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Actionthriller. Indien. Hindi
Alternativer Titel
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Regie Manoj Kumar
Drehbuch Manoj Kumar, Rajeev Kaul, Praful Parik
Produktion Manoj Kumar
Songs Laxmikant-Pyarelal
Kamera Joe D'Souza
Choreografie Chinni Prakash, Manohar Naidu, Jay Borade, Longie
Darsteller Kunal Goswami, Rishi Kapoor, Manisha Koirala, Shilpa Shirodkar, Raveena Tandon,
Prem Chopra, Amrish Puri, Pran, Bindu, Shahbaaz Khan, Mohnish Bahl, Sadish Amrapurkar
Länge 159 Min.

Kinostart 1999
Trade classification
Flop
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 12

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
..

©  Text Marco, molodezhnaja 16.11.06
©  Bilder Premier Movies, Screenshots molodezhnaja


STORY
In Kaschmir herrscht Bürgerkrieg. Einer der brutalsten Aggressoren ist der Terrorist Wali Shah (Shahbaaz Khan). Als er Roshni (Shilpa Shirodkar), die Tochter des Flüchtlings Roshanlal (Prem Chopra), entführen lässt, rettet der tapfere indische Soldat Vijay (Kunal Goswami) ihr das Leben. Das sichert ihm die Freundschaft von Gulrosh (Rishi Kapoor), dem Beschützer der Flüchtlingskolonie und baldigen Ehemann von Roshanlals Nichte Gulnar (Raveena Tandon). Um seine Terroraktionen wieder ungestört durchführen zu können, sieht Wali Shah nur eine Möglichkeit: Vijay und Gulrosh entzweien. Das gelingt ihm mit einem bösen Trick, der Gulrosh dazu bringt, ins Lager der Terroristen zu wechseln. Vijay ist verzweifelt und findet Trost bei seiner geliebten Sheetal (Manisha Koirala), die er nicht heiraten kann, weil ihr Grossvater, Oberst Gaynchand (Pran), Vijays Grossvater Mohan Das (Amrish Puri) für einen Landesverräter hält.

 

REVIEW
Was für eine peinliche Show. Der grosse Manoj Kumar, Lieblingspatriot des indischen Kinos in den 60er- und 70er-Jahren, fällt mit seiner nationalistischen Hymne gnadenlos auf die Nase. Weniger wegen ihres völkisch anmutenden Inhalts, der angesichts des Titels und Kumars Nähe zur Hindu-Nationalistenpartei BJP vorgegeben war - sondern weil der Film lausig erzählt und inszeniert ist. Das tut besonders weh, bedenkt man, wie Kumar in seinen wenigen Regiearbeiten zuvor stets spezielles Flair entwickelte. Selbst einem trashigen Werk wie Kranti verlieh er etwas Besonderes.

"Jai Hindi" hingegen ist angegrautes Kino voller Anschlussfehler, Logiklücken und Spannungsarmmut. Auch die visuellen Tricks, für die Kumar berühmt ist, tauchen hier nur sporadisch auf, ein paar absurde Kameraperspektiven und ungewöhnliches Blocking sorgen für wenig Euphorie. Er zitiert sich sogar selber, massgeblich in der Szene, in der Raveena Tandon beinahe in einem Berg von Äpfeln vergewaltigt wird - womit Kumar Erinnerungen an eine seiner berühmtesten Szenen wecken will: die Vergewaltigung im Mehl in Roti Kapada Aur Makaan. Und siehe da, es ist eine der besseren Sequenzen in einem sonst an erwähnenswertem Material armen Film.

Die Geschichte ist ein Gewusel, voller Rückblenden und Nebenhandlungen, die Motivation vieler Figuren ist lachhaft, Rishi Kapoors Wechsel zur "dunklen Seite der Macht" unglaublich plump eingefädelt. Da sich der Dreh wohl über mehrere Jahre hinzog, verändern die Schauspieler mehrfach ihren Look und bei Shahbaaz Khans Terroristen-Helfer fragt man sich, ob sein Terror primär von der Gallenstein fördernden Vokuhila-Frisur ausgeht (siehe Bild 1). Da ist man gleich dankbar, dass Bollywood'sche Terror-Deppen sonst ihre Haare unter einem Tuch verbergen.

Da liegt dann auch ein Grundproblem des Films: Fast jede Szene wird irgendwann lächerlich, sei es wegen Kumars Inszenierung, den dummdämlichen Dialogen oder dem theatralischen Schauspiel. Rishi Kapoor, Manisha Koirala, Amrish Puri, Pran und Prem Chopra kommen noch ungeschoren davon, doch Shilpa Shirodkar erweist sich in den dramatischen Szenen eher als unfreiwillig komisch. Kumars Sohn Kunal Goswami, der in Kranti als Kinderdarsteller erstmals auftrat und es nie zum Star schaffte, drehte mit "Jai Hind" seinen ersten und zum Glück letzten Film nach acht Jahren Pause. Der Mann hat nichts, keine Ausstrahlung, kein Charisma, keine Leinwandpräsenz.

Am besten also, man kehrt diesen Flop unter den Teppich. Manoj Kumar ist seine Patrioten-Rolle im letzten Lebensdrittel in den Kopf gestiegen und das Resultat ist Stuss wie dieser. Erinnern wir uns an den legendären Manoj Kumar in Klassikern des 60er- und 70er-Kinos, an einen Regisseur, der visuell Wagnisse einging und selbst trashige Geschichten mit viel Pathos und Bildkraft aufwertete. "Jai Hind" ist sein letzter und grösster Ausrutscher, der einzig einen Platz in den Filmbüchern verdient, weil er die letzte Arbeit des Komponistenduos Laxmikant Shantaram Kudalkar und Pyarelal Ramprasad Sharma war. Laxmikant starb am 25. Mai 1998, sein langjähriger Partner zog sich damit auch aus dem Geschäft zurück. Das Duo gehört zu den wichtigsten Musikern in Indiens Filmgeschichte und wertete selbst mit einem mittelmässigen Score wie dem zu "Jai Hind" jeden Film auf.

 

MEINE DVD
Premier Movies (USA), Code 0, NTSC
Letterboxed Widescreen
Hindi Dolby Digital 5.1 mit englischen Untertiteln (Songs nicht untertitelt).
Disk Rating * * (Mattes Letterboxed-Bild, oft unscharf. Songs ohne Untertitel, Untertitel in der zweiten Filmhälfte zeitversetzt)

 

BESTELLEN 
nehaflix (USA)

 

EXTERNE REVIEWS 
imdb
Planetbollywood (1/10)

 

SCREENSHOTS

 


 

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