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Actionfilm
HK 1997
Alternative Titel Ma Wing Ching; Ma Yong Zhen; Shanghai Hero; The Big Boss; 馬永貞

Regie Corey Yuen Kwai
Produktion Mona Fong
Darsteller Takeshi Kaneshiro, Yuen Biao, Jessica Hester Hsuan,
Yuen Wah, Yuen Tak, Valerie Chow
Kar-Ling, Corey Yuen Kwai

Länge 88 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung
ab 16

 

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
. .

©  Text Marco, molodezhnaja 17.5.07
©  Bilder Celestial, Screenshots molodezhnaja


STORY
1898 wird die Provinz Shantung von einer Dürre heimgesucht. Tausende von Flüchtlingen
strömen
in die britisch kontrollierte Metropole Shanghai. Unter ihnen auch die Brüder Ma Wing-Jing (Takeshi Kaneshiro) und Ma Tai-Cheung (Yuen Wah). Sie finden bald schlecht entlöhnte Arbeit, doch Wing-Jing sehnt sich nach Besserem. Er sucht den Kontakt zum Gangsterboss Tam See (Yuen Biao), der mit Hilfe von Kontakten zur britischen Polizei die halbe Stadt kontrolliert, und begeistert ihn mit seinen Kampfkünsten. Schon bald steigt Wing-Jing selbst zum Gangsterboss auf und wird eine Bedrohung für Tam Sees Rivalen Yeung Seung (Yuen Tak) und seine Axt-Gang.

 

REVIEW
Corey Yuen inszenierte "Hero" für die Shaw Brothers als Remake von deren eigenem 1972er-Klassiker The Boxer From Shantung. Der Plot ist nur noch von der Struktur her identisch, ansonsten dominieren die Abweichungen - bis hin zum entschärften Ende. Auch stilistisch ist die Neuversion ein ganz anderer Film, denn während Chang Cheh das Original in klassischer Shaw-Manier der 70er inszenierte, ist Corey Yuen der New Wave der 90er verpflichtet. Typische Elemente wie ein poppiger Score, viel Nebel und weichgefilterte Kamera prägen daher den Film.

Yuens Neufassung fällt denn auch minimal gegenüber dem Original ab, da ihm die Düsternis fehlt. Chang Cheh setzte viel Blut ein und führte die Story konsequent zum gewaltgeladenen Finale. Sein Held, charismatisch verkörpert von Chen Kuan Tai, war ein Mann getrieben von Machtlust auf der einen Seite und der Angst, wieder arm zu werden, auf der anderen. Ähnliche Grautöne gibt es auch in Takeshi Kaneshiros Reinkarnation, doch mit deutlich weniger Ecken und Kanten. Kaneshiro zeigt zwar einmal mehr auf eindrückliche Weise, dass er zu den fotogensten Männern Asiens gehört, aber das Charisma von Chen geht ihm ab - was auch an Yuens weniger mutigen Figurenzeichnung liegt. Und dass das Ende diesmal anders aufgetischt wird, schwächt die Nachhaltigkeit von Kaneshiros Figur gleich noch mehr ab.

Nichtsdestotrotz: "Hero" reisst gehörig mit. In nur 88 Minuten handelt Corey Yuen eine Geschichte vom Aufstieg eines Gangsters und seines anschliessenden moralischen Dilemmas ab, all dies nicht vor Shaw'scher Studiokulisse, sondern on location und in beinahe epischen Historien-Sets. Die Action, choreografiert von Yuen und Yuen Tak geht dabei nie vergessen, Abwechslung ist dank Einsatz von Schusswaffen, brennenden Beilen, Handkanten und Schwertern auch gleich garantiert. Selbst Heroic Bloodshed von John Woo'scher Prägung wird einem geboten. Yuen steigert zudem die Brutalität seiner Action: Zu Beginn scheint "Hero" wie die all zu weich gewaschene Version von The Boxer From Shantung, doch immer mehr Blutspritzer zieren die Leinwand, bevor am Ende dann auch kaum mehr Halt gemacht wird vor einem richtigen Gemetzel.

Selbst Humor findet seinen Weg in den Plot, massgeblich via Yuen Wah. Ob aber etwa reine Comedy-Szenen wie eine kurze Fantasie-Einlage mit Mikrophon und Glitter-Gesang wirklich nötig gewesen wäre, bleibt fraglich. In meinen Augen reissen die Gags eher aus der Story und zerstören die Grundstimmung des Films - da passt die tragische Romantik deutlich besser. Mit dieser, der Action und dem New-Wave-Neon-Nebel-Look wäre bereits ein mitreissender Film möglich gewesen, Humor brauchts da gar nicht. Immerhin ruiniert er nicht viel, da es sich nur um sporadische Einschübe handelt. Der Rest ist Hongkong-Action im 90er-Format, wie man sie liebt.

Neben Kaneshiro glänzt Yuen Biao als sympathischer Gangsterboss, eine Rolle, die ihm auch dramatisch einiges abverlangt. Choreograf Yuen Tak darf seine sadistische Seite zeigen und für hormonelles Durcheinander sorgen Jessica Hester und Valerie Chow. Ein solides Ensemble mit guter Leistungsbilanz. Zugeschnitten ist "Hero" aber gänzlich auf Kaneshiro, dessen Model-Gesicht sich in Nahaufnahmen blendend macht und dessen Actionszenen auch nicht übel sind - auch wenn Yuen oft cutten muss, um Martial-Arts-Defizite seines Helden zu kaschieren. Das fällt eh kaum auf, denn die Actionszenen haben ungeheures Tempo und machen die 88 Minuten zu einem überaus kurzweiligen Trip. Doch was wirklich zählt, ist, dass die Zeit zwischen der Action nicht einfach Füllmaterial ist, sondern mit Handlung, Figurenzeichnung, Romantik und (weniger nötig) Humor unterhält. Ein gelungenes Remake, also.

 

MEINE DVD
Hongkong, Code 3, NTSC [Celestial]
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Mandarin und Kantonesisch 2.0 mit englischen und chinesischen Untertiteln.

 

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