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> INCOMPRESO - VITA COL FIGLIO
Drama. Italien
Alternativer Titel Der Unverstandene
Regie Luigi Comencini
Drehbuch Leonardo Benvenuti, Piero De Bernardi, Lucia Drudi Demby,
Giuseppe Mangione nach dem Roman von Florence Montgomery
Produktion Angelo Rizzoli
Musik Fiorenzo Carpi
Kamera Armando Nannuzzi
Schnitt Nino Baragli
Darsteller Anthony Quayle, Stefano Colagrande, Simone Giannozzi, John
Sharp, Adriana Facchetti
Länge 99 Min.
Kinostart 1067
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. | . |
©
Text Marco Spiess, molodezhnaja 10.8.2016
© Bilder Arte,
Screenshots molodezhnaja
STORY
John Duncombe (Anthony Quayle) ist Britischer Konsul in Florenz. Nach dem Tod
seiner schwer kranken Frau kehrt er in die herrschaftliche Villa zurück. Mit ihm
seine Söhne Andrea (Stefano Colagrande) und Milo (Simone Giannozzi), die
anderswo untergebracht waren, um sie vom Drama abzuschirmen. Während der Vater
dem kleinen Milo die Nachricht vorenthält, will er Andrea aufklären. Der Bub
wusste es aber schon. Duncombe ist stolz auf die Kraft von Andrea und wendet
seine Wärme fortan für Milo auf. Aber in Andrea brodelt es. Der Verlust der
Mutter und die Kälte des Vaters setzen ihm zu. Er wird immer aufmüpfiger.
REVIEW
Hier in der Schweiz kennen wir Luigi Comencini
(1916-2007) eigentlich nur dank Heidi. Seine putzige
Verfilmung des Romanklassikers hielt sich Jahrzehnte lang als die definitive
Version und sie funktioniert auch heute noch. Dass der Italiener in seiner
Heimat auf eine lange und ziemlich bemerkenswerte Karriere zurückblicken konnte,
geht dabei oft vergessen. Viele seiner Werke, und da ist wohl auch der Grund,
warum er "Heidi" anvertraut bekam, drehen sich um die Kindheit, schon angefangen
mit seinen ersten zwei Filmen "La novelletta" (1937) und "Bambini in città"
(1946).
Genau da reiht sich "Incompreso - Vita col figlio" aus dem Jahre
1967 ein. Comencinis Aufmerksamkeit gilt ganz den Kindern, die noch nicht in den
starren Konventionen der Erwachsenenwelt gefangen sind. Zwar hat der Film auch
Sympathien für die älteren Figuren übrig (der Vater wird trotz seiner Kälte auch
von einer leidenden und fühlenden Seite gezeigt, während der vorlaute Onkel mit
seiner Direktheit Punkte holt) - doch nie verliert Comencini die Kinder aus dem
Fokus. Ihr Verlangen, geliebt zu werden, ist Herzstück des Films.
Dass
dies bisweilen sehr sentimental daherkommt, versteht sich fast von selbst.
"Incompreso" ist Melodrama mit grossem "M", angefangen beim Tod der Mutter und
mündend im traurigen Finale. Letzteres dürfte, ohne zu viel zu verraten,
durchaus noch etwas länger nachklingen, Comencini hat es kurioserweise ziemlich
eilig, den Abspann zu bringen. Aber immerhin hält er den Film so angenehm
knackig. Er hat bereits seine Längen im Mittelteil, aber Langeweile stellt sich
kaum ein.
Das ist auch ein Verdienst von Comencinis Mitstreitern vor und
hinter der Kamera. Zu nennen wären etwa Komponist Fiorenzo Carpi mit seinen
intensiven Klavierstücken sowie Kameramann Armando Nannuzzi (Porcile)
mit seiner so edlen wir präzisen Bildsprache. Und die beiden
Laien-Kinderdarsteller, die zwar bisweilen im Spiel etwas holpern, aber im
Gegenzug stets glaubwürdig erscheinen. Der eigentliche Star, Anthony Quayle,
wirkt für einen Shakespeare-Mimen oft etwas zu stoisch, doch das dürfte eine
bewusste Entscheidung gewesen sein, um die Distanz zu den Kindern zu
unterstreichen. In den Schlüsselszenen hat Quayle jedenfalls keine Scheu, seine
Emotionen herauszulassen.
EXTERNE REVIEWS
imdb.com
Screenshots der DVD mit VLC 2.2.1, verkleinert und geschärft mit Photoshop CS2
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