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2008
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Actionthriller
Hongkong 2008
Alternative Titel
Duo shuai
Regie Dennis Law
Sau-yiu
Drehbuch Dennis Law Sau-yiu
Darsteller Sammo Hung Kam-Bo, Simon Yam Tat-Wah,
Kelly Tien Niu, Jacky Wu Jing,
Danny Lee Sau-Yin, Eddie Cheung Siu-Fai,
Maggie Siu Mei-Kei, Lam Suet, Ken Lo
Kwai-Wong
Länge 117 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 18
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. | . |
©
Text Marco, molodezhnaja 8.6.08
© Bilder Kam & Ronson,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Big Brother Lin Ho-Lung (Sammo Hung) führt eine mächtige
Triaden-Organisation an. An seiner Seite steht sein Bruder Lin Ho-Tung (Simon
Yam), der zwar loyal ist, aber mit seiner Spielsucht die Finanzen des Clans
strapaziert. Das bekommt auch Lungs Luxus-verwöhnte Ehefrau Yuet-Lin alias Soso
(Kelly Chu) zu spüren. Doch noch hält die Organisation zusammen und Ho-Lung kann
auf knallharte Leute vertrauen
- allen voran die eiskalten Kampfsportexperten Tin-Hung (Jacky Wu) und
Hang (Jacky Heung). Doch die Polizei um Inspektor Liu Chi-Chung (Danny Lee)
wartet nur auf eine Gelegenheit, die Lin-Brüder hochgehen zu lassen. Als
innerhalb der Triaden ein Riss entsteht und immer mehr Gefolgsleute Lin
verraten, scheinen die Gesetzeshüter ihre Chance zu bekommen.
REVIEW
Langsam verblasst die Kraft von
SPL: Jener schön grobe und in seiner
Mischung aus Action und Pathos blendend funktionierende Knüller war einer der
letzten ganz grossen Martial-Arts-Filme Hongkongs. Seither zerren gleich mehrere
der involvierten Parteien von dessen Ruhm, sei es Regisseur Wilson Yip (Flash
Point) oder Hauptdarsteller Donnie Yen. Auch der neuste
Hongkong-Actionthriller "Fatal Move" wollte an den grossen Bruder anknüpfen und
die Vorgeschichte von SPL erzählen. Doch
Regisseur Dennis Law kam von dieser Idee ab. Übrig blieben mit Sammo Hung, Simon
Yam und Jacky Wu zwar Darsteller aus SPL,
doch inhaltlich gibt es nicht mehr viele Parallelen. Vielmehr handelt es bei dem
Werk nun einfach um einen routinierten Actionthriller mit Kampfsport, Pathos,
Vertrauensbrüchen und viel Blut.
Letzteres fliesst in Form von CGI, was etwas ernüchternd ist - doch das Level an Gewalt ist dennoch heftig. Als bestes Beispiel dient Jacky Wus erste Attacke, bei er er gut zwei Dutzend Hände mit seinem Schwert abhackt. Es ist fast schon surreal, zu sehen, wie bei jedem Hieb mit dem Schwert eine Hand davon flitzt. Doch die Grobheit kommt an: Wus Figur ist sofort als skrupelloser Killer eingeführt. Und auch bei dem, was danach folgt, zeigt sich Law nicht zimperlich. Echte Martial-Arts gibts dabei leider nur ganz selten und wohl darum musste zum Schluss noch ein gänzlich aus den Fingern gesaugtes Duell zwischen Sammo und Jacky her, das zwar sehr willkommen ist, aber plumper kaum eingefädelt sein könnte. Beklagen will ich mich aber nicht: Der Fight geht ab.
Wenn "Fatal Move" loslegt, dann eben heftig. Doch bei fast zwei Stunden Laufzeit gibt es dazwischen auch viele Füller. Dennis Law, der ursprünglich als Bauträger arbeitete und später ins Produktionsfach wechselte (er finanzierte u.a. die Election-Filme), verausgabt sich in seiner nunmehr vierten Regiearbeit mit den ganzen Intrigen und Loyalitätsbrüchen. Statt ein paar Figuren richtig einzuführen, bleibt die gesamte Charakteren-Palette eine Ansammlung von Stereotypen, Klischee-Personen aus 30 Jahren Hongkong-Gangsterfilm, sozusagen. Das stört nicht immer, doch gerade bei einem zweistündigen Film würde es durchaus Sinn machen, sich etwas mehr dem Personal zu widmen, statt es von einer Standardsituation in die nächste zu hetzen. So kommt es nämlich, dass selbst Hauptdarsteller Sammo Hung eine ziemlich vage Figur spielt.
Sammo ist trotzdem immer eine Freude und einmal darf er auch schön dreinschlagen. Simon Yam agiert wie so oft mit einer Mischung aus Coolness und Overacting, während Danny Lee als integrer Cop fade bleibt. Kelly Chu hat ihre Momente, doch sie wirkt etwas blass, ebenso Maggie Siu als Cop. Lam Suet kommt kaum vor, Ken Lo ebenso. Jacky Wu, der in Laws letztem Film Fatal Contact (der bis auf den verwandten Titel und dem Catsing von Wu keine Parallelen hat) eine beachtliche Leistung zeigte, wird hier auf die Rolle des Fighters zurückgestuft. Er hat blaue Haare und ist böse. Mehr erfährt man über diesen Kerl nie.
Diese Verweigerung, sich den Figuren genauer anzunehmen, könnte man als Entschlackung einstufen, wenn der Film nicht so langgezogen wäre. Entschlacken würde hier Sinn machen, doch weniger beim Figurenhintergrund - als gleich ganz bei gewissen Figuren. Etliche Charaktere bräuchte es gar nicht und mit einer stringenteren Story wäre allen gedient. In der vorliegenden Form handelt es sich um die immergleiche Schose von Loyalität und Verrat, von Krieg und Frieden, Cops gegen Gangster. Bis hin zum vor Fatalismus triefenden Finale, das leider nicht so richtig einleuchten will. All diesen Mankos zum Trotz machte mir "Fatal Move" aber meistens Spass. Die Action ist grob und schnell, die Akteure holen das Beste aus ihrer dünnen Charakterzeichnung heraus und Law inszeniert solide. Sicher kein Meisterwerk des Hongkong-Kinos, aber unterhaltsames B-Film-Futter für zwischendurch.
MEINE DVD
Hongkong, Code 3, NTSC
Bild:
Anamorphic Widescreen
Ton:
Kantonesisch 5.1 und DTS sowie Mandarin 5.1 mit englischen und chinesischen Untertiteln.
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