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2009
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Drama
Philippinen 2009
Alternative Titel
Lola: The Grandmother; Lola: Die Grossmutter
Regie Brillante Mendoza
Darsteller Anita Linda, Rustica Carpio, Tanya
Gomez, Jhong Hilario, Ketchup Eusebio,
Benjie Filomeno, Bobby Jerome Go, Geraldine Villamil, Nico Nullan, Tim Yap
Länge 110 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 6
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. | . | . |
©
Text Marco, molodezhnaja 6.2.2011
© Bilder Trigon,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Die alte Sepa (Anita Linda)
wandert mit einem kleinen Enkel durch die Strassen von Manila. Ihr Sohn, ein
Polizist, wurde getötet. Nun muss sie einen Sarg organisieren und seinem Boss
einen Besuch abstatten. Ihr Schmerz ist gross, doch sie muss sich
zusammennehmen, auch wenn alles Beileid, das sie bekommt, geheuchelt scheint.
Und sie finanziell vertröstet wird. Neben dem Geld plagt Sepa noch etwas
anderes: Sie will, dass der vermeintliche Täter Mateo (Ketchup Eusebio), dem es
beim Raubmord nur um ein Handy ging, die Höchststrafe bekommt. Dabei trifft sie
auf Puring (Rustica Carpio), Mateos Grossmutter. Sie kann den Enkel nur aus dem
Knast holen, wenn Sepa die Anzeige zurückzieht.
REVIEW
Im philippinischen Kino kam es zu einer vollkommenen
Polarisierung: Während im Mainstream das grosse Klotzen den Ton angibt - ob
melodramatisch in den Film gewordenen Seifenopern oder tricktechnisch in den
Fantasykisten - hat sich das Kunstkino ganz dem Sozialrealismus verschrieben. Je
näher am Alltag, desto besser. Dies führte zu einigen unerträglichen Auswüchsen,
aber auch zu internationaler Aufmerksamkeit an Festivals. Einer, der davon am
meisten profitieren konnte, ist
Brillante Mendoza.
Nachdem er mit Kinatay als bester Regisseur in Cannes ausgezeichnet wurde, doppelte er noch im selben Jahr mit "Lola" nach, der an der Croisette zwar nicht im Rennen war, aber bei etlichen anderen Festivals schon - etwa in Venedig, Dubai und Miami. "Lola" ist der ungleich sanftere Film. Und einer, der sich voll und ganz diesem Sozialrealismus zuwendet. Dies tut er jedoch auf bisweilen überraschend einnehmende Weise. Die stärkste Waffe Mendozas ist dabei Manila.
Die philippinische Hauptstadt erscheint als Moloch, feucht und kränkelnd, verslumt und übervölkert. Jedes Bild ist geprägt von dieser Stadt, von ihrem Leben, von ihrem Dreck. Mendoza ist kein Schönfärber und dementsprechend düster sieht das hier aus. Alleine schon dieses Setting, getragen von einer ruhigen, aber wohl überlegten Bildsprache, sorgt für Interesse. Dieses wird noch gesteigert durch die beiden Hauptdarstellerinnen, zwei rüstige Lolas - so das Tagalog-Wort für Grossmutter.
Mendoza wechselt nach etwa einem Drittel des Films völlig problemlos von der einen zur anderen und benutzt die beiden danach als Widersacherinnen, die keine sind. Beide wollen Gerechtigkeit - auch wenn dies Gegensätzliches bedeutet. Wie sie damit umgehen, macht den Kern der zweiten Filmhälfte aus. Und weil die beiden alten Frauen so ungeheuer echt wirken, steigt "Lola" in der Qualitätsskala gleich noch etwas nach oben.
Das Problem des Films liegt denn auch woanders: bei Mendoza. Seitdem er mit seinem schlüpfrigen The Masseur debütierte und danach mehr und mehr zum Arthouse-Regisseur wurde, hat er noch keinen wirklichen Knüllerfilm gedreht. Er hat ungeheure Mühe mit der Dramaturgie, die sich meist gar nicht richtig ergeben will. Szenen folgen einander in unspannender Weise, es regiert die Willkür, ja die Beliebigkeit. Das soll die Handlungen noch näher an den Alltag rücken, doch meistens sorgt es für Langeweile.
Am Anfang fällt dies besonders auf, wenn noch kein Spannungselement eingeführt ist, und doch jede Szene nicht zu ihrem Ende findet. "Lola" legt da zwar seinen gemächlichen Rhythmus vor, doch als Zuschauer fällt es schwer, sich in diesen einzuklinken. Mendoza braucht straffere Skripts. Energiereichere Umsetzungen. Doch eine Kehrtwende ist nicht zu erwarten: Er hat Erfolg, mehr als je zuvor. Und daher wird er seine Herangehensweise sicher nicht überdenken. Wenn er dabei das Niveau von "Lola" mindestens hält, dann ist das wenigstens kein vollends erschreckender Gedanke.
MEINE DVD
Schweiz, Code 0, PAL
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton:
Tagalog 2.0 mit deutschen und französischen Untertiteln.
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1advd.ch
(Liefert aus der Schweiz)
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Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint
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