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1980
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Exploitationfilm
Hongkong 1980
Alternative Titel
Da she; Da se; The Refugees; Frauen im Foltercamp;
打蛇
Regie Mou
Tun-Fei
Drehbuch Mok Fei, Yip Tung-Yau
Produktion Runme Shaw
Darsteller Yen Hung, Chi Feng, Chen Ming, Chan Shen, Liang Chen-Ni,
Szephen Chan Yung
Länge 90 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 18
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. | . | . |
©
Text Marco, molodezhnaja 15.11.08
© Bilder Celestial,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Im Oktober 1980 verschärft
die Regierung von Hongkong das Einwanderungsgesetz und kann
nun jeden illegalen Immigranten umgehend wieder ausschaffen. Wie viele andere
auch, versuchen es drei junge Festlandchinesen trotzdem, nach Hongkong zu
gelangen. Nachdem sie der Polizei entwischt sind, geraten sie in die Hände des
schmierigen Menschenhändlers Mr. Hok (Chan Shen). Er lässt sie zu anderen
Immigranten in ein Verlies werfen, wo sie von den sadistischen Wärtern sexuell
und körperlich misshandelt werden.
REVIEW
Selbst die
Shaw Brothers
dürften sich ein wenig für diesen Film geschämt haben. Die VCD wurde kurz nach
dem Release nicht mehr hergestellt, eine Fassung landete in Deutschland und
Australien schon früher auf dem Index. Und Regisseur Mou
Tun-Fei, der zuvor ein paar Jahre lang für die Shaws ein paar solide Filme wie
Deadly Secret gedreht hat, wurde
fallen gelassen. Das hat ihn wohl nicht zu sehr gestört, immerhin machte er
danach im gleichen Stil weiter. Hemmungslos drehte er umstrittene Exploitation,
von Men Behind the Sun bis
Black Sun. Der Mann müsste vielleicht
mal zum Psychiater.
Oder auch nicht, denn immerhin bekommt man Filme wie die seine nicht oft zu sehen. Mit "Lost Souls" darf er für sich in Anspruch nehmen, einen der schmutzigsten Shaw-Filme überhaupt gedreht zu haben. Wie bei Mou üblich, kann man dem Ganzen einen gewissen sozialkritischen Aspekt nicht absprechen. Immerhin prangert das Werk die Behandlung von Flüchtlingen an und nimmt Hongkongs Politik ins Visier. Doch dies nicht etwa in der Absicht, einen spröden Politfilm zu drehen, sondern eben Exploitation. Das macht den Stoff ja erst kontrovers. Kann man das Erniedrigen, Quälen und Töten von Menschen als Unterhaltung verkaufen? Reicht da das Deckmäntelchen der Gesellschaftskritik?
Was Mou zeigt, ist auf jeden Fall nichts für sensible Gemüter. Die Flüchtlinge werden erst gefangen wie in "Planet der Affen", nur um danach eine Hölle durchzumachen, die mit jener von "Salò - Die 120 Tage von Sodom" mithalten kann. Eine Frau wird mit heissem Kerzenwachs malträtiert und danach wie Ware herumgeworfen. Eine schmiert sich mit Fäkalien ein, um nicht vergewaltigt zu werden. Eine Gruppe Flüchtlinge wird in einem Zelt tot geprügelt und danach verbrannt. Das ist erst der Anfang. Gruppenvergewaltigungen und Morde folgen. Frauen sind dabei keinesfalls die einzigen Opfer, auch Männer kommen dran - eine (etwas albern inszenierte) Vergewaltigung inklusive.
Die Laiendarsteller geben dabei alles und viele von ihnen verbringen den halben Film nackt. Auch das deutet eher in die Richtung, dass Mou den Film zu Unterhaltungszwecken drehte. Ob man dies nun unterstützt oder nicht, eines muss man neidlos zugestehen: Sein Metier hat Mou im Griff. Das Erzähltempo ist hoch, die Kameraarbeit überzeugt mit kühner Bildsprache und gewagten Kompositionen. Nur die Musik ist grösstenteils geklaut - primär aus Lalo Schifrins Soundtrack zum Actionfilm "Rollercoaster". Das alles reicht, um den Film technisch überzeugend zu halten, bis hin zur etwas schlapperen Schlussphase. Inhaltlich bleibt er jedoch von Anfang bis Ende fragwürdig. Nur wer auf dreckiges Kino steht, auf Folterfilme und Exzesse in Höllencamps, der kommt hier weitgehend auf seine Kosten.
PS: Kurioserweise könnte man den Film durchaus als Schock-Version von "Planet der Affen" anschauen, den ich in der Kritik erwähnt habe. Vom Einfangen über die Gefangenschaft bis hin zum Schluss-Schrei des Protagonisten. Es braucht etwas Fantasie, aber die Parallelen auszumachen, ist immerhin für all jene interessant, die dem Film nichts abgewinnen können.
MEINE DVD
Hongkong, Code 3, NTSC [Celestial]
Bild:
Anamorphic Widescreen
Ton:
Kantonesisch 2.0 mit englischen und chinesischen Untertiteln.
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YesAsia
(Liefert aus HK)
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