Lady Vampire (Japan, 1959)

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Horrorfilm
Japan 1959
Alternative Titel Onna kyuketsuki; The Woman Vampire; Vampire Man; 女吸血鬼

Regie Nobuo Nakagawa
Drehbuch Katsuyoshi Nakatsu, Shin Nakazawa nach einem Roman von Sotoo Tachibana
Darsteller Shigeru Amachi, Keinosuke Wada, Junko Ikeuchi, Torahiko Nakamura, Hiroshi Sugi, Den Kunikata

Länge 78 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 16

Humor	Spannung	Action	Gefühl	Anspruch	Erotik
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STORY
20 Jahre lang war Miwako (Yoko Mihara) verschollen. Nun taucht sie plötzlich in der Villa ihres Ehemanns Matsumura (Torahiko Nakamura) auf. Sie scheint kein Jahr gealtert zu sein. An einer Ausstellung erkennt ihre Tochter Itsuko (Junko Ikeuchi) sie auf einem Gemälde. Mit ihrem Verlobten, dem Zeitungsreporter Tamio (Keinosuke Wada), macht sie den Künstler ausfindig: Shiro Sofue (Shigeru Amachi). Und der ist selbst schon auf der Suche nach Miawako. Er ist ein Vampir und hatte sie schon vor 20 Jahren im westjapanischen Shimabara entführt, da er sie für seine Geliebte hält.

REVIEW
Selbst unter Fans von Regisseur Nobuo Nakagawa hat dieses Werk einen schweren Stand. Zu trashig ist es, zu abstrus, zu wenig verwurzelt in einer glaubhaften Mythologie. Gerade Letzteres ist sonst ein Markenzeichen Nakagawas, aber eben nur, wenn er sich zutiefst japanische Themen aussucht und diese entsprechend umsetzt. So entstanden seine gefeierten Filme wie Ghost Story of Yotsuya (1959), Hell (1960) und Snake Woman's Curse (1968). In "Lady Vampire" dagegen verbrennt er sich seine Finger an der europäischen Blutsauger-Thematik, die er zwar meist gewohnt stilvoll, aber wenig traditionell umsetzt.

So ist der Vampir etwa als Spiegelbild zu sehen, er kann bei Tageslicht dank Sonnenbrille ins Freie und sein Blutdurst wird nur bei Vollmond akut. Da vermischt der Film die Werwolf-Mythologie mit jener der Vampire. Doch stört das wirklich? Wir kennen all die klassischen Vampiradaptionen aus Amerika und Europa, von "Nosferatu" über Tod Brownings "Dracula" und die Hammer-Filme bis zu Francis Ford Coppolas Verfilmung. Sie folgen den etablierten Regeln und erarbeiteten sich ihren Platz in der Filmgeschichte. Im Osten jedoch sind die Vampirfilme fast alle von verschiedenartiger Machart, was nicht zuletzt auf einen anderen religiösen Hintergrund zurückzuführen ist. Beispiele dafür sind etwa Zinda Laash aus Pakistan, Bandh Darwaza aus Indien, Mr. Vampire aus Hongkong oder eben "Lady Vampire" aus Japan.

Der ist nichts anderes als Nippons erster Vampirfilm und als solches nicht uninteressant. Man schmunzelt zwar über Nakagawas falsch verstandene Blutsauger-Tradition, über die kuriosen Handlanger (u.a. ein Zwergwüchsiger) und das oft herrliche Overacting der Protagonisten - doch Nakagawa hat sein Talent keineswegs ganz verloren. Seine Bilder sind noch immer ansprechend, die Beleuchtung gefällt und die Handlung kommt meistens zügig voran. Im Finale wirft er gar alle Zurückhaltung über Bord und gibt sich ganz der B-Fantasy hin.

"Lady Vampire", der auf einem Roman von Sotoo Tachibana basiert, von dem Nakagawa ein Jahr zuvor den überzeugenderen Mansion of the Ghost Cat adaptierte, ist sicher kein überwältigender Film und er gehört zu Nakagawas schwächeren Genrefilmen. Nicht wenige Zuschauer dürften ihn daher unter Trash einordnen. Doch ist man einmal darüber hinweg, dass hier kein Vampirfilm in der Tradition von Mary Shelley & Co. geliefert wird, sondern die klassische Mythologie in die japanische Gegenwart verlegt und stark verwässert wurde, dann kann man den Film durchaus ansehen. Man muss einfach zwingend die Erwartungen tief halten und einen mies choreografierten Schlusskampf ebenso verdauen wie eine unausgeklügelte Story. Mehr als zwei Sterne kann ich zwar nicht geben, aber den teilweise üblen Verrissen, die im Netz kursieren, kann ich mich ebenso wenig anschliessen.

MEINE DVD
Griechenland, Code 2, PAL
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Japanisch 2.0 mit englischen und griechischen Untertiteln.

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SCREENSHOTS

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