Idee um den Fluch eine schlaue Aids-Parabel ins Spiel. Doch da kaum inhaltliche Inspiration mehr vorhanden ist, stellen sich alsbald trotzdem Abnutzungserscheinungen ein.
MEINE
DVD
Südkorea, Code 3, NTSC
Anamorphic Widescreen
Koreanisch Dolby Digital 5.1 und DTS mit englischen und koreanischen
Untertiteln.
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