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2008
> JANNAT
Drama. Indien. Hindi
Alternativer Titel
Jannat: In Search of Heaven
Regie
Kunal Deshmukh
Drehbuch Kunal Deshmukh,
Vishesh Bhatt
Produktion Mukesh Bhatt
Songs Pritam, Kamran Ahmed
Kamera Manoj Soni
Choreografie Rajeev Surti
Darsteller
Emran Hashmi, Sonal
Chauhan, Javed Sheikh, Vishal Malhotra, Samir Kochhar
Länge 140 Min.
Kinostart 16.5.2008
Box office classification Superhit
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 12
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. | . |
©
Text Marco, molodezhnaja 1.7.08
© Bilder Shemaroo,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Den Glücksspieler Arjun Dixit (Emraan Hashmi) zieht es mit seinem Kumpel
(Vishal Malhotra) von einem Spieltisch zum anderen. Da sie ihren Einsatz aber
meistens verlieren, stehen sie bei den Geldverleihern in der Kreide. In der Not
setzt Arjun alles auf eine Cricket-Wette: Er gewinnt und steigt fortan dank
seines sportlichen "sechsten Sinns" immer höher im Rang der Wettkönige. Doch die
Polizei ist ihm bald auf den Fersen und auch seine geliebte Freundin Zoya (Sonal
Chauhan) macht sich zunehmend Sorgen. Die Beziehung beginnt zu kriseln.
REVIEW
Gähn. Wer auf einen feschen Bollywood-Thriller
mit Glücksspiel, Romantik und Spannung hoff, der liegt hier komplett falsch.
"Jannat" ist ein schnarchiges Drama, welches aus seiner Glücksspielthematik
nicht viel macht und sich stattdessen damit zufrieden gibt, ein hundskommunes
Emran-Hashmi-Vehikel zu sein. Der Schauspieler verkörpert einmal mehr seine
Standardrolle als ach-so-armer Mann mit Hundeblick, der sich in den Tücken der
Unterwelt verfängt und sich nebenbei in eine schöne Frau verliebt. Man hat das
Gefühl, dies schon dutzendfach gesehen zu haben. Und erst noch besser.
Besonders enttäuschend ist, wie sich Regiedebütant Kunal Deshmukh mit dem Bhatt'schen Mittelmass zufriedengibt. Produzent Mukesh Bhatt und seine Handlanger sind in letzter Zeit nur noch darauf bedacht, einigermassen realitätsnahe, halbwegs düstere und melancholische Liebesthriller in solider Optik zu drehen, oft mit Hashmi in der Hauptrolle. Sie wagen nichts, sie bringen wenig. Wenn zwischendurch mal ein Gangster rausschaut, kann man sich schon glücklich schätzen - und selbst der ist leicht überschätzt. Doch "Jannat" verwässert diese Formel zum Nichts. Es gibt kaum etwas, was an dem überlangen Film wirklich packt.
Die Liebesgeschichte, die so zentral sein müsste, funktioniert von Anfang an nicht. Arjun erblickt seine Herzdame, tut was Dummes und zack, sind sie ein Paar. Einfach so. Ähnlich unmotiviert geht es danach weiter. Mann tut böses, Frau ist traurig, Mann schreit zurück und gelobt Besserung, Mann rutscht wieder in die Halbwelt ab. Weckt mich, wenn es vorbei ist. Damit ist auch schon gesagt, dass der Thrillerteil wenig taugt. Spannung kommt keine auf, wenn Emran seine Vorhersagen aus dem Ärmel schüttelt. Alles in "Jannat" passiert so willkürlich und beiläufig. Nichts hat Drang oder Schub, nichts packt.
Immerhin ist die Story nicht geklaut. Das Thrillerdrama "Two For The Money" mit Al Pacino und Matthew McConaughey deckt zwar einen ähnlichen Bereich ab, fixiert sich aber viel exzessiver auf die Wetten und deren Abläufe - was hier nur am Rande ein Thema ist. Selbst Komponist Pritam scheint für einmal nicht zu viel zu klauen, doch seine Songs macht das dennoch nicht besser. Sie gehören zur typischen Softrock-Welle, gefällig fürs Ohr, aber rasch vergessen - was Rediff so schön "whoa-whoa-whoa songs" nennt. Stimmt. Refrains, in denen diese Silben angestimmt werden, gibts hier zuhauf, man höre etwa in "Zaara Sa" hinein.
Was bleibt? Ein enttäuschend leerer und vor allem öder Film. Emran Hashmi tut mit Hundeblick und Wuschelhaar das Beste, um die Schose nicht absaufen zu lassen, doch sein Charme hält die Story nicht am Leben. Die Newcomerin Sonal Chauhan sieht gut aus, doch weil ihre Lovestory so beliebig daherkommt, kann sie nicht gross glänzen. Spätestens in der zweiten Filmhälfte wird sie austauschbar und im Finale ist sie sogar richtig schlecht ("you bastards!"). In Nebenrollen agieren Javed Sheikh und Vishal Malhotra solide. Dazu nette Songs, einfallslose Bildgestaltung und schematische Dialoge, fertig ist ein Retortenfilm ohne Ambitionen, der sich unter melancholischer Atmosphäre verkriecht. Wie "Jannat" trotzdem zu einem der lukrativsten Filme des Jahres 2008 avancieren konnte, bleibt mir persönlich eines der grossen Bollywood-Rätsel dieses Jahrgangs.
Fortsetzung: Jannat 2 (2012)
SONGS
Musikkritik entfällt, weil die Songs in
DVD-Menü, auf der DVD-Hülle und auf CD dreimal anders heissen und ich das
Durcheinander nicht auflösen konnte. Sind eh alle nicht viel mehr als nett.
Typische Pritam-Balladen.
MEINE DVD
Shemaroo (IND), Code 0, NTSC
Bild:
Anamorphic Widescreen
Ton: Hindi 5.1 mit englischen Untertiteln (Film und Songs) sowie unbrauchbaren
Untertiteln in Deutsch, Französisch, Holländisch und Arabisch
Disk Rating * * ½ (Verpixeltes Bild mit vielen
Unschärfen)
BESTELLEN
nehaflix (USA)
EXTERNE REVIEWS
imdb
Bollywoodblog.de (2/5)
Bollywood Hungama (3½/5)
Rediff.com
(2½/5)
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