Hanji (Südkorea, 2011)

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Drama
Südkorea 2011
Alternative Titel Dalbit Gileoolligi; 달빛 길어올리기

Regie Im Kwon-taek
Darsteller Park Joong-hoon, Ye Ji-won, Kang Soo-yeon, Jang Hang-seon

Zuschauer 54'000
Länge 118 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 12

Humor	Spannung	Action	Gefühl	Anspruch	Erotik
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STORY
Der Beamte Pil-yong (Park Joong-hoon) muss sich um seine behinderte Frau Hyo-kyeong (Ye Ji-won) kümmern. Um ihr wieder etwas näher zu kommen, und um sozial aufzusteigen, nimmt er eine Arbeit in einer Firma an, die sich mit dem Erhalt und der Vermarktung von Hanji beschäftigt: traditionell hergestelltem koreanischen Papier. Hyo-kyeongs Familie beschäftigte sich über Generationen damit. Pil-yong indes hat davon erst wenig Ahnung. Doch durch seine Recherchen, unter anderem mit der vorlauten Ji-won (Kang Soo-yeon), die einen Dokumentarfilm über Hanji dreht, findet er langsam den Zugang.

REVIEW
Nach seinem etwas enttäuschenden 100. Film Beyond the Years gönnte sich Altmeister Im Kwon-taek fast fünf Jahre Pause. "Hanji" ist nicht etwa ein grosses Comeback, sondern ein typischer Im-Film mit all seinen Vor- und Nachteilen. Gross geschrieben wird einmal mehr das Thema Kultur. Im ist ein Patriot, ja fast ein Nationalist, aber dies im besten Sinne. Er greift Probleme in Politik und Wirtschaft auf, ehrt aber auch Traditionen und koreanische Künstler. Ein flammendes Porträt eines Künstlers in Chihwaseon, Volkslieder in seinem Kassenhit Sopyonje.

"Hanji" widmet sich nun, wie der Titel bereits sagt, dem klassischen koreanischen Papier. Etliche Szenen werden dafür verwendet, die Vorzüge von Hanji aufzuzeigen und es mit regulärem Papier zu vergleichen. Das wirkt etwas schulmeisterlich und nationalistisch im "wir machens besser!"-Rahmen, aber Im ist ein zu guter Regisseur, um uns mit seinen Botschaften über den Kopf zu hauen. Stets wirken die Argumente sachlich, die Demonstrationen deutlich, wirkt das Anliegen löblich. Man möchte danach tatsächlich gleich auf Hanji pinseln, oder es zumindest einmal versuchen.

Und auch über die "Annalen der Joseon-Dynastie" möchte man mehr wissen, schliesslich präsentiert der Film schon recht früh dieses Kulturgut von Weltrang. Es handelt sich um eine 450 Jahre lang geführte Chronik, welche die Entwicklungen in der Joseon-Dynastie abdeckt und bis heute erhalten blieb. Erst im Jahr 2006 fanden die 46 erhaltenen Bände den Weg zurück nach Südkorea, nachdem sie während der japanischen Okkupation eine Odyssee durchmachen mussten.

Die Story um all das herum wirkt indes etwas ziellos - auch das kann bei Im Kwon-taek vorkommen. Wir haben zwar eine Hauptfigur, aber deren Leben, Rückschläge und Fortschritte wirken episodisch. Mal möchte man mehr über die kranke Ehefrau widmen, doch dann stirbt dieser Handlungsstrang ab. Neue Plot-Punkte werden eingeführt und zwischendrin immer wieder Hanji-Szenen präsentiert. Dem Ganzen fehlt die cineastische Virtuosität, um eine solch sprunghafte Handlung zu kaschieren. Durch Ims naturalistischen Stil liegt die Story regelrecht brach, und was man erblickt, ist sicher nicht ein umwerfendes Drehbuch.

Immerhin werten es die Schauspieler stark auf. Der manchmal etwas stoische Park Joong-hoon (My Dear Desperado) überzeugt in der Hauptrolle mit einem Mix aus Alltäglichem und Star-Charisma. Selbst wenn er nur Papier studiert oder Bücher anschaut, lotst er die Blicke auf sich. Und in Nebenrollen tummeln sich talentierte Charaktermimen, welche die Authentizität des Films noch verstärken. Wer also etwas über südkoreanisches Kulturgut lernen will, der ist hier bestens aufgehoben. Als Film ist "Hanji" indes etwas fad, stets routiniert, keine Frage, inhaltlich interessant auch, aber nichts, was man gleich nochmals anschauen möchte, oder Freunden zum sofortigen Ansehen empfehlen würde.

MEINE DVD
Südkorea, Code 3, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Koreanisch 5.1 mit englischen und koreanischen Untertiteln.

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Yesasia (Liefert aus HK)

EXTERNE LINKS
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Hancinema

SCREENSHOTS

Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint

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