> molodezhnaja Hauptseite
> asian movies
> japan

> 2014
> GARM WARS

 


Sci-Fi-Film
Japan / Kanada 2014
Alternative Titel Garm Wars - Der letzte Druide

Regie Mamoru Oshii
Darsteller Mélanie St-Pierre, Lance Henriksen, Kevin Durand, Summer Howell, Dawn Ford

Länge 88 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung
ab 12

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
. .

©  Text Marco Spiess, molodezhnaja 2.7.3017
©  Bilder IG Films, Screenshots molodezhnaja


STORY
Auf dem Planeten Annwn gab es einst 8 Stämme, die demselben Gott dienten. Als dieser Schöpfer den Planeten jedoch verliess, bekriegten sich die Stämme. Nur drei überlebten: die Flugpioniere Columba, die technologieorientierten Kumtak und die dank ihres Militärs dominanten Briga. Nach einer Verfolgungsjagd in ihren Fluggeräten landen die Columba-Kriegerin Khara (Melanie St-Pierre), der Kumtak-Philosoph Wydd (Lance Henriksen) und der Briga-Soldat Skellig (Kevin Durand) auf einer einsamen Insel. Bei ihnen sind der letzte Druide sowie einer der heiliger Hunde. Dieses Quintett macht sich auf die Suche nach dem Land der Druiden, wo sie sich Antworten auf die Fragen ihrer Existenz erhoffen.

 

REVIEW
Mein Frust über Mamoru Oshii kennt keine Grenzen. Auf der einen Seite ist er fraglos ein Genie und gab uns Klassiker wie Ghost in the Shell oder Angel's Egg. Auf der anderen Seite ist sein Faible für verschwurbelte Geschichten und seinen dadurch oft mühsamen Exkurs in den Realfilm eine Geduldsprobe. Angefangen hat das schon früh mit dem katastrophalen Stray Dog LINK stray-dog.htm und auch mit Avalon wurde ich nie warm, obwohl der seine Verteidiger hat. Mit "Garm Wars" inszenierte er nun sein englischsprachiges Debüt und die Pros und Kontas bleiben.

Die krypischen Geschichten, die pseudo-bedeutungsschwangeren Dialoge, die Dominanz von Stil über Susbstanz: das plagt auch diesen Science-Fiction-Film. Doch wenn der Klangvirtuose Kenji Kawai an Bord ist und es Oshii wie kaum ein anderer schafft, die Ästhetik eines Animes in die Welt des Realfilms zu bringen, dann wird man audiovisuell verwöhnt. Fangen wir mit Letzterem an: Animes haben ihre ganz eigene Ästhetik, die schwer auf ein paar Punkte herunterzubrechen ist, schliesslich gibt es ein gutes Dutzend Subgenres. Aber wichtig ist oft der Kontrast aus Ruhe und Bewegung (letztere durch die berühmten Speedlines unterstrichen), die Akzentierung der Augenpartie, die Vorliebe für alle Arten der Mechanisierung (Cyberpunk, Mecha etc.) und der Fortbewegung - am liebsten fliegend.

All das und freilich noch viel mehr ergibt einen ganz speziellen Look, den Oshii selbst auch mitgeprägt hat. Die Wachowskis haben es in einigen ihrer Realfilme verstanden, Elemente davon zu übernehmen, vor allem "Matrix: Revolutions" und "Speed Racer". Doch kaum einer macht das so gut wie Oshii selbst. Bei ihm stehen Figuren oft wie Dekoration im Raum, bei ihm ist Mechanisierung fast ein Fetisch, bei ihm vermischen Traum und Realität, selbst wenn dies nicht mal Thema des Films ist: Es geschieht auf einer rein optischen Ebene dank der surrealen Beleuchtung, dem Nebel und den Schatten. Sein Tableau ist einzigartig.

Und eben Kawai: Sein choraler Soundtrack ist einmal mehr ein Genuss, so dass man sich dabei ertappt, die Charaktere mögen den Mund halten, damit man besser den Kompositionen lauschen kann. Leider sind Bilder und Optik nur der halbe Erfolg. Um sie zu geniessen muss man mühsam träge Dialoge durchmachen, eine umständlich erzählte Geschichte erdulden, sich bei der Wanderung über die Insel ziemlich langweilen und die immergleichen Oshii-Ideen durchleben, vom Basset Hound über die Briga, die verdächtig aussehen wie Oshiis Kerberos Panzer Cops, bis hin zum üblichen Techno-trifft-Philosophie-Gebrabbel.

Sprich: Da ist nichts Neues dabei, der Film wirkt wie ein Oshii-Best-und-Worst-of, zur Abwechslung mal Englisch, aber sonst reine Routine für den Altmeister. Am Ende wird man zu allem Übel auch noch ratlos zurückgelassen, weshalb ich das recht verherende Fazit von Variety fast schon unterschreiben kann: "Auf einem Planeten, von dem nie jemand was gehört hat, sind drei Spezies, die niemanden interessieren, in einen Krieg verwickelt, aus Gründen, die niemand kapiert". Autsch.

 

EXTERNE LINKS 
imdb.com

 

SCREENSHOTS

Screenshots der DVD mit VLC, verkleinert und geschärft mit Picture Converter und Paint.net


 

created by molodezhnaja
all rights reserved.

 

 

 

 

 

 

Seite optimiert für Internet Explorer 9