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1960
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Drama
Südkorea 1960
Alternative Titel
A Drifting
Story; The Island Drift; Pyolyudo; Pyoryudo; 표류도
Regie
Kwon Yeong-sun
Darsteller Moon Jung-suk,
Kim Jin-kyu, Choi Moo-ryong, Um Aing-ran, Park Am,
Hwang Jung-seun, Heo Chang-kang, Do Kum-bong, Kim Dong-won, Lee Bin-hwa
Länge 124 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 12
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. | . | . |
©
Text Marco, molodezhnaja 29.9.2011
© Bilder Korean Film Archive,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Kang
Hyeon-hui (Mun Jeong-suk) betreibt einen Caféshop namens "Madonna". Die Gewinne
aus dem Etablissement reichen, um ihre Mutter (Hwang Jeong-sun) und ihre
uneheliche Tochter (Jeon Yeong-seon) durchzubringen. Da verliebt sich Hyeon-hui
in einen Kunden, den Journalisten Lee Sang-hyeon (Kim Jin-gyu). Der ist jedoch
bereits verheiratet - mit einer ehemaligen Schulfreundin von Hyeon-hui. Nun wird
es noch schwieriger für Hyeon-hui, ihre Würde zu behalten. Mit ihrem Beruf und
der unehelichen Tochter ist sie eh schon vorbelastet. Doch sie liebt ihre Liebe
aus, während um sie herum alles zusammenbricht.
REVIEW
Das
moralische Dilemma der Hauptfigur ist schnell etabliert: Ihr Beruf im Café hat
wenig Ansehen, ihr uneheliches Kind wird in der zugeknöpften Gesellschaft als
Schandfleck angesehen. Und ausgerechnet eine solche Frau schickt sich nun an,
eine Affäre mit einem verheirateten Mann zu haben? Darf sie das? "Drifting
Island" nimmt sich etwas gar lange Zeit, diese Frage auszubreiten und
auszuschmücken, doch der Film gestattet so einen eindrücklichen Einblick in die
Gesellschaft Südkoreas nach dem Krieg.
Die Trümmer sind weg, die Aufbruchsstimmung ist spürbar - aber bei der Moral herrscht noch immer der alte Kodex, geprägt vom Patriarchat und von unterdrückter Sexualität. Darin unterscheidet sich das Südkorea des Jahres 1960 noch nicht gross von anderen Ländern. Die Wechselwirkung zwischen Hyeon-huis Liebe und ihrem Schamgefühl sorgen für einen spannenden Charakter, den Schauspielerin Moon Jeong-suk (Black Hair, Stray Bullet) mit Eindringlichkeit interpretiert. Manchmal etwas auf der melodramatischen Seite, aber stets engagiert.
Erfunden hat die Figur die gefeierte Schriftstellerin Park Kyung-ni (auch The Daughters of Pharmacist Kim) in ihrem Roman. Vielfilmer Kwon Yeong-sun (1923-1992) wiederum setzte ihn mit inszenatorischer Ruhe um. Er kann auf ein starkes Ensemble bauen, verwendet eine handwerklich grundsolide Bildsprache und erzählt mit dem nötigen Mix aus Sentimentalität, Melancholie und Melodramatik. Satte zwei Stunden lang hätte das aber eben nicht dauern müssen - dafür ist die zentrale Geschichte eigentlich zu dünn, und auch die Nebenhandlungen lenken nicht gross davon ab.
"Drifting Island" ist aber allemal ein sehenswertes Beispiel des koreanischen Nachkriegs-Kinos. Jener Zeit also, die den Grundstein legte für das kommende Goldene Zeitalter von Südkoreas Filmkunst. Die Schauspieler sind da, das Talent hinter der Kamera kommt auf Touren. Man merkt, dass hier etwas im Entstehen ist. Und selbst wenn dieser Film selbst nicht annähernd Meilenstein-Qualitäten aufweist, erquickt er Cineasten auf jeden Fall.
MEINE
DVD
Südkorea, Code 0, NTSC
Bild: 4:3
Ton: Koreanisch mono mit englischen, koreanischen und japanischen Untertiteln.
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Yesasia
(Liefert aus HK)
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Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint
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