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Religiöser Film. Indien. Hindi
Alternativer Titel -

Regie Vijay Sharma
Produktion Satram Rohra
Songs C. Arjun
Darsteller Kanan Kaushal, Ashish Kumar, Anita Guha, Rajnibala, Asha Potdar
Länge 136 Min.

Kinostart 30.5.1975
Trade classification
Blockbuster
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 6

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
.

©  Text Marco, molodezhnaja 4.10.06
©  Bilder Bollywood Films, Screenshots molodezhnaja


STORY
Auf Bitten seiner Söhne erschafft der Gott Ganesha für sie eine Schwester: Santoshi. Jahre später ist aus ihr die Göttin Santoshi Maa (Anita Guha) geworden, die auf Erden von Gläubigen verehrt wird. Eine ihrer grössten Anhängerinnen ist Satyavati (Kanan Kaushal), die sich eines Tages in den Flötenspieler Birju verguckt. Er ist der siebte Sohn eines reichen Hauses, doch anders als seine Brüder arbeitet er nicht, sondern lebt als Künstler. Das bringt ihm die Missgunst seiner Schwägerinnen ein. Als Birju Satyavari heiratet und sie in sein Haus bringt, schlägt dem Neuzugang nur Hass entgegen. Im Himmel intrigieren derweil die Göttinnen Parvati, Lakshmi und Brahmani gegen Santoshi Maa und unterstützen Birjus Schwägerinnen. Als Birju herausfindet, dass er nur Essensreste vorgesetzt bekommt und in dem Haus nichts zählt, zieht er von dannen. Seine Frau lässt er zurück in der Obhut der böswilligen Familie.

 

REVIEW
Einen religiösen Film zu bewerten, ist ein heikles Unterfangen. Jeder Mensch, der die dargestellten Situationen in den Kontext seines eigenen Glaubens stellen kann, entwickelt automatisch eine spirituelle Reaktion, die dem nicht glaubenden verwehrt bleibt. Doch Ziel einer Filmkritik kann es so oder so nicht sein, den spirituellen Gehalt zu messen oder die erfolgreiche Darstellung der göttlichen Erscheinungen zu werten. Der Ansatz sollte vielmehr ein nüchterner sein - deshalb ist eine durchaus praktikable Herangehensweise dieselbe, die man als Aussenstehender bei einem Märchen anwenden würde. Unter dem Gesichtspunkt muss ich, der nicht hinduistisch erzogen wurde, "Jai Santoshi Maa" denn auch betrachten. Und das fällt gar nicht so schwer, sind doch hier Elemente wie die bösen Stiefschwestern (leicht abgewandelt), die Moral, die Rache etc. vorhanden, die auch Märchen auf der ganzen Welt oft auszeichnen, sei es aus 1001 Nacht oder in den Sammlungen der Brüder Grimm. Was dann noch dazu kommt, sind lediglich die Götter und die spirituelle Aufopferung der Figuren.

Der Schauspieler Vijay Sharma (Guddi, Khubsoorat), der bei "Jai Santoshi Maa" zum ersten Mal und 1979 beim religiösen Film Gopaal Krishna zum letzten Mal Regie geführt hat, weiss sein Thema stilvoll darzubieten. Die Akteure spielen mit Überzeugung, die einfachen Sets tun ihre Dienste, die religiösen Lieder (Bhajans) sind ansprechend. Und durch die Misshandlung der gütigen Santoshi erzeugt Sharma auch die nötigen Emotionen - primär den Hass auf die bösen Familienmitglieder, die fast zu Karikaturen werden. Zum Schluss sind es jedoch alle Facetten der Göttin Santoshi Mata, die zum Zug kommen, also auch ihre Vergebung, die das zuvor Gesehene in den moralischen Zusammenhang bringt. Mit 136 Minuten ist das alles etwas gar lang, aber effektiv.

Spannender als der Film selbst sind letztendlich die Hintergründe. Wer zum Beispiel weiss, dass "Jai Santoshi Maa" vielleicht der lukrativste Bollywood-Film aller Zeiten ist? Im Jahr seines Releases, 1975, triumphierte der All-Time-Blockbuster Sholay die Charts und spielte je nach Quellenlage in all den Jahren seiner Veröffentlichung zwischen 150 und 300 Millionen Rupien ein. Das wären heute knapp zwei Milliarden. Damit thront er an der Spitze. Auf Platz zwei landete im selben Jahr eben "Jai Santoshi Maa" mit 48-65 Millionen, je nach Quelle. Das wären inflationsbereinigt im Jahr 2006 maximal 550 Millionen Rupien. Nun ist diese Zahl für sich schon beeindruckend, doch was den Film wahrhaftig zu einem Rekordhalter machen dürfte, ist sein Budget: Er kostet 300 000 Rupien, das wären heute etwa 25 Millionen Rupien. Sholay zum Vergleich, kostete rund das Siebenfache, ein moderner Film wie KANK etwa das Zwanzigfache. Mit diesem Mini-Budget eine solch unglaublich hohe Summe einzuspielen, torpediert "Jai Santoshi Maa" wenn nicht an die Spitze der lukrativsten Bollywood-Filme, dann sicher in die Top drei.

Und er war nicht nur finanziell ein Grosserfolg, sondern auch gesellschaftlich. Santoshi Mata ist eine relativ junge Göttin und gelangte erst in den 50er-Jahren dieses Jahrhunderts in Bewusstsein der Menschen. Im Jahr 1975, als das Fernsehen noch bedeutungslos war und im Kino primär Action lief, war ein religiöser Film auf der Leinwand eine Sensation - und da er sich dieser doch eher zweitrangigen Göttin widmete, stieg sie im Pantheon der hinduistischen Götter ganz weit nach oben. Heute wird Santoshi Maa in weiten Gegenden Indiens, primär im Norden, verehrt, ihre "Santoshi Mata Vrat Katha"-Fastenzeit wird von vielen Menschen eingehalten. Daran hat dieser Film seinen bedeutenden Anteil. Er wirkt etwas statisch und, bei dem Budget nicht verwunderlich, auch etwas billig - doch er überzeugt als solider Religionsfilm mit unglaublichem Einfluss auf die indische Gesellschaft.

 

MEINE DVD
Bollywood Films (GB), Code 0, NTSC
Vollbild
Hindi Dolby Digital 5.1 mit englischen Untertiteln (Film und Songs).
Disk Rating * * (Verwackeltes, zu dunkles Bild
)

 

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EXTERNE REVIEWS 
imdb

 

SCREENSHOTS

 


 

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