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Comicverfilmung. USA/D 2005
Alternative Titel -

Regie Tim Story
Drehbuch Mark Frost, Michael France nach den Comics von Stan Lee und Jack Kirby
Produktion Bernd Eichinger, Avi Arad, Ralph Winter
Ausführende Produzenten Stan Lee, Chris Columbus, Kevin Feige, Mark Radcliffe, Michael Barnathan
Musik John Ottman
Kamera Oliver Wood
Darsteller Ioan Gruffudd, Jessica Alba, Chris Evans, Michael Chiklis, Julian McMahon
Länge 108 Min.

US-Kinostart 08.07.2005
CH-Kinostart
14.07.2005

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
. . .

©  Text Marco, molodezhnaja 29.6.05
©  Bilder Fox, Screenshots molodezhnaja


STORY
Dr. Reed Richards (Ioan Gruffudd) ist pleite. Um seine Forschungen fortzuführen, müssen er und sein Freund Ben Grimm (Michael Chiklis) beim Milliardär Victor von Doom (Julian McMahon) vorstellig werden. Doom hat eine lange zurück reichende Abneigung gegen Reed und finanziert dessen neues Experiment nur, wenn er 75% Anteil an allem Gewinn bekommt. Reed akzeptiert. Seine Idee: Er will auf Dooms Raumstation auf einen Weltraumnebel warten, der nur alle paar Millionen Jahre vorbei zieht und der, laut Reed, für die Entstehung von Leben auf dem Planeten verantwortlich ist. Neben Reed, Ben und von Doom fliegen noch zwei Personen zur Station: Von Dooms Assistentin und Reeds frühere Geliebte Sue Storm (Jessica Alba) und deren heisssporniger Bruder Johnny (Chris Evans). Doch im All taucht der Nebel viel zu früh auf und verstrahlt die Astronauten. Wieder auf der Erde beginnt sich die DNA des Teams zu verändern: Reed kann seinen Körper wie Gummi formen, Johnny kann in Flammen aufgehen, Sue kann unsichtbar werden und Ben ist ein Gigant aus Stein. Auch Doom beginnt sich langsam zu verändern - und Rachepläne zu schmieden.

 

REVIEW
Tim Story, der Regisseur von "Barbershop", mag eine ungewöhnliche Wahl für "Fantastic Four" gewesen sein. Und wie sich nun herausstellt: auch keine sehr inspirierte. Er schafft es nicht, die Comicverfilmung in Stil und Inhalt von ihren Genre-Vorgängern der letzten Jahre abzuheben. Aber immerhin drehte Story keinen schlechten Film. Vielmehr einen hemdsärmligen, nicht sehr innovativen - aber unterhaltsamen. Ich sag das als jemand, der die "Fantastic Four" kennt, aber nur ein paar Comics als Kind gelesen hat. Ich bin also ein Laie. Alle Infos, die ich weitergebe, beziehen sich dementsprechend nur auf den Film.

Der Plot ist einer der Schwachpunkte, was nicht erstaunt: Es ist wieder eine Genesis-Geschichte. Wie zuvor bei dutzenden anderen Superheldenfilmen erfahren wir, wie die Charaktere entstanden sind und wann sie ihre Namen (Mr. Fantastic, Human Torch, Invisible Girl, The Thing) bekommen haben. Das muss bei einem solchen ersten Teil wohl so sein, aber wenn die Figuren endlich alle eingeführt und ihre Kräfte vorgestellt sind, ist der Film schon fast vorbei. Das schreit nach Franchise: Der zweite Teil kann nur besser werden - denn mit eingeführten Charakteren kann man sogleich loslegen.

Aber eben: "Fantastic Four" ist nicht völlig übel. Mit 108 Minuten hat er eine angenehme Lauflänge, Storys unaufdringliche Inszenierung passt zur Geschichte und weist nicht zu viele Missgeschicke auf. Die Darsteller sind auch ganz okay. Es handelt sich deutlich um eine B-Liga, aber das bedeutet, dass das Geld lieber in den Film als in Stars investiert wurde. Ein gutes Zeichen. Ioan Gruffudd gibt den Anführer relaxt, auch wenn ich die Figur etwas öde finde. Jessica Alba, wohl der bekannteste Name des Casts, ist sexy, aber kann in der nicht sehr gut gezeichneten Rolle nicht aufblühen. Ihre Chemie mit den zwei um sie buhlenden Männern ist bescheiden. Dieser Teil der Handlung nicht wirklich aufregend.

Das gilt leider für manchen "menschelnden" Plot-Point. Selbst für Things Trauma mit seinem Aussehen. In einer der peinlicheren Szenen des Films erklärt ihm eine Blinde, dass das Äussere nicht wichtig ist - nach dem Motto: Schlagt mir die Moral ins Gesicht, sonst versteh ichs nicht. "X-Men" hat jedenfalls dieses Aussenseiter-Thema hundertmal besser angepackt. Was aber nicht der Fehler von Thing-Darsteller Michael Chiklis ist: Der ist gut. Gleiches gilt für Chris Evans. Der muskulöse Teenie-Darsteller aus Not Another Teen Movie und Cellular wird sehr wahrscheinlich der Favorit der Zuschauer sein. Er sieht lecker aus und hat seine überaus lange Badetuch-Szene für die Mädels im Publikum - Männer, nicht verzagen, auch Miss Alba hat eine vergleichbare Szene, in der sie merkt, dass sie zwar als Unsichtbare nackt sein kann, wenn sie aber wieder sichtbar wird, besser Kleider tragen sollte. Yummi.

Evans sieht aber nicht nur richtig aus für den Job, er spielt ihn auch genügend heissblütig. Ich denke, das passt doch: Wenn jemand Superkräfte bekommt und damit zu Ruhm, Girls und Reichtum kommen kann, und erst noch gut aussieht - wieso sollte man das nicht geniessen? Das vermisse ich in letzter Zeit bei Superheldenfilmen etwas: Alle leiden, haben Traumas und Neurosen, keiner geniesst seine Kräfte. Nicht aber Human Torch. Und für einmal ist das eine nette Abwechslung in der trist und leidvoll gewordenen Superheldenwelt.

Überhaupt ist es angenehm, dass Story vieles mit Humor anpackt. Ohne lächerlich zu werden (sieht man von ein paar campy Stellen ab) bringt er die doch recht absurden Ereignisse stets mit einer Prise Humor. Die Streitereien zwischen Ben und Johnny, die Nörgeleien zwischen Johnny und Sue, die grummlige Art von Thing - immer wieder darf man schmunzeln. Das macht dann auch die eher missratenen Aspekte ein wenig wett. Ich rede etwa von dem schwachen Bösewicht. Julian McMahon spielt ihn zwar ganz gut, aber viel zu wenig bedrohlich und später im Film mit einer unnötigen Maske. Ich rede auch von den beschissen schlechten Extras: Die Leute im Hintergrund agieren nie, wie normale Menschen es tun würden. Bei der ersten grossen Actionszene auf einer New Yorker Brücke fahren die vier Fantastischen alle Talente auf - und die Leute tuscheln etwas miteinander. Hallo? Wenn Jessica Alba vor mir steht, dann guck ich das Mädel an. Und wenn sie dann unsichtbar wird, ja dann bin ich entweder verdammt verblüfft oder schreie vor Schrecken laut heraus. Die Leute im Film gucken einfach so hin. Oder The Thing in Aktion? "Sieh mal, da, ein Mensch aus Stein. Witzig." Das raubt solchen Szenen nicht nur Dramatik sondern auch enorm Glaubwürdigkeit.

Den Rest lasse ich euch selbst entdecken. "Fantastic Four" ist nicht ganz der Reinfall, den ich befürchtet habe und nicht der Knaller, den ich heimlich erhofft habe. Es ist bloss ein routiniertes Comicfilmchen mit Franchise-Potenzial. Die Akteure sind unspektakulär aber okay, die Inszenierung fad und ähnelt leider zu sehr einem TV-Film. Die Effekte könnten viel besser sein (vor allem Mr. Fantastics Hände sind oft katastrophal schlecht) - aber das stört dank dem etwas B-klassigen Ambiente des Films nicht zu sehr. Vieles an "Fantastic Four" ist eben bloss im Mittelfeld angesiedelt. Und das ist frustrierend, denn diese vier hätten ein grösseres Epos verdient. Aber wer mit dem Mangel an Ambitionen klar kommt, hat zwei unterhaltsame, anspruchslose Stunden vor sich. Wie die Sache bei Fans ankommt, kann ich weniger beurteilen, dazu kenn ich die Vorlage dann halt schlicht zu wenig gut.

 

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EXTERNE INFOS & REVIEWS 
imdb.com

Roger Ebert 1/4
James Berardinelli 2½/4

 


 

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