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> KAMUI - THE LONE NINJA
Actionfilm
Japan 2009
Alternative Titel Kamui gaiden; The Legend of Kamui; カムイ 外伝
Regie Yoichi Sai
Drehbuch Yoichi Sai und Kankuro Kudo nach dem Manga von Sampei Shirato
Darsteller Ken'ichi Matsuyama, Koyuki, Kaoru Kobayashi, Koichi Sato,
Hideaki Ito
Länge 115 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 16
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. |
©
Text Marco, molodezhnaja 14.8.10
© Bilder Shochiku, Screenshots molodezhnaja
STORY
Kamui (Ken'ichi Matsuyama) wurde als armer Junge in einem Dorf im Japan des 17. Jahrhunderts
geboren. Als Kind riss er aus, schlug sich durch die harte Welt und wurde ein
Ninja. Doch einmal zum harten Fighter ausgebildet, verliess er die Ninja - was
einem Todesurteil gleichkommt. Seither lebt er auf der Flucht, seine Techniken
hat er stets verbessert. Eines Tages führt ihn seine Reise in ein Fischerdorf,
wo seine Jugendfreundin Sugaru (Koyuki) als Frau des Fischers Hanbei (Kaoru
Kobayashi) lebt. Sie ist untergetaucht, doch die Ankunft des Ninjas bringt die
Vergangenheit zurück in ihr Leben. Bald darauf wird Hanbei von den Handlangern
eines Lord entführt, weil er dessen Pferd für einen Fischköder getötet hat.
Sugaru eilt ihm zu Hilfe - und Kamui schliesst sich an. Sie retten Hanbei, doch
die Gefahr ist nicht genannt.
REVIEW
Schade kommt für eine 45-jährige Mangavorlage so viel CGI
zum Zug. Der gezeichnete Klassiker
des linkspolitisch engagierten Sampei Shirato erschien 1964-1971
und ist gerade deshalb so glorios, weil mit oft wenigen Linien maximale Dynamik
erzeugt wird. Zu sehen im Prolog des Films. Doch der danach folgende Hauptteil
von "Kamui" ist das Gegenteil von simpel, oft arm an Kunst, oft dafür künstlich.
Menschen fliegen durch die Lüfte, ein Haifisch-Schwarm greift auf dem Meer
springend ein Boot an. Die Schlichtheit wich dem Überwältigungskino eines
typischen Japan-Big-Budget-Blockbusters.
Doch das ist freilich nicht nur schlecht, denn der gebürtige Koreaner Yoichi Sai (Soo, Quill) schuf doch immerhin ein kurzweiliges Spektakel. Etwas seelenlos und beinahe stillos, aber immerhin unterhaltsam. Blendet man die Mangavorlage aus, kann man das Ganze gar als aufwendige moderne Version eines klassischen Einzelgänger-Ninjafilms anschauen. Als solcher funktioniert "Kamui" zwar gut, leidet aber noch immer an ein paar Problemen, namentlich bei der Dramaturgie. So beginnt die Story (nach dem Prolog) mit unendlich vielen Verfolgungsjagden und Angriffen, bevor man überhaupt weiss, wer was tut und soll.
Zwischen solchen Actionszenen fällt die Spannung dagegen ab, wodurch "Kamui" stets etwas holprig wirkt. Zwei Stunden lang Zickzack-Kurs, schnell auslaugend, anstatt mitreissend. Auch der dazugehörige Look dürfte etwas ausgeklügelter sein, weniger überdunkelte Bilder, mehr visuelle Stringenz. Es gibt zwar immer wieder episch anmutende Totalen oder mangaeske Fights, doch dann wieder so offensichtliche CGI-Landschaften, dass man sich in einem Sci-Fi-Film wähnt. Dieser Film verdient einen etwas erdiges Design, und das geht einfach verloren, wenn CGI-Haie aus einem leuchtend blauen CGI-Meer springen.
Damit ist auch der politische Blick von Sampei Shirato weg. Bauern sind arm, Fischer sind arm, Herrscher sind böse - das ist in etwa das Maximum an gesellschaftsrelevanten Aussagen, die wir hier bekommen. Wichtiger sind Sai stets die Action, die Tricks und die Bilder vom idyllischen Fischerdorf. Dort spielen sich dann auch die menschlichsten Szenen ab, kleine Momente im Dorf, das einfache und doch beseelte Zusammenleben der Fischer. Demgegenüber hat Ken'ichi Matsuyama (Death Note) wenig Eigenleben. Der junge Superstar spielt eine wandelnde Hülle, stets kampfbereit, aber innerlich ohne echte Konflikte.
Koyuki (Always - Sunset on Third Street) ergeht es ähnlich: Ihre Figur hat eine ähnliche Hintergrundgeschichte wie der von Matsuyama gespielte Titelheld - aber sie wirkt steif in ihrem fatalistischen Verhalten. Wenn es etwas gibt, was das oft steife Personenkarussell etwas aufbricht, sind es der lebensfrohe Hanbei und die ruppigen Hai-Jäger. Doch das ist zu wenig, um die Protagonisten hier spürbar zu machen. Sie wirken alle etwas kühl. Schauspieler in Kostümen auf Sets. Anstatt echte Menschen in echten dramatischen Situationen. "Kamui" fehlt dieses letzte Quentchen Echtheit.
Mein Problem ist: Ich mochte ihn ja trotzdem. Das liegt an meiner Affinität für Fantasy, denn der Film funktioniert weniger als historischer Actionfilm denn als fantasievolle Reizüberflutung. Etwas dröge zwar, aber nur selten öde. Setzt man die Ansprüche tief, lässt man die legendäre Manga-Vorlage ausser Acht, dann kann man sich hierbei erfreuen. Mit grossen Worten und innbrünstiger Liebe kann man das Werk wohl kaum weiterempfehlen, doch ich für meinen Teil kann immerhin sagen, ich habe ihn gerne angeschaut.
MEINE
DVD
Grossbritannien, Code 2, PAL
Bild:
Anamorphic Widescreen
Ton:
Japanisch 5.1 und 2.0 mit englischen Untertiteln.
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geliefert aus GB)
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EXTERNE LINKS
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Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint
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