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Melodrama
China/Taiwan/Hongkong 2006
Alternative Titel Yun shui yao;
云水

Regie Yin Li
Drehbuch Liu Heng nach einer Story von Zheng Kehui
Darsteller Chen Kun, Vivian Hsu
Shu-Chuan, Li Bingbing, Steven Cheung Chi-Hang,
Chin Han, Isabella Leong
Lok-si, Gua Ah-Lei, Athena Chu Yan, Yang Kuei-mei

Länge 113 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung
ab 12

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
.

©  Text Marco, molodezhnaja 8.4.07
©  Bilder De Jin Culture, Screenshots molodezhnaja


STORY
Taipeh in den späten 1940er-Jahren: Der junge Lehrer Chen Quishui (Chen Kun) bekommt die Stelle als Englisch-Tutor des Sohnes von Dr. Wang (Chin Han). Während der Arbeit verliebt er sich in Wangs reizende Tochter Biyun (Vivian Hsu). Als die Nationalisten um
Chiang Kai-shek Taiwan von China lossagen, flieht der linke Quishui nach China und wird in der Folge von einem Krieg in den nächsten verwickelt. Biyun bleibt in Wehmut zurück, sie pflegt ihre Mutter und weist die Avancen ihres Verehrers Zilu (Steven Cheung) zurück. An der Front verliebt sich Qiushui, der sich nun Xu Xiuyun nennt, derweil in die Soldatin Wang Jindi (Li Bingbing), kann seine Liebe zu Biyun aber nicht vergessen.

 

REVIEW
"The Knot" wurde lanciert als erste pan-chinesische Grossproduktion zwischen der Volksrepublik, Hongkong und Taiwan. Während er in den kleineren der drei Regionen floppte, war er in China mit einem Einspielergebnis von über 4 Millionen Dollar und Platz acht auf den Jahrescharts durchaus lukrativ. Regisseur Yin Li ("The Story of Xinghua") hat für diesen programmierten Erfolg auch kaum einen Aufwand gescheut, um ein prächtiges Liebesepos zu erschaffen, das mit einem internationalen Cast in mehreren Regionen Ostasiens und über 60 Jahre verteilt spielt. Lange Kamerafahrten, edle Einstellungen und schicke CGI-Tricks verbinden sich zu einer Wohltat für die Augen. Die Überwältigungstaktik hat nur einen Haken: Während "The Knot" visuell eine Pracht ist, hapert es mit Story und Dramaturgie.

Die Geschichte ist nämlich ungeheuer dünn und fast schon ziellos. Nach einem einigermassen gelungenen Auftakt geht es ab durch die Jahrzehnte, statt einer echten Geschichte erleben wir eine Reise durch Raum und Zeit, die nur dazu da scheint, um Chinas schönste Ecken mit einzubeziehen. Daher gibts edle Bilder aus Tibet, Fujian (das für Taipeh herhalten musste), Hongkong und anderen Regionen. Und als wäre dies nicht schon episodisch und holprig genug, durchbricht eine ätzend unnötige Rahmenhandlung den Erzählfluss und die Montage liefert eine "fade to black"-Ausblende nach der anderen. Das ist amateurhafte Inszenierung und tut richtig weh. Yin Li versucht mir diesen Ausblenden wohl einen melodramatisch-flüchtige Atmosphäre zu erzeugen - und scheitert. Die Rahmenhandlung wiederum scheint inspiriert von "Titanic", ist hier aber eine richtige Qual.

Dies auch, weil Hongkong-Schönheit Isabella Leong (Diary, Isabella) darin überaus schwach spielt. In einem ansonsten durchaus soliden Cast markiert sie den Tiefpunkt. Etwas besser ist die taiwanesische Pop-Prinzessin Vivian Hsu (Accidental Spy), die mit 31 Jahren zwar etwas zu alt für den frühen Schulmädchen-Part ist, aber doch glaubhaft wirkt. Leider spielt sie derart delikat und zerbrechlich, dass sie mit der Zeit selbst die kindliche Kaiserin aus der "Unendliche Geschichte"-Verfilmung in Sachen weinerlichem Porzellan-Auftritt zu toppen versucht. Etwas rustikaler spielt die Chinesin Li Bingbing (Wait 'Til You'Re Older), die sich jedoch mit einer etwas undankbaren Rolle begnügen muss. Gleiches gilt für Hongkong-Boyband-Mitglied Steven Cheung (49 Days). Und in der eigentlichen Hauptrolle bleibt Chen Kun ("Balzac et la petite tailleuse chinoise") aus China zwar durchaus sympathisch, aber auch eine Spur blass.

Eine Bewertung dieser gross-chinesischen, nationalistischen Seifenoper gestaltet sich daher ziemlich schwierig und ich habe wohl mit 3 Sternen etwas viel Gnade walten lassen. Abrunden nach unten ist durchaus erwünscht, denn die erzählerischen, inszenatorischen und schauspielerischen Schwächen sind summiert schon ein harter Brocken. Aber ich habe das oberflächliche Melodrama überaus gerne angeguckt. Vivian Hsus grosse, meist weinenden Augen - darin kann man sich verlieren. Oder wenn sie an einem kitschig grünen Frühlingstag ihren Liebsten wiedersieht, dann ist das pittoreske Sentimentalität pur. Yin versteht es auch, seine Kamera ausgefeilt einzusetzen, was sich bereits früh in einer ganz langen Kamerafahrt durch die Strassen Taipehs manifestiert. Kurz: Man lässt sich hier gerne 113 Minuten einlullen. "The Knot" ist sicherlich nicht der Film, der er hätte sein können und wer will, kann ihn mühelos in Grund und Boden kritisieren. Doch eine epische, schöne Geschichte mit schönen Leuten vor ebenso schönen Landschaften und Kulissen, das hat halt schon was.

 

MEINE DVD
China, Code 0, PAL
Bild: Letterboxed Widescreen
Ton: Mandarin 5.1 und 2.0 mit nicht ausblendbaren englischen und chinesischen Untertiteln.

 

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Yesasia (HK) HK, anamorph, ausblendbare Untertitel

 

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SCREENSHOTS
(Von meiner China-DVD, Lettboxed. Die HK-DVD ist anamorph)

 


 

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