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2006
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Historien-Tragikomödie
Südkorea 2006
Alternative Titel
Eumranseosaeng;
음란서생
Regie Dae-woo
Kim
Drehbuch Dae-woo Kim
Darsteller Suk-kyu Han, Min-jung Kim, Beom-su Lee, Soon-jae Lee
Zuschauer
2'570'000
Länge 142 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 12
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
© Text Marco,
molodezhnaja 31.5.06
© Bilder impictures / CJ Entertainment,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Korea im 18. Jahrhundert während der
Joseon-Dynastie: Der Gelehrte Yoon-seo Kim (Suk-kyu Han) bekommt den
Auftrag, den Fälscher einiger königlicher Gemälde ausfindig zu machen. Obwohl
seine Familie wegen eines Attentats auf seinen Bruder darauf besteht, die
Mission abzulehnen, beginnt Yoon-seo mit den Ermittlungen. Hilfe holt er sich
beim "Todesengel der Justizadministration", dem Folterknecht Gwang-hun Lee
(Beom-su Lee). Während der Arbeit entdeckt Yoon-seo im Hinterzimmer eines Hauses
einen alten Mann, der schlüpfrige Literatur kopiert. Yoon-seo ist angewidert -
und fasziniert. Er erfährt, dass der Autor In Bong mit dieser verbotenen
Literatur grossen Erfolg hat und fühlt sich dazu berufen, ebenfalls eine
erotische Geschichte zu verfassen. Inspiration hat er auch gleich: Jung-bin
(Min-jung Kim), die Frau des Königs (Nae-sang Ahn),
verführt ihn und beginnt eine Affäre. Diese Erfahrung verarbeitet Yoon-seo in
seinem Erstling und landet einen Erfolg. Um In Bong zu übertrumpfen, engagiert
er einen Illustrator für sein Buch: Gwang-hun.
REVIEW
Dae-woo Kim, Drehbuchautor von
An Affair und Foul King, holte sich schon
2003 Erfahrungen bei einem delikaten historischem Stoff: Er schrieb das Skript
zur neckischen "Les liaisons dangereuses"-Adaption
Untold Scandal. Mit seinem Regiedebüt
"Forbidden Quest" kehrt er in die Joseon-Ära zurück und widmet sich Verführung,
Intrigen und prickelndem Witz. Das Setting mag historisch sein, die Dialoge sind
jedoch eher verschmitzt, der Inhalt spritzig und modern - inklusive dem Einsatz
von CGI-Tricks. Ein raffinierter Mix.
Bloss leider auch ein unausgewogener. Während nämlich die erste Filmhälfte rundum geglückt ist, büsst der mit 142 Minuten erstaunlich kurzweilige Film gegen Ende an Dampf ein. Kim verliert zudem Nebenhandlungen aus den Augen und steuert seine Hauptgeschichte in melodramatische Bahnen. Das alleine würde eingefleischte Fans koreanischer Filme noch nicht überraschen, immerhin wandelt sich selbst manche prollige Teeniekomödie zum Finale in ein sentimentales Rührstück - doch hier verliert der Film durch den Wechsel seinen Spass. Selbst auf die Schauspieler schlägt sich das nieder: Der zuvor so lustvoll aufspielende Suk-kyu Han (Mr. Housewife, Scarlet Letter) wirkt wie gelähmt und spielt selbst in den grossen Konfrontationen am Schluss wie ein passiver Zaungast.
Deshalb lieber noch ein paar Worte zum geglückten Teil - der ersten Hälfte. Kim inszeniert sie mit unendlich viel Klasse. Bilder und Kostüme sind edel, die Story ist reizvoll, die Schauspieler wie Suk-kyu Han, Beom-su Lee (Wet Dreams, Mr. Gam's Victory) sowie die zierliche Min-jung Kim (Flying Boys) sind voll motiviert. Einzig die Sache mit dem verletzten Bruder, die am Anfang von Belang ist, wird zu hastig unter den Teppich gekehrt. Yoon-seos Familie kommt sowieso danach nie mehr vor. Dafür konzentriert sich Kim ganz auf Yoon-seos Verführung durch die Erotik. Sein erster Kontakt mit dem schmuddligen Buch ist köstlich, gibt er doch vor, angewidert zu sein, saugt die verruchten Wörter wie "Penis" und "Genitalien" aber innert Sekunden bereits willig auf. Als er seinen ersten Roman fertig hat und ihn einem Testleser gibt, reagiert dieser mit einem kurzen Stöhnen und verweist auf seine ausgebeulte Hose. All das wird nicht plump präsentiert, sondern mit Schalk und gutem Timing.
Später erklärt Yoon-seo einmal, welche Sex-Stellungen er gerne im Buch haben möchte - und führt sie mit dem alten Schreiber vor, der sich mürrisch in die jeweilige Position begibt. Ein andermal schildert Yoon-seo seinem geschockten Illustrator eine neue, akrobatische Stellung, und um diese auch dem Publikum zeigen, kraxeln zwei CGI-Männchen auf den Tisch und begeben sich emotionslos in Aktion. Solchen Witz bekommt Dae-woo Kim einfach hervorragend hin, stets mit einem Hauch von rebellischem Charme. Schliesslich war nicht nur damals das Reden über Sexstellungen und Genitalien verpönt, auch heute dürfte manchem Koreaner das Thema beim direkten Gespräch eher die Schamröte ins Gesicht treiben. Und nicht nur manchem Koreaner. Der lockere Umgang mit solchen Frivolitäten ist demnach zeitlos.
Wäre doch nur der ganze Film derart gut. Sobald er zu schlenkern beginnt und von Action über Melodrama bis Folter alles Mögliche auftischt, erholt er sich nicht mehr wieder. Selbst einer der potentiell bewegendsten Sätze des Films "derjenige, der am meisten liebt, ist der Verlierer" wird in derart nüchternem Kontext präsentiert, dass er nicht einfährt. Schlimmer noch: Die Figur, die ihn ausspricht, wurde zuvor nur mangelhaft ausgearbeitet und deshalb fühlt man nicht mit ihr. Solche Patzer gibt es gegen Ende einfach zu viele und der Film entlässt die Zuschauer mit gedämpfter Euphorie. Mit Dae-woo Kim hat sich aber auf jeden Fall ein Talent bemerkbar gemacht, das es im Auge zu behalten lohnt. Und sein Debüt ist trotz den beschriebenen Stolpersteinen eine sehr ansprechende und cineastisch bereits ausgereifte Arbeit, deren Kauf auf DVD man sicherlich nicht bereut.
MEINE
DVD
Südkorea, Code 3, NTSC
Anamorphic Widescreen
Koreanisch Dolby Digital 5.1 und 2.0 mit englischen und koreanischen
Untertiteln.
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