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1953
> A JAPANESE TRAGEDY
Drama
Japan 1953
Alternative Titel Eine japanische Tragödie; Nihon no higeki; Tragedy of
Japan; 日本の悲劇
Regie und Drehbuch Keisuke Kinoshita
Darsteller Yuko Mochizuki, Masami Taura, Yoko Katsuragi,
Teiji Takahashi,
Ken Uehara, Keiji Sada, Sanae Takasugi, Nadao Kirino
Länge 113 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 6 (FSK: 6)
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. | . |
©
Text Marco, molodezhnaja 14.8.10
© Bilder Shochiku, Screenshots molodezhnaja
STORY
In den Kriegsjahren verlor die Japanerin Haruko Inoue (Yuko
Mochizuki) ihren Mann und musste sich prostituieren, um sich und ihre Kinder durchzubringen. Nach
Ende des Krieges lebt die Kleinfamilie in Armut. Trotzdem tut die Mutter alles,
damit die Sprösslinge Karriere machen können. Doch die Kinder schämen sich für
sie. Tochter Utako (Yoko Katsuragi), die mit Intelligenz und gutem Aussehen eine
erstklassige Partie für Männer werden könnte, hat Mutters mühsam gespartes Geld
ohne deren Wissen beiseite gelegt, anstatt es für die Ausbildung zu brauchen.
Und Sohn Seiichi (Masami Taura), ein Medizinstudent, denkt sogar darüber nach, sich
von einem reichen Arzt adoptieren zu lassen, dessen Sohn im Krieg gefallen ist.
REVIEW
Heute ist Japan eines der reichsten Länder der Welt, eine
Wirtschaftsmacht und ein Global Player. Daher schaut man sich manchmal die
Melodramen aus den 50ern und frühen 60ern mit einem leichten Schulterzucken an:
Die Zeit damals war hart, denkt man sich, doch es dauerte nicht lange, dann
wurde aus dieser Nation eben eine grosse Demokratie mit einer Power-Wirtschaft.
Dieses Wissen hatte damals aber noch niemand, und daher bedarf es einer
Anstrengung, sich in die Charaktere hineinzuversetzen. Denn nach Kriegsende sah
es in der Tat desolat aus!
Das Geld fehlte, die Infrastruktur in manchen Landesteilen war zerstört, die japanische Identität war am Boden, es fehlte eine Ausrichtung zwischen Tradition und westlichem Weg, die Aufarbeitung der tragischen Geschichte liess auf sich warten, die Demokratie war noch unterentwickelt. All das zusammengenommen zeigt ein Land, das gesellschaftlich wie wirtschaftlich im Argen lag. In dieser Zeit spielt "A Japanese Tragedy", und damit man auch ganz genau weiss, wie sehr der Film ein Produkt seiner Ära sein möchte, beginnt Regisseur Keisuke Kinoshita (Twenty-Four Eyes, The River Fuefuki, Carmen Comes Home) ihn mit einer rasanten Montage aus Dok-Bildern.
Diese Impressionen von Aufständen und Unruhen ziehen sich durch den halben Film - leider. Denn die Politisierung des Plots wirkt bald bemüht. Als Einbettung funktionieren diese Dok-Szenen gerade noch, schliesslich soll erklärt sein, wie zerrissen Japan war und in welchen finanziellen Nöten nicht nur unsere Heldin sich befand. Doch in späteren Passagen des Films bedarf es dieser Erinnerungen nicht mehr. Dann wirken diese Einschübe wie eine unnötige Spielerei. Denn "A Japanese Tragedy" ist letztendlich gar nicht politisch, sondern vor allem menschlich. Haruko soll zwar exemplarisch für viele Menschen Japans stehen, doch ihre Geschichte ist primär ein Einzelschicksal. Eines, das bewegt.
Das liegt auch an der Parforce-Leistung von Yuko Mochizuki (1917-1977). Sie spielte für die ganz Grossen - für Nagisa Oshima, Yasujiro Ozu und vor allem Keisuke Kinoshita. Doch richtig berühmt wurde sie nie. Das ändert indes kaum etwas daran, dass ihr Spiel hier mit all seiner Melodramatik überzeugt. Man beachte etwa das Finale, das einfach an die Nieren geht. Die hübsche Yoko Katsuragi (Scandal) und der etwas blassere Debütant Masami Taura (Early Spring) spielen daneben die Kinder durchaus routiniert, manche ihrer Dialoge machen richtig wütend, wenn sie etwa ich-bezogen der Mutter Vorwürfe machen. Deren Aufopferung findet keine Anerkennung.
Kinoshita filmt all dies solide. Etwas langatmig, aber nie langweilig. Immer wieder schleichen sich eindrückliche Bildkompositionen ein und die Rückblenden in Kriegszeiten und Familienelend sind stimmigerweise stumm gehalten. Das verleiht ihnen eine fast gespenstische Atmosphäre. Davon abgesehen hält sich Kinoshita hier mit Spielereien aber zurück. Und das ist auch gut so, denn das Melodrama spricht für sich selbst, es hat es gar nicht nötig, sich mit Tricks in den Vordergrund zu drängen. "A Japanese Tragedy" ist vielleicht nicht Kinoshitas innovativster oder fesselndster Film, aber einer, der interessante Einblicke in das Leben nach dem Krieg bietet. Und der bedrückend eine kaputte Dynamik zwischen Mutter und Kindern zeigt.
MEINE
DVD
Deutschland, Code 2, PAL
Bild: 4:3
Ton:
Japanisch 2.0 mit deutschen Untertiteln.
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amazon.de (Liefert aus D)
EXTERNE LINKS
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Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint
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