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Komödie. Indien. Hindi
Alternative Titel
-

Regie Priyadarshan
Drehbuch Priyadarshan
Produktion Ganesh Jain, Ashok Kotwani
Songs Pritam
Kamera Tirru
Choreografie Pony Verma, Prasanna, Ganesh Acharya
Darsteller Akshay Kumar, John Abraham, Paresh Rawal, Rimi Sen, Nitu Chandra,
Nargis Bagheri, Daisy Bopanna, Neha Dhupia, Rajpal Yadav, Manoj Joshi
Länge 146 Min.

Kinostart 2.11.2005
Trade classification
Hit
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 6

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
. . ..

©  Text Marco, molodezhnaja 23.12.05
©  Bilder Venus, Screenshots molodezhnaja


STORY
Makrand "Mac" Godbole (Akshay Kumar) und sein Assistent Shyam "Sam" (John Abraham) sind Fotografen für das Magazin "Garam Masala". Ihre Bilder taugen jedoch nichts, da sie stets die Beine und Décolletés der Modelle fotografieren. Die Kündigung droht. Deshalb klaut sich Sam ein paar Fotos bei einem Meister und gewinnt damit prompt einen Preis. Mac wird vom Verlag degradiert, Sam bekommt seinen Job und darf erstmal nach Amerika fliegen. In der Zwischenzeit kommt Mac in den Besitz eines Apartments, aus dem er ein Liebesnest macht. Er lächelt sich drei Stewardessen - Dipti (Daisy Bopanna), Sweety (Nitu Chandra) und Puja (Nargis Bagheri) - an und koordiniert deren Flüge so, dass er sich mit allen dreien verloben kann und abwechselnd mit ihnen Zeit verbringen. Und dies obwohl er eigentlich schon mit Anjali (Rimi Sen) verlobt ist. Probleme machen indes bald der exzentrische Koch Mambo (Paresh Rawal), der ihm sein Kumpel Babban (Rajpal Yadav) vermittelt hat - und Sam, der aus Amerika zurück kommt und bald hinter die Charade seines Kollegen sieht.

 

REVIEW
Ich fürchte, Priyadarshan hat uns jahrelang an der Nase herumgeführt. Alle halten ihr für einen Komödien-Regisseur, dabei hat er keine Ahnung von Comedy. Seine Star-Epen früherer Jahre wie Virsat waren klasse, die Komödie Hera-Pheri wohl ein Glückstreffer. Seither geht es mit jedem neuen Humor-Hit bergab. "Garam Masala" markiert einen neuen Tiefpunkt: Er ist nicht lustig. Kaum ein Lacher, kaum ein Schmunzler, nichts. Und dennoch hat Priyadarshan wieder alle um den Finger gewickelt - der Film wurde unverdient ein Hit.

Er basiert auf Priyadarshans Malayalam-Hit "Boeing Boeing" (1985), der wiederum ein Remake des gleichnamigen Hollywood-Films von 1965 ist. Darin spielen Tony Curtis und Jerry Lewis die Hauptrollen und trotz ein paar Klischees funktioniert dieser halbwegs, da er 102 Minuten kurz ist und Tempo drauf hat. Jerry Lewis in der ernsteren (!) der beiden Rollen war eigentlich überflüssig. In "Garam Masala" ist dies noch offensichtlicher: John Abrahams Part braucht es nicht. Akshay kommt schon genug in Stress und das wäre ja ganz drollig. John dagegen steht meistens hilflos in der Gegend rum und grinst. Nicht nur ist sein Part also überflüssig, er ist mit Mr. Abraham auch komplett falsch besetzt.

Doch mal der Reihe nach. Der Plot des Films ist schön hirnrissig und beruht auf alten Slapstick-Zufallsregeln. Ein derart orchestriertes Chaos kann real gar nie existieren, deshalb funktionieren solche Komödien auch nur in einem speziellen Slapstick-Universum. In Indien ist es David Dhawan, der sich in diesem am wohlsten fühlt. Er macht Slapstick-Farcen von zugegeben infantiler Art und Weise, doch sie haben Witz und Tempo. Beides fehlt hier, weil Priyadarshan keinen Deut von Slapstick hat. Vielmehr entzieht er den turbulenten Ereignissen ihre Turbulenz und präsentiert sie beinahe "straight". Warum? Will er aus einer Komödie ein Beziehungsdrama machen? Das Ganze geht völlig schief, wenn Pointen nicht kommen und unlustige Szenen einfach nicht enden wollen. Die erste Stunde ist dementsprechend eine Tortur.

Die zweite ist schlimmer.

Neha Dhupia als "Garam Masala"-Sekretärin Maggie verduftet plötzlich aus dem Film und stattdessen bekommen wir eine Szene nach der anderen geboten, in der Akshay in Bedrängnis kommt, weil sich seine drei Beziehungen zu entdecken drohen. Eine Stunde lang dasselbe Muster. Es ist zum Haare raufen. Die Mädels stellen sich dumm, die Jungs hirntot. Niemand schaltet mal seine grauen Zellen ein, aber anstatt dies als Ausgangspunkt einer pubertären Lachattacke zu nutzen, versucht Priyadarshan wirklich, dies als Plot zu verkaufen. Er scheint sich über das Material stellen zu wollen und hat keine Ahnung, was er tut. Dass John im falschen Film ist, macht die Sache noch übler. Dass die drei Neulinge, die Akshays Verlobte spielen, keine Ahnung von Schauspielerei haben, verleiht "Garam Masala" den Todesstoss.

Aber es ist nicht nur eine schlechte Komödie, sondern auch ein schwacher Film. Die Kameraarbeit ist einfallslos, die Hintergrund-Musik völlig amateur- und mangelhaft eingesetzt, die Schauspieler sind unmotiviert und die Stars haben keine gute Chemie. Nur Akshay und Paresh Rawal glänzen. Die Dramaturgie ist auch schwach, da nichts wirklich auf dem Spiel steht, Akshays Motivation blass bleibt und von einer echten Zuspitzung keine Rede sein kann - schliesslich ist auch Anjalis Part absolut überflüssig. Die Songs passen sich dem Vibe des restlichen Films an und enttäuschen. Visuell sind die meisten eine Aneinanderreihung sexistischer Peinlichkeiten. Es scheint dieses Jahr ein neuer Trend geworden sein, westliche Tänzerinnen in den Songs Spagate machen zu lassen. Vielleicht sollte mal jemand den Filmemachern sagen, dass dies die plumpste Art von Erotik darstellt. Da kann man gerade so gut einen Kunstturn-Wettbewerb sehen. Jedenfalls machen die Mädels in "Garam Masala" andauernd die Beine breit. Keine davon ist Inderin, die wären sich zu schade für sowas.

Endlos schlängeln und schmiegen sie sich um unsere Macho-Helden, spärlich bekleidet und körperlich verrenkt. Während sowas in einem Film wie No Entry auf Gegenseitigkeit basiert, halbwegs auch thematisiert wird und die Damen somit auch den Hauch einer Rolle haben, so dienen sie hier wirklich nur noch als Dekoration. Ich habe noch nie einen Hindi-Film gesehen, der Frauen so offensiv als Ausstattung einsetzt. Da steht eine, da liegt eine, da räkelt eine. Nächster Shot. Da saugt eine an Johns Brust, da lässt sich eine von Akshay befummeln. Nächster Shot. Mit der Zeit ist es bloss noch lächerlich und ausser den sabbernden Männern in der ersten Reihe dürften alle Zuschauer unruhig auf ihrem Sitz herumrutschen. Okay, die Männer in der ersten Reihe auch. Aber aus anderen Beweggründen.

"Garam Masala" ist ohne Umschweife die grösste Bollywood-Enttäuschung dieses Jahres. Ein gefeierter Regisseur, das erste Zusammentreffen von Akshay und John, grosser Erfolg an den Kinokassen - was konnte da schief gehen? Eben fast alles. Der witzlose, sexistische, langweilige und hirnfreie Klamauk ist weder Slapstick noch Sexkomödie, weder Screwball-Comedy noch anspruchsvolle Humorparade. Es ist bloss eine Aneinanderreihung überlanger Sketches, deren Pointen irgendwo entfleucht sind, stets unterbrochen von einer Parade halbnackter Ärsche.

 

SONGS
1) Ada Maardaale - Hübsches Credits-Lied mit vielen sexy Girls.
2) Chori Chori - Passables Stück in stilvollem Ambiente.
3) Fala Dekhoon - Mässiger Track, coole Sets
4) Teri Aankhein - Durchschnittlicher Bikini-Reigen.
5) Dil Samander - Knackiger Beach-Spass, mässiger Song.
6) Teri Aankhein II - Das Lied im Abspann: modern, aber austauschbar.

 

MEINE DVD
Venus (USA), Code 0, NTSC
Anamorphic Widescreen
Hindi Dolby Digital 5.1 mit englischen, französischen, arabischen und malaysischen Untertiteln (Film und Songs).
Disk Rating * * * (Sattes Bild, manchmal etwas zu scharf. 2-DVD Kartonverpackung. Extras: Making-of, Premiere, 25 Film Songs)

 

BESTELLEN 
nehaflix (USA)

 

EXTERNE REVIEWS 
indiafm.com (3/5)
Radio Sargam (2/10)
Mid-Day (2½/5)
BBC (1/5)
Rediff.com ("The funniest film of the year")

 

SCREENSHOTS

 


 

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