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Thriller. Indien. Hindi
Alternativer Titel
-

Regie Hasnain Hyderabadwala, Raksha Mistry
Drehbuch -
Produktion Mukesh Bhatt
Songs Sajid-Wajid
Kamera Sanjay V. Malkar
Darsteller Emran Hashmi, Irfan Khan,
Nisha Kothari, Zakir Hussain, Avtar Gill
Länge 117 Min.

Kinostart 21.7.2006
Trade classification
Flop
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 14

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik

©  Text Marco, molodezhnaja 16.8.06
©  Bilder Adlabs, Screenshots molodezhnaja


STORY
Der Inder Nikhil Joshi (Emran Hashmi) lebt in Dubai und arbeitet als Taxifahrer. Er träumt von einer besseren Zukunft - mit der Bartänzerin Ria (Nisha Kothari). Gerade als ihre Beziehung langsam in Fahrt kommen könnte, steht Nikhil vor der Herausforderung seines Lebens: Am Flughafen hält ihn der Geschäftsmann Vikram (Irfan Khan) an und mietet das Taxi für die ganze Nacht. Er lässt sich von einem Ort zum anderen bringen, denn er ist ein Killer und hat fünf Leute auf seiner Abschussliste, die gegen den Don Jabbar (Zakir Hussain) aussagen wollen. Als Nikhil herausfindet, wen er da herumkutschiert, gerät er in Panik - und in Lebensgefahr.

 

REVIEW
Die Bhatts drehen gerne Remakes, das ist nichts Neues. Die Vorlage nennen sie dabei nie beim Namen, auch das nichts Neues. Doch bei "The Killer" sieht jeder, der in den letzten Jahren ein paar Hollywoodfilme geschaut hat, dass es sich um eine Neuverfilmung von Collateral handelt. Dass Mukesh und Mahesh Bhatt dies nicht in Form einer Anmerkung auf die Leinwand bringen, ist schon fast peinlich. Wem wollen sie was vormachen? Oder haben sie Angst, jemand würde sie verklagen? Dann sollten sie lieber nie einen Fuss in die USA setzen, denn für die Zahl an (illegalen) Remakes, die sie schon gedreht haben, würden sie glatt verhaftet.

Abseits dieses ungalanten Ideen-Diebstahls ist "The Killer" gar kein so übler Film. Ein solide inszenierter, sauber gespielter und halbwegs spannender Bollywood-Thriller. Bloss im Vergleich zu Collateral zieht er derart den Kürzeren, dass es nicht mehr schön ist. Jener Thriller von Michael Mann lebte mehr von der Atmosphäre und dem unglaublichem Kamerastil, als von der Story. Nie zuvor hat ein Film eine Stadt bei Nacht derart kristallklar eingefangen. L.A. by Night war urbane Poesie. Die Bilder in "The Killer" sind dagegen profan. Schick gefilmt, aber ohne Leben, ohne Vision. Und Dubai by Night strahlt nun halt nicht annähernd die Atmosphäre aus wie Los Angeles - dazu ist die Stadt zu kalt und aus dem Boden gestampft. Sie wirkt nicht organisch, der Film könnte demnach überall spielen, es würde keinen Unterschied machen.

Das ist das grösste Manko von "The Killer": seine Austauschbarkeit. Das Hollywood-Original hatte Zeit und Ort, es war ein Film von unübertreffbarem "hier und jetzt"-Gefühl, das diesem Handwerker-Remake völlig abgeht. Und das ist denn auch nicht der einzige Punkt, in dem die Regiedebütanten Hyderabadwala und Mistry die "2" auf dem Rücken haben: Auch bei der Dramaturgie, der Spannung, den Dialogen und den Schauspielern. Irfan Khan ist einer von Bollywoods interessantesten Akteuren, doch er spielte diese Rolle schon oft. Der gegen den Strich besetzte Tom Cruise dagegen war im Original derart kalt und präzise, dass Irfan für einmal nichts zu melden hat. Ihm fehlt die gleiche Diabolik und in der Szene mit dem Sänger, die im Original zu den besten des Films gehörte, fehlt gerade deshalb die Kraft. Auf der anderen Seite fehlt Emran Hashmi die Menschlichkeit seines Gegenparts Jamie Foxx. Jener spielte mit viel Herz, das bei Emran erst in der zweiten Hälfte langsam zu ticken beginnt. Vorher ist er der typische cool guy, den wir aus seinen anderen Filmen kennen.

Passenderweise hat er auch eine sexy Gespielin. In Collateral war Jada Pinkett-Smith eine Anwältin, ihr Bollywood-Gegenstück Nisha Kothari dagegen ist Bartänzerin. Klar, die Überlegung macht Sinn, immerhin braucht "The Killer" ein paar Songs - doch es ist mal wieder typisch, dass Bollywood-Produzenten aus einer reifen Frauenfigur einen Bimbo machen. Dumme Idee. Nur, zur Verteidigung des Films, einen Bimbo wie Nisha Kothari sieht man natürlich immer gern. Die Jungschauspielerin war schon in James ein Mittel zur Explosion des Testosteron-Ausstosses und auch hier bewegt sie sich derart lasziv, dass man(n) nur schwer den Blick abwenden kann. Es ist so plump, ja sexistisch, diese Rolle so umzumodeln, doch ich würde lügen, wenn ich dem Auftritt seine Fähigkeit, meine niederen Instinkte anzuregen, absprechen würde. Die Lieder, die meist um Nishas Charakter platziert sind, gehören zum Durchschnitt, doch ein paar haben Schmiss. Zudem sind sie nicht so übel eingebaut, wie man  hätte befürchten können. Der Spannung sind sie aber so oder so nicht dienlich.

Echter Suspense fehlt in "The Killer". Erst im Finale kommt ein wenig Spannung auf, doch das ist zu wenig, zu spät. Vorher konzentrieren sich die Macher auf die Songs und sexy Nisha, und natürlich auf das Zusammenspiel der beiden Männer. Tatsächlich haben sie ein paar knackige Dialoge, doch auch hier: kein Vergleich zum Original, das Witz und Tiefgang in den verbalen Schlagabtausch legte.

Überraschend ist es natürlich kaum, dass "The Killer" nicht die Klasse seines Vorbilds erreicht. Doch der Film unterhält trotzdem über weite Strecken und hat ein paar klasse Momente zu bieten - die meisten eng am Drehbuch von Collateral angelehnt. So ist etwa Nikhils Treffen mit dem Don gelungen, das Finale ist geglückt und ein Insider-Gag zum Schluss versüsst den Abgang: Emran setzt gerade zum Kuss an, als er in die Kamera blickt und meint "nächstes Mal" - eine witzige Anspielung auf sein Image als Dauerküsser. Danach folgt der Abspann, der, symptomatisch für den Film, auf cool und sexy getrimmt ist, der Film ist aus und schon fast wieder vergessen. Während man über Collateral noch eine Zeit reflektiert, hinterlässt "The Killer" keine Spuren. Es ist ein solider, unspektakulärer Film, aber ein schwaches Remake. Die Struktur ist da, aber nicht der Geist, geschweige denn das Genie. So etwa, als würde Pro 7 aus Collateral einen TV-Film machen.

 

SONGS
1) Abhi To Mein Jawan Hoon - Sexy Song mit eingängigem Beat und arabischen Einflüssen. Nur das Dekolleté-in-die-Kamera-Halten nervt (Alisha Chinoy)
2) O Sanam - Visuell limitierte Nummer, eh nicht grandios, aber witzig, da Irfan und Emran auf Playback machen. (KK, Shreya Ghoshal)
3) Yaar Piya - Nicht übel, aber ein kleiner Stimmungsbrecher. Das Jazz-Stück im Original passt besser (Sunidhi Chauhan).
4) Teri Yadoon Mein - Mässiges Stück, suboptimal für die Spannung (KK, Shreya Ghoshal).
5) Hibbaki - Flottes Abspann-Lied (Suzzane, Earl, Hamza)

 

MEINE DVD
Adlabs (USA), Code 0, NTSC
Anamorphic Widescreen
Hindi Dolby Digital 5.1 und 2.0 mit englischen Untertiteln (Film und Songs).
Disk Rating * * ½ (
Schlankes Digipack. Passables Bild, etwas viele Nachzieheffekte).

 

BESTELLEN 
nehaflix (USA)

 

EXTERNE REVIEWS 
indiafm.com (2½/5)
Rediff.com (2½/5)

 

SCREENSHOTS

 


 

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