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Drama. Indien. Hindi
Alternative Titel
Jane-Anjane; Jāne Anjāne

Regie Shakti Samanta
Drehbuch Madhusudan Kalekar
Produktion Shakti Samanta
Songs Shankar-
Jaikishan
Kamera Alok Das Gupta
Choreografie Surya Kumar, Kiran Kumar
Darsteller Shammi Kapoor, Leena Chandavarkar, Sandhya Roy, Vinod Khanna,
Jayant, Helen, Sulochana Latkar, Lalita Pawar, K.N. Singh, Murad
Länge 139 Min.

Kinostart 1971
Box office classification
-
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 12

 

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
.

©  Text Marco, molodezhnaja 10.4.08
©  Bilder Eros Entertainment, Screenshots molodezhnaja


STORY
Laxmi (Lalita Pawar) wünscht sich schon seit vielen Jahren ein Kind für sich und ihren Gatten, den Gangsterboss Shankar Prasad (Jayant). Auf einer Pilgerreise findet sie im Tempel, in dem sie betet, ein Baby. Eine Frau hat es zurückgelassen und sprang danach in einen Fluss. Laxmi nimmt das Kind auf und nennt es Ramu. Als der Bursche ein paar Jahre alt ist, kommt es immer wieder zu Konflikten zwischen seinen Zieheltern: Der Vater will aus Ramu seinen Nachfolger machen und ihn ins Gangstergewerbe einführen, während Laxmi möchte, dass ihr Sohn eine ehrenvolle Karriere einschlägt. Da er in der Schule gehänselt wird, geht Ramu dort nicht mehr hin - und wendet sich Papa zu. Als Erwachsener ist Ramu (Shammi Kapoor) ein Schurke, der mit illegalem Handel gut verdient. Er verliebt sich ausgerechnet in die schöne Mala (Leena Chandavarkar), Tochter eines Anwalts. Für sie wäre er bereit, einen ehrenvollen Beruf anzufangen. Doch derweil macht ihm Inspektor Hemant (Vinod Khanna) das Leben schwer.

 

REVIEW
Shammi Kapoor ist nicht ideal für diese Rolle. Ich mag Shammi sehr und bin immer gerne bereit, darüber hinwegzusehen, dass er ab Mitte der 60er-Jahre im Eiltempo in die Breite wuchs - doch ein Part wie der des Ramu wäre ideal für einen Kerl der "Angry Young Man"-Generation, vorzugsweise natürlich Amitabh Bachchan. Der war 1971 noch nicht als Star etabliert und so müht sich Shammi durch die Rolle. Im ersten Teil, als netter Gauner, zeigt er sich von gewohnter Seite, bietet ein paar nette Scherze und täuscht dank energiegeladenem Spiel über seine überflüssigen Pfunde hinweg. Ganz hinweg freilich nicht, denn er war 1971 kein schöner Mann mehr - Grund dafür, dass er sich kurz darauf als Hauptdarsteller selbst in Rente schickte und nach dreijähriger Pause nur noch Charakter- und Nebenrollen übernahm.

Im zweiten Teil wird Shammis Glaubwürdigkeit dagegen strapaziert. Es kommt nämlich zu einem blutigen Zwischenfall, der ihn in den Vergeltungsrausch stürzt und genau da wäre eben ein angry young man, ein wütender junger Mann, besser gewesen, als ein schwitzender pummeliger Mann. Shammi macht zwar auf bedrohlich, doch so richtig sitzen will das nicht. Shammis Forte sind die Liebesthriller und Romanzen der Swinging Sixties, nicht die gröberen Masala-Filme des neuen Jahrzehnts. "Jaane-Anjaane" (die Schreibweise variiert von DVD-Cover zu Zensur-Blatt und Filmvorspann, wobei ā als aa gelesen wird) ist jedoch nichts anderes als ein früher Masala-Film mit leichten lost-and-found-Einflüssen. Also jenes Genre, das die 70er dominierte wie kein anderes und in dem junge Draufgänger wie Amitabh, Dharmendra oder Shammis Co-Star Vinod Khanna zum Zug kamen.

Immerhin sorgt hinter der Kamera Shakti Samanta dafür, dass Langeweile nie aufkommen kann. Der Bengale war ein wandlungsfähiger Regisseur, mischte mit Werken wie An Evening in Paris bei Shammis Blütephase mit, machte Rajesh Khanna mit Aradhana zum Superstar und schwenkte danach zu Mr. Kassenmagnet Amitabh Bachchan ein (z.B. mit The Great Gambler). Mit jedem Star fühlte er sich wohl, jeder Filmgattung konnte er seinen Stempel aufdrücken. Und in "Jaane-Anjaane" wird deutlich, dass er locker-leichte Romanzen ebenso im Griff hat wie ein Masala-Epos.

Bestens umgehen kann er auch mit Musik: Der Soundtrack seines Komponisten-Duos Shankar-Jaikishan ist überzeugend in die Story eingeflochten und gefällt mit flotten Liedern. Absolutes Highlight ist "Cham Cham Baje Re Payaliya", wunderbar gesungen von Manna Dey und begleitet von Leena Chandavarkars Tanz und Shammis wildem Gestikulieren. Der Soundtrack gehört sicher zum Besten am ganzen Film. Aber auch die Akteure um Shammi herum überzeugen: Leena Chandavarkar bleibt etwas brav, aber süss; Sandhya Roy gibt die kecke Verehrerin, deren Handlungsstrang überraschenderweise nie ganz gelöst wird; Helen darf nicht nur wild tanzen, sie hat auch eine kurze Sprechrolle - und der junge Vinod Khanna macht eine gute Figur als Cop.

Guter Cast, solide Story, toller Soundtrack, ein paar gelungene Witze und angenehme romantische Szenen, dazu der trotz Übergewichts und Fehlbesetzung nie unsympathische Shammi und eine kurzweilige Inszenierung: Nicht schlecht für einen gemütlichen Bollywood-Abend. Von Shakti Samanta würde man vielleicht etwas mehr visuelles Flair erwarten, doch auch so macht "Jaane-Anjaane" Laune und bietet Bollywood'schen Filmhistorikern einen interessanten Übergangsfilm zwischen Shammis Sixties und Vinods Seventies. Kaum jemand würde den Film als Klassiker einstufen, doch er ist gut. Und "Cham Cham Baje Re Payaliya" taucht sogar noch heute immer mal wieder auf einer Bestenliste auf.

 

MEINE DVD
Eros Entertainment (USA), Code 0, NTSC
Bild: 4:3
Ton: Hindi 5.1 mit englischen Untertiteln (Film und Songs).
Disk Rating * * ½ (Ein paar Störungen und Unschärfen, generell etwas matt und dunkel, aber als Ganzes passabel)

 

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EXTERNE REVIEWS 
imdb

 

SCREENSHOTS

 


 

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