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2010
> DUNNO Y... NA JAANE KYUN
Liebesdrama. Indien. Hindi
Alternativer Titel Dunno Y
Regie
Sanjay Sharma
Drehbuch Kapil Sharma
Produktion Rajkumar Satyaprakash
Songs Nikhil
Kamera Basheer Ali
Darsteller Yuvraj Parashar, Kapil Sharma,
Zeenat Aman,
Helen,
Kabir Bedi,
Rituparna Sengupta, Hazel, Aryan Vaid, Asha Sachdev, Mahabanoo Mody-Kotwal
Länge 134 Min.
Kinostart
12.11.2010
Box office classification Desaster
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 12
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. |
©
Text Marco, molodezhnaja 12.7.2012
© Bilder SEPL,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Die christliche Urgrossmama Margaret D'Souza (Helen) hält mehr schlecht als
recht ihre Familie zusammen. Sohn Peter (Kabir Bedi) ist seit langem
ausgestossen, weil er seine Familie zurückgelassen hat. Dafür lebt seine Ex-Frau
Rebecca (Zeenat Aman) wie eine Tochter im Haus. Sie kümmert sich um die drei
erwachsenen Kinder: Ashley (Yuvraaj Parasher), Sam (Maradona Rebello) und Linda
(Hazel). Ashley ist verheiratet mit der opportunistischen Jenny (Rituparna
Sengputa), mit der er eine Tochter hat. Doch in dieser Ehe kriselt es - nicht
nur, weil Jenny von Schwager Sam umgarnt wird, sondern auch, weil Ashley
heimlich schwul ist. Er lässt sich auf eine Affäre mit Aryan (Kapil Sharma) ein,
was für noch mehr Sprengstoff sorgt.
REVIEW
Erst 2009 hat der oberste Gerichtshof Indiens
die Homosexualität entkriminalisiert. Doch in der Gesellschaft bleibt sie
geächtet, in der Religion verboten, im Alltag marginalisiert. Filme über Schwule
und Lesben haben es entsprechend schwer, über das Independent- und
Arthouse-Publikum hinaus Anerkennung zu finden. Deshalb ist es so ermutigend,
wenn ein Film wie "Dunno Y ... Na Jaane Kyun" mit gleich drei Schwergewichten
des alten Bollywood-Kinos auffährt: Zeenat Aman, Helen und Kabir Bedi in einem
Schwulenfilm. Fantastisch! Oder doch nicht? Nein, denn der Film ist Müll.
Es sind Werke wie dieses, die zwar in ihrer missionarischen Tätigkeit gut
gemeint sind, aber derart übel gemacht, dass sie fast schon den gegenteiligen
Effekt haben. Wenn alles so billig wirkt, kommt es schmuddelig herüber.
Schmuddelig gleich schwul - genau die Assoziation, die gängiges Denken noch
weiter untermauert. "Dunno Y" ist denn auch in sichtbar allen Aspekten
missglückt, von der Story über die Inszenierung, von Spannung bis Dramatik, von
Dialogen bis Schauspiel. Ein Reinfall für alle Beteiligten.
Da wäre Sanjay Sharma, der mit seiner Inszenierung jede TV-Produktion
unterbietet. Übel montiert, fad erzählt und ideenlos abgekurbelt, unterlegt mit
einem Trommelfell-entzündenden Soundtrack. Das Skript seines Bruders und
Co-Hauptdarstellers Kapil Sharma kommt nicht über Klischees hinaus, hat einige
absolut haarsträubende englische Dialoge zu bieten und wirkt sperrig in allen
Belangen. Die Botschaft über solch stereotype Figuren und konstruierte
Situationen zu vermitteln: ein klares fail.
Und dann die Frage: Das soll ein Schwulenfilm sein? Steht so auf dem Plakat,
aber über eine Stunde lang porträtiert "Dunno Y" einfach eine etwasangeknackste
christliche Familie. Langweiligstes Familiengedöns, das in jeder Telenovela
mangels Spannung herausgeschnitten würde. Die einzige Erotik findet denn auch
zwischen der Gattin des Protagonisten und dessen Bruder statt - also
heterosexueller Natur. Richtig los gehts erst spät, und da wird der Film
tatsächlich etwas besser.
Das liegt nicht unbedingt am nicht vorhandenen Schauspieltalent von Yuvraj
Parashar und Kapil Sharma - die beiden sind nicht einmal ein sonderlich hübsches
Paar. Aber ihre Annäherung und die daraus wachsenden Konflikte haben doch mehr
Gewicht als alles davor. Zwar werden ihre züchtigen Schmuse- und Streichelszenen
immer wieder unterbrochen durch heterosexuelle Kussszenen (man will ja das
Publikum nicht vollends verstören), aber es ist doch überraschend mutig und nach
zu viel Tunten-Schmuddel vorher doch recht sinnlich. Mit mehr Szenen, die eine
schwule Beziehung mit Ernsthaftigkeit und Erotik angepackt hätten, wäre der Film
sicher besser geworden.
Aber "Dunno Y ... Na Jaane Kyun" haftet einfach zu viel Amateurhaftigkeit an.
Das gilt selbst für das Schauspiel. Einzig Kabir Bedi strahlt Würde aus. Helen
wirkt angestrengt, Zeenat anstrengend. Und die Jungs agieren abwechselnd hölzern
und ahnungslos. Einen netten Gastauftritt gibts vom attraktiven Aryan Vaid, der
eine lange Zeit lang in Softsexfilmen unterwegs war (Mr.
100%, Fun - Can Be Dangerous) und hier mit
einem Kerl nackt in der Badewanne plantschen darf. Vielleicht wäre ein Film mit
ihm als Protagonisten etwas knackiger geworden. Aber knackig ist an "Dunno Y"
eben nichts. Ein Billigprodukt mit Mut, aber ohne Talent. Bleibt zu hoffen, dass
Indiens Schwule irgendwann ihr "Brokeback Mountain" bekommen, ihren "A Single
Man" oder "My Own Private Idaho". Aber bis dahin ist es noch ein langer Weg.
SONGS
Nichts was der Rede wert wäre, obwohl für ein Stück Lata Mangeshkar antritt!
MEINE DVD
SEPL (Indien), Code 0, NTSC
Bild: Letterboxed Widescreen und verkleinert
Ton:
Hindi 2.0 mit englischen Untertiteln (Film und Songs).
Disk Rating *
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Induna (Liefert aus IND)
EXTERNE REVIEWS
imdb.com
Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint
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