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2005
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Erotikdrama
Philippinen 2005
Alternative Titel
Masahista; Der Masseur
Regie Brillante Mendoza
Drehbuch Boots Agbayani Pastor
nach Story von Brillante Mendoza, B.A. Pastor, Ferdinand
Lapuz
Darsteller Coco Martin, Allan Paule, Jacklyn Jose, Katherine Luna, Paolo
Rivero, Kristoffer King
Länge 71 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 16
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. |
© Text Marco,
molodezhnaja 13.10.07
© Bilder PictureThis!,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Der 20-jährige Iliac (Coco Martin) arbeitet als Masseur und Prostituierter in
einem Salon. Mit dem schüchternen Alfredo (Allan Paule) hat er sich gerade einen
neuen Stammkunden an Land gezogen. Da erreicht Iliac die Nachricht, dass sein
Vater verstorben ist. Eher aus Pflichtgefühl statt aus echter Trauer kehrt Iliac
nach Hause zurück, wo er seiner Mutter Naty (Jacklyn Jose) und der Familie
Unterstützung bietet. Bei den meisten Angehörigen halten sich die Emotionen in
Grenzen, denn der Vater hat die Familie vor Jahren im Stich gelassen.
REVIEW
Ein Film über Masseure auf den Philippinen ist
nicht das, was man täglich im Kino oder am TV sieht. Daher vermute ich,
Brillante Mendozas "The Masseur" bekam einen kleinen Bonus an den Festivals, bei
denen er lief. Denn das Drama ist so offensichtlich amateurhaft, dass man bei
aller Sympathie nicht von einem guten Film reden kann. Dass es sein Publikum im
Bereich "gay interest" erreicht, ist klar, doch das macht ihn nicht automatisch
zu einem sehenswerten Werk. Bis auf die attraktiven Darsteller und ein paar
ansprechende Kameraeinstellungen hat das nur gerade 71 Minuten lange
Geschichtchen nämlich erschreckend wenig zu bieten.
Das inszenatorische Talent von Regiedebütant Mendoza (Kaleldo) scheint sich bei der Darstellung von Kontrasten zu erschöpfen. Er arbeitet die ganze Zeit damit, meistens ohne etwas zu bewirken. Den stärksten und nutzlosesten Kontrast baut er in einer längeren Passage des Films auf, in der Iliacs Massagearbeit mit der Präparierung der Leiche seines Vaters parallelmontiert wird. Das ist anfänglich noch eine witzige Idee - wenn etwa Iliac in einer Szene den Freier auszieht und in der nächsten dem toten Vater das Hemd anzieht. Doch dann erkennt man, dass dieser Kontrast keinerlei Aussage birgt, kein dramatisches Element. Es ist bloss ein Kontrast. Und der zieht sich noch viel weiter, zum Beispiel beim Massieren der Füsse (beim Freier und bei der Leiche). Sinn und Zweck dieser Parallelität entging mir, ausser um ein ironisches Moment zu erzeugen. Und dem geht nach dem ersten Cut dann auch die Luft aus.
"The Masseur" ist von A bis Z in diesem naiven Ton gehalten. Auch die Erzählstimme steuert nur bemühte Melancholie herbei, die Sorgen und das Denken der Masseure beschränken sich auf kurze Klischeeszenen. Klar ist der Einblick in einen solchen Salon spannend - doch auch hier: Nach der zweiten Overhead-Kamerafahrt über all die Zimmer, in denen die Jungs zur Sache gehen, ist dieses Stilmittel auch ausgelutscht. Nach dem zweiten Mal Einölen das Bild auch im Kopf gespeichert. Dafür, dass der Film nur 71 Minuten lang ist, gibt es unerhört viele Wiederholungen. Und Belanglosigkeiten.
Der Reiz von "The Masseur" beschränkt sich daher nur auf das Massieren selbst. Wie der der junge Coco Martin den älteren Allan Paule aus dem 1988er-Klassiker "Macho Dancer" verwöhnt, macht einen wichtigen Teil des Films aus, den Mendoza stimulierend einfängt. Die Schauspieler agieren zwar etwas holprig, aber erfüllen ihren Zweck und machen dabei selbstverständlich eine gute Figur. Daran hat das Auge eine Freude, auch wenn der Film drum herum sich widerspenstig weigert, besser zu werden. Mendozas schwerfällige Inszenierung und verkünstelte Montage verhindern dies. Übrig bleibt ein interessanter Film, weil er Einblicke in die Arbeit eines jungen Masseurs gibt. Doch was er nicht schafft, ist in die Hauptfigur selbst zu blicken. Oder in irgendeine Figur. Diese Oberflächlichkeit macht "The Masseur" rasch langweilig.
MEINE DVD
USA, Code 0, NTSC
Bild: Letterboxed Widescreen
Ton:
Tagalog 2.0/5.1 mit englischen Untertiteln.
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