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Thrillerdrama
HK 2006
Alternative Titel Hak se wui yi wo wai kwai; Harmony Is a Virtue; Triad Election; 黑社會以和為貴

Regie Johnny To Kei-Fung
Drehbuch Yip
Tin-Shing, Yau Nai-Hoi
Produktion Johnny To Kei-Fung, Danny Law
Darsteller
Louis Koo Tin-Lok, Simon Yam Tat-Wah, Nick Cheung Ka-Fai, Gordon Lam Ka-Tung,
Mark Cheng Ho-Nam, Lam Suet, Wang Tian-lin, Albert Cheung Siu-Fai, You Yong

Länge 92 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung
ab 16

   

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
. .

©  Text Marco, molodezhnaja 24.7.06
©  Bilder Panorama, Screenshots molodezhnaja


STORY
Lok (Simon Yam), der Boss der Wo-Sing-Triade, sucht einen Nachfolger. Da die drei heissesten Anwärter Kun (Lam Ka-Tung),
Jet (Nick Cheung)
und Jimmy Lee (Louis Koo) aus einer allfälligen Wahl Machtvorteile gewinnen würden, entschliesst sich Lok, selbst für eine zweite Amtszeit anzutreten - was von den Triaden-Oberen nicht goutiert wird. Derweil erkennt Jimmy, wie wichtig der Führungsposten für seine Raubkopier-Expansion in China ist, und klemmt sich hinter seine Kandidatur.

 

REVIEW
Hat tatsächlich jemand nach einer Fortsetzung von Election verlangt? Johnny Tos minutiöse Aufarbeitung von Tiraden-Sitten war zwar ein solider Film mit bösem Finale, doch als Auftakt zu einer ganzen Gangsterreihe, was nun durchaus in der Luft hängt, habe ich den Film nie gesehen. Und da "Election 2" quasi im Eilverfahren nachgeschoben wurde, waren auch die Erwartungen nicht besonders hoch. Zum Glück, denn so konnte mich Johnny To mit seinem besten Film seit langem überraschen: "Election 2" ist nicht nur besser als der Vorgänger, sondern ein wirklich starkes Thrillerdrama. Das Lob wird vielleicht dadurch nur stärker, da es von jemandem kommt, der To weniger abgewinnen kann als das Gros der Asien-Filmcommunity.

"Election 2" ist aber ein eindrücklicher Beweis für Tos Talent. Zwar durchschaut man seine Mechanismen bald (überlegte Kompositionen, düstere Räume, unterschwellige Spannung), doch sie funktionieren hier beinahe makellos. Das erste Mal, als mir dies bewusst wurde, war in einer Szene in einem Palmenrestaurant, als alleine die strengen Blicke der Beteiligten für Spannung sorgen. Als die Kellnerin ihre Arbeit nicht so verrichtet, wie es vorgesehen ist und zum falschen Tisch steuert, entlädt sich die Situation. Der Wechsel aus angespannter Ruhe und plötzlicher Hektik bekommt To hier klasse hin. Manche Sequenzen funktionieren sogar ohne die Hektik - und man wartet regelrecht auf die Erlösung, die nicht kommt. Bestes Beispiel hier eine lange Passage mit Schäferhunden. Sie ist die wohl brutalste des Films und ihn ihrer erschütternden Konsequenz beinahe meisterhaft.

Dazu wohlüberlegte Bildgestaltung, bedrohlich-stimmigen Musikeinsatz und starkes Casting - wie eigentlich in jedem Gangsterfilm von Johnny To - verleihen "Election 2" ein edles Ambiente, von dem sich so mancher Hongkong-Film etwas abschneiden kann. Aus dem Ensemble sticht keiner wirklich heraus, aber alle Beteiligten agieren auf hohem Niveau, besonders Louis Koo, Mark Cheng (als sein Handlanger) und Nick Cheung. Simon Yam war im Vorgänger etwas besser, doch sein Rückfall liegt auch daran, dass seine Wichtigkeit in der Handlung hinter jene von Louis Koo rutscht. Auch Lam Suet taucht diesmal kaum auf. Nichtsdestotrotz eine Starriege auf hohem Niveau - selbst ohne die Veteranen Tony Leung und David Chiang aus Teil eins.

Und doch würde ich mich nie zu qualitativen Vergleichen mit der "Godfather"-Serie verleiten lassen, wie manche Kritiker es versuchten. Es bestehen durchaus strukturelle Parallelen, doch wo Francis Ford Coppolas Familie bereits in der Eröffnungsszene des ersten Films Leben ausstrahlte (die Hochzeit steht nicht umsonst am Anfang) und man durchaus bereit war, Sympathiepunkte zu verteilen, gibt es in "Election 2" keine einzige Person, mit der man mitfühlen würde. Jimmy entwickelt sich zu einem richtigen Monster, Lok zum machthungrigen Manipulator. Dieser Nihilismus steht dem Film sehr gut, doch es verhindert eine emotionale Annäherung, wie es Coppolas erste zwei Paten-Filme geschafft haben. Nein, die spielen nicht in derselben Liga. Von den zeitlosen Klassikern des Mafiafilms trennt "Election 2" dann doch noch eine gehörige Menge Wucht und Genie.

Aber welcher Film kann sich schon mit dem "Godfather" messen, insofern ist bereits die Erwähnung im selben Abschnitt eine Ehre. "Election 2" ist auf jeden Fall hochstehendes Gangsterkino mit starkem Cast und herausragender Inszenierung. Die Unterkühltheit schmälert die emotionale Kraft, doch es gibt Szenen zum Zusammenzucken, Sequenzen zum Staunen sowie ein Finale von bedrückender Offenheit: Es steht immer ein Mächtigerer bereit, stets wartet der nächste Nachfolger. Dieser Kreislauf aus Macht, Korruption und Gewalt ist endlos, weshalb einem dritten Teil denn auch nichts im Wege steht. Sollte To keinen drehen, so ist "2" ein würdiger Abschluss. Ein Film, der sich weniger auf die Riten der Triaden konzentriert, wie es Teil eins in teilweise zähen Episoden noch gemacht hat, sondern eine spannende Story virtuos erzählt. Da nimmt man auch gerne in Kauf, dass der schwarze Humor des Vorgängers diesmal leider kaum mehr auftaucht.

 

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Hongkong, Code 0, NTSC [Panorama]
Anamorphic Widescreen
Kantonesisch DTS, Dolby Digital 5.1. und 2.0 sowie Mandarin Dolby Digital 5.1 mit englischen und chinesischen Untertiteln.

 

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SCREENSHOTS

 


 

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