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1955
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Drama
Japan 1955
Alternative Titel Ukigumo;
Treibende Wolken;
浮雲
Regie Mikio
Naruse
Buch Yoko Mizuki nach einem Roman von Fumiko Hayashi
Darsteller Hideko Takamine, Masayuki Mori, Mariko Okada, Isao Yamagata,
Chieko Nakakita
Länge 118 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 6
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. | . | . |
©
Text Marco, molodezhnaja 2.5.09
© Bilder BFI,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Nach dem Zweiten Weltkrieg kehrt
Yukiko Koda (Hideko Takamine) aus Indochina zurück, um
ihre Liebe zu
Kengo Tomioka (Masayuki Mori) neu entflammen zu
lassen. Die beiden hatten sich einst in Südostasien verliebt, obwohl
Kengo bereits verheiratet war und
Yukiko wusste, dass sie stets nur die
Nummer zwei bleiben würde. Nun hofft sie jedoch, sie könne ihren Geliebten
endlich für sich alleine haben. Doch der emotional unterkühlte Mann erklärt ihr,
dass er seine Frau nicht verlassen könne, weil sie schwer krank sei. Dennoch
verbringen die beiden immer mehr Zeit miteinander.
REVIEW
Mit zwei Dingen konnte ich mich in "Floating Clouds" überhaupt nicht
anfreunden: Das eine ist der orientalische Soundtrack, der vom Vorspann weg
immer wieder im Hintergrund spielt. Warum orientalisch? Würde nicht
vietnamesischer Score besser passen, um auf die Vergangenheit in Indochina
anzuspielen? Aber es geht Mikio Naruse (1905-1969),
dem Regisseur von When a Woman Ascends
the Stairs (1960) und
Late Chrysanthemums (1954),
hier wohl nicht um eine thematische Relevanz, sondern um Kontrast und ab
und zu gar ironischen Bruch. In meinen Augen, oder besser gesagt Ohren, etwas,
was nicht funktioniert.
Das andere ist etwas gravierender: Ich nahm den beiden Liebenden ihre Leidenschaft nie richtig ab und folgerichtig hab ich mich den halben Film über genervt, dass Yukiko sich nicht von dem ausnutzenden Lover getrennt hat. Sie ist eine dieser "ich leide, also bin ich"-Figuren, mit denen ich wenig anfangen kann, ein passives Konstrukt der fatalistischen Pein, tendierend Richtung Masochismus. Doch abgesehen davon handelt es sich bei "Floating Clouds" um eines von Mikio Naruses besten Werken - in den Augen nicht weniger Kritiker gar um sein Meisterwerk. Ich kenne zu wenige seiner Filme, um eine derart pointierte Aussage zu treffen, zudem habe ich angesichts meiner mangelnden Begeisterung für Naruses Schaffen auch wenig Lust, sein Oeuvre abzuarbeiten, doch was er hier zeigt, ist eindrücklich.
So überzeugt das Schauspiel der beiden Protagonisten, Hideko Takamine (Twenty-Four Eyes, When a Woman Ascends the Stairs) und Masayuki Mori (The Idiot). Auch wenn ich ihre Leidenschaft nicht spürte, so ist ihr individuelles Spiel durchaus kraftvoll und pointiert. Sie geben sich eben so gerne den subtilen Momenten wie Attacken der Melodramatik hin. Des Weiteren überzeugt, wie von Naruse eigentlich gewohnt, die Bildsprache. Diese ist hier deutlich ausladender als im enger bemessenen Late Chrysanthemums aus dem Vorjahr, der ebenso wie "Floating Clouds" auf einer Vorlage der beliebten Autorin Fumiko Hayashi (1903-1951) basiert.
Und nicht zuletzt vermag der Film dank einer Inszenierung zu fesseln, die gewagter ausfiel, als bei vielen anderen Werken des Regisseurs. So schneidet er oft erstaunlich brüsk, zum Beispiel in einer Kusssequenz, die umgehend in eine Rückblende übergeht. Andere Rückblenden werden beinahe im Stakkato-Stil in einen Gedankengang eingeschoben, so dass der ruhige Erzählfluss immer wieder unterbrochen wird. Bisweilen lässt diese verspielte Montage leicht verwirrt zurück, weil man überlegen muss, ob nun die Gegenwart oder die Vergangenheit oder die nächste Szene zu sehen ist. Doch so hält Naruse unser Interesse wach.
Thematisch widmet sich Naruse einmal mehr der Vergänglichkeit. Yukiko krallt sich zwar ihr Leben lang an einer impulsiven Liebe fest, deren langsames Erlöschen sie sich nicht eingestehen will, doch die Zeit hat die beiden Hauptfiguren auseinandergebracht - sofern sie überhaupt jemals eins waren. Ob in Indochina oder in Japan, sie scheinen oft auf verschiedenen Ebenen zu fühlen. Das macht ihre Beziehung um so tragischer, ihr verkrampftes Festhalten an Hoffnungen, an Romantik und an dem Vergangenen, während die Realität jeden Tag trüber aussieht. Im Finale macht selbst das Wetter diesen Wandel mit und es beginnt zu regnen. Ein gelungener Film, der mein vorhandenes Desinteresse für Naruse immerhin teilweise aufweichen konnte.
MEINE
DVD
GB, Code 2, PAL
Bild: 4:3
Ton:
Japanisch mono mit englischen Untertiteln.
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aus GB)
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