Regie Jeong Gi-hoon
Darsteller Go Soo, Han Hyo-ju, Hyun Jyu-ni, Kim Seong-oh, Ma Dong-seok, Jin Seo-yeon

Zuschauer 2'480'000
Länge 120 Min. (Director's Cut 125 Min.)
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 12

Humor	Spannung	Action	Gefühl	Anspruch	Erotik
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©  Text Marco, molodezhnaja 10.5.2013
©  Bilder new, Screenshots molodezhnaja

STORY
Der Feuerwehrmann Chun Kang-il (Go Soo) hat seine Frau verloren, seither ist er verbittert und unnahbar, macht seine Arbeit aber noch besser - denn sein eigenes Leben ist ihm egal. Da bittet ihn die Ärztin Mi-soo (Han Hyo-ju), Anzeige gegen einen wütenden Mann zu erstatten, damit eine Fehlentscheidung von ihr entkräftet wird. Kang-il lehnt ab, worauf Mi-soo sich kurzerhand als Ärztin für die Feuerwehrtruppe zur Verfügung stellt. Um Kang-il endlich aus der Reserve zu locken, tun seine Kollegen alles, damit es zwischen ihm und Mi-soo knistert. Genau das passiert auch. Doch weil beide unterschiedliche Auffassungen von ihrer eigenen Arbeit haben, kommt es immer wieder zu Konflikten.

REVIEW
Irgendwas will nicht richtig klicken bei dem Film. Er hat eine amüsante erste Hälfte, eine bewegende zweite, dazu noch ein sympathisch harmonierendes Star-Duo. Doch bis auf wenige Momente blieb ich seltsam unberührt und fokussierte bei dem viel zu langen Werk stattdessen auf die unzähligen Klischees und Unglaubwürdigkeiten. Echter Genuss wird so verunmöglicht und "Love 911" wird zur richtig zähen Angelegenheit, bei der man sich alle paar Minuten an den Kopf langt. Der Zweitling von Aeja-Regisseur Jeong Gi-hoon ist sicher kein schlechter Film und die Liste der Dinge, die gelungen sind oder für die es gar zu schwärmen lohnt, ist nicht gerade kurz. Aber das Gesamtresultat ist dennoch einfach zu schwach.

Die Schuld von Go Soo (The Front Line) und Han Hyo-ju (Always) ist das freilich nicht. Die attraktiven Stars harmonieren gut zusammen, in Liebe und Dramatik, in Freude und Trauer. Extrem knistern tut es vielleicht nicht, aber die beiden zusammen zu sehen, hinterlässt ein wohliges Gefühl. Auch inszeniert ist das Ganze durchaus ansehnlich, mit brauchbarer Bildsprache und einigen aufwendigen Rettungsszenen. Wo es hapert, ist die Geschichte. Die wirkt extrem konstruiert und bedient sich bei etlichen stereotypen Szenen, nahezu von Anfang bis Ende. Eine, die mich speziell aufgeregt hat: Wenn ein Zug gut und gern ein Kilometer Sicht auf ein Hindernis hat, um rundherum Rettungskräfte mit Blaulicht stehen - warum bremst der dann nicht ab, sondern fährt weiter? Wenn wenigstens viele Wagons angehängt wären, könnte man physikalisch argumentieren, der Bremsweg wäre zu lang, aber das war hier ganz klar nicht der Fall.

Noch ein paar Grade schlimmer wirkt das ständige Wiederholen von Nahtod-Szenen. Ich habe aufgehört zu zählen, aber sicher zehn Mal schwebt jemand in absoluter Lebensgefahr, hängt alles am seidenen Faden, und es erfolgt in letzter Sekunde eine Rettung - oder nicht. Dieses Prinzip wird derart strapaziert, dass es irgendwann nicht mehr funktioniert. Dezenter eingesetzt können solche Sequenzen hochdramatisch sein und aufwühlen, hier jedoch wird es fast schon zum Running Gag. Apropos Running: Dass die Liebenden im Finale zueinander rennen, erklärt sich fast von selbst. Wenn ein Film schon jedes Klischee bemüht, dann bitte auch dieses. Die einzig offene Frage ist, ob sie beim Rennen vielleicht vom Blitz erschlagen werden oder von der Brücke fallen, damit vielleicht noch eine Beinahe-Sterbeszene angehängt werden könnte.

Mag sein, dass einige Zuschauer in den Groove von "Love 911" reinkommen, ich indes wurde einfach nie warm mit ihm. Er ist ganz nett, er ist hübsch anzuschauen, der Konflikt zwischen verschiedenen Lebensansichten ist klug eingefädelt. Und wer Fan der beiden Stars ist, wird wohl auch nicht gross enttäuscht, denn sie spielen gut, harmonieren gut und tragen auch den Film gut, mit der Unterstützung von ebenso brauchbaren, wenn auch wenig ausgearbeiteten Nebenfiguren. Aber die schiere Fülle an vorhersehbaren Momenten und überkonstruierter Konflikte sorgt bei dieser überbordenden Laufzeit für ein Gefühl der Übersättigung und die Langeweile folgt dann stehenden Fusses. Schade, denn Potential für einen tragikomischen Romantik-Mix wäre da gewesen, "Love 911" schöpft es aber nie aus.

MEINE DVD
Südkorea, Code 3, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Koreanisch 5.1 mit englischen, koreanischen und japanischen Untertiteln

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SCREENSHOTS

Screenshots der DVD mit PowerDVD 12, verkleinert und geschärft mit Photoshop CS2

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