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Musikfilm
Südkorea 2008
Alternative Titel
Go-go-70; Go Go 70's; 고고70

Regie Choi Ho
Darsteller Cho Seung-woo, Shin Mi-a, Cha Seung-wu, Song Kyeong-ho, Choi Min-cheol

Zuschauer 600'000
Länge
118 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung
ab 6

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
.

©  Text Marco, molodezhnaja 8.2.09
©  Bilder Showbox, Screenshots molodezhnaja


STORY
Januar 1972 in der Kyungsang Provinz: Der Sänger Im Sang-gyu (Cho Seung-woo) und der Gitarrist Kim Man-sik (Cha seung-wu) schliessen ihre beiden Rock-Bands zu einer zusammen und nennen sich "The Devils". Bald haben sie genug davon, vor amerikanischen Soldaten und Prostituierten zu spielen - und ziehen nach Seoul. Sie wollen der Hauptstadt den Soul bringen, doch die ist noch nicht bereit für sie. Als kurz darauf auch noch der Ausnahmezustand ausgerufen wird und so etwas Rebellisches wie Rock’n’roll nicht mehr gerne gehört wird, bleiben sowieso die Engagements aus. Nach und nach erarbeiten sie sich ihre Gigs in speziellen Lokalen. Und als Sang-gyus Freundin Mimi (Shin Mi-a) vor der Bühne zu tanzen beginnt, stellt sich sogar Erfolg ein.

 

REVIEW
Während weltweit die Hippie-Kultur blühte, war Südkorea in den 70er-Jahren kein Hort von Aufbruch und Rebellion. Zu stark knebelte die Militärdiktatur von Park Hung-chee das Volk, zu sehr wurden die Menschen getrimmt auf Fortschritt und Gefolgsamkeit. Ausgangssperren und Verhaftungen gaben den Ton vor. Dass der Druck dennoch da war, zeigen die Attentatsversuche auf Park. Aber auch die "Rebellion im Kleinen" - wie dieser Film schildert. Basierend auf der wahren Geschichte der Band "The Devils" inszeniert Bloody Tie-Regisseur ein Rocker-Biopic vor dem Hintergrund der Militärregierungszeit, und illustriert, dass Jugendkultur und Musik sich nur selten platt hauen lassen.

Das Drehbuch folgt dem typischen Aufstiegs-Prinzip von Musik-Biografien, lässt aber glücklicherweise einige der üblichen Klischees aus - massgeblich jenes des Abstiegs durch Drogen. Zum hundertsten Mal zu sehen, wie sich ein erfolgreicher Musiker das Unglück in die Blutbahnen spritzt, wurde in der US-Komödie "Walk Hard: The Dewey Cox Story" amüsant persifliert und vielleicht damit für die nächste Zeit kalt gestellt. Hier jedenfalls kämpfen die Figuren eher mit anderen Sorgen. So kriegt Sang-gyu einen Marschbefehl für die Armee und drückt sich. Und stets lauert die Angst, dass die Regierung etwas gegen den Sittenverfall unternimmt. Wer sich in der Geschichte Südkoreas auskennt oder ein paar Filme gesehen hat, die in jener Zeit spielen, der weiss auch, dass dies mit äusserster Brutalität passieren kann.

Wie ernst die Lage war, zeigt zum Beispiel ein eingespielter Dokfilm über den "Kampf gegen Dekadenz", bei dem Jugendlichen die langen Haare zwangsgekürzt wurden und davon geredet wird, wie wichtig es sei, gegen diese Art von verlottertem Lebensstil vorzugehen. Doch trotz dieses kritischen Aspekts und eines zunehmend tragischen letzten Filmdrittels bleibt "Go Go 70s" meist von leichter Hand inszeniert. Auch die Schauspieler pendeln bestens zwischen leisem Witz, rockiger Bühnenshow und tragischeren Szenen. Cho Seung-woo (Marathon, Tazza) gibt mit langen Haaren den perfekten Frontmann, Shin Mi-a (My Mighty Princess) entwickelt sich vom Mädchen im Hintergrund zur sexy Tanzmaus, und der Indie-Rocker Cha Seung-wu (der kurioserweise fast gleich heisst wie der Hauptdarsteller), der Sänger der "Moonshiners" und ehemaliger Gitarrist der Punkband "No Brain", gibt ein charismatisches Leinwanddebüt.

Besonders gut ist die Truppe in den Konzertszenen, die vor Energie prickeln. Sie spielen primär Coverversionen von amerikanischen Gassenhauern, aber tun dies mit genügend Verve, um mitzureissen. Dass Shin Mi-a sexy dazu tanzt, kann auch nicht schaden. Zwischen den Nummern entwickelt "Go Go 70s" nicht dieselbe Kraft wie etwa der vergleichbare Bollywood-Hit Rock On!, dafür bietet das koreanische Pendant mehr Abwechslung, vor allem dank der historischen Komponente, die für einmal eine ungewöhnliche Form von Dramatik ins Spiel bringt. Probleme unter den Bandmitgliedern sind in dem Genre sozusagen Pflicht, dagegen ist die Unterdrückung durch die Diktatur die Kür. "Go Go 70s" erfindet den Musikfilm nicht neu, doch er ist solide inszeniert, engagiert gespielt und abwechslungsreich erzählt. 

 

MEINE DVD
Südkorea, Code 3, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Koreanisch 5.1 und 2.0 mit englischen und koreanischen Untertiteln.

 

BESTELLEN 
YesAsia (Liefert aus HK)

 

EXTERNE LINKS 
imdb.com
Hancinema

 

SCREENSHOTS

Screenshots der DVD mit PowerDVD 8, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint


 

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