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Horrorfilm
Hongkong 2010
Alternative Titel
Wai dor lei ah yut ho; 維多利亞壹號

Regie und Drehbuch Edmond Pang Ho-Cheung
Darsteller Josie Ho Chiu-Yi, Eason Chan Yik-Shun, Bau Hei-Jing, Norman Tsui Siu-Keung,
Derek Tsang Kwok-Cheung, Lawrence Chou Chun-Wai, Michelle Ye, Tan Lap-Man,
Lo Hoi-Pang, Jo Koo, Lam Yiu-Sing, Phat Chan, Felix Lok Ying-Kwan, Juno Mak Chun-Lung

Länge 95 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung
ab 18

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik

©  Text Marco, molodezhnaja 9.11.10
©  Bilder Edko Films, Screenshots molodezhnaja


STORY
Der Wachmann des schicken Apartmenthauses No. 1 Victoria Bay in Hongkong wird eiskalt ermordet. Dies ist nur der Auftakt einer ganzen Serie von Greueltaten, ausgeführt von der Telefonverkäuferin Cheng Lai-Sheung (Josie Ho). Sie führt tagsüber ein fast normales Leben, hat eine Affäre mit einem verheirateten Mann (Eason Chan) und finanziert ihren schwerkranken Vater (Norman Tsui). Der Traum vom Apartment am Victoria Bay ist längst in weite Ferne gerückt. Darum greift Lai-Sheung zu rabiaten Methoden und meuchelt etliche Mieter und Besucher. So will sie den Wert der Liegenschaft senken - und erschwinglich machen!

 

REVIEW
Krass an "Dream Home" sind zwei Dinge - die extreme Gewalt und die Erkenntnis, dass Hongkongs Wohnungsmarkt ausser Kontrolle ist. Jeder Quadratmeter Land wird in der ehemaligen Kronkolonie nahezu unbezahlbar, die Preise explodieren. Vor diesem Hintergrund drehte Pang Ho-Cheung (Love in a Puff, Exodus
) einen satirisch und gesellschaftskritisch angehauchten Slasherfilm, bei dem man durchaus noch den Hauch von Sympathie für die durchgeknallte Killerin hat. Schliesslich will sie ja nur einen sozialen Notstand beheben. Wenn gleich auch mir unverzeihlich brutalen Mitteln.

Und brutal ist "Dream Home" auf jeden Fall. Das gilt schon für den allerersten Mord am Nachtwächter - weil er Erwürgungstod mit Selbstverstümmelung am Hals kombiniert, und dabei nicht einmal den Zuschauern Erlösung bietet. Er bleibt einfach drauf auf dem Mann in seinem Kampf ums Überleben. Andere Morde sind mit einem morbiden, schwarzhumorigen Beigeschmack versehen, etwa wenn ein junger Mann zuschauen darf, wie seine Eingeweide aus dem Bauch hängen, oder ein anderer beim Sex durchstochen wird und seine Partnerin gar nicht merkt, dass er keinen "kleinen Tod" hatte, sondern einen grossen. Das Ableben als ultimativer Orgasmus, Abspritzen inklusive.

Jeder Meuchelmord in "Dream Home" ist etwas Besonderes. Jeder macht absurd Spass oder erschreckt durch unendliche Roheit. Wie die Schwangere und der Nachtwächter umgebracht werden, ging selbst mir als abgebrühtem Zuschauer an die Nieren. Pang schreckt nicht zurück, er beschönt nicht. Da wirken die amüsanteren Bluttaten dazwischen fast schon erlösend. Zumal die meisten Opfer eine kurze Chance kriegen, um sich zu wehren - mal stechen sie zu, mal schlagen sie zurück, doch meistens ist es nur ein letztes Aufbäumen vor dem endgültigen Todesstoss.

Dass die Killerin eine Frau ist, die aus an sich gutem Antrieb tötet, macht die Sache noch reizvoller. Josie Ho (Exiled), die mit ihrer neuen Firma 852 Films auch als Produzentin waltete, verleiht dem Part etwas ebenso Aggressives wie Fragiles. Die anderen Akteure sind an sich unwichtig, Mal Opfer, mal Familienmitglied, mal unbrauchbarer Lover. Es ist Josies Show. Und um die noch reizvoller zu machen, zerstückelt Pang sie - die Show, nicht Josie - in mehrere Stücke. Diese Struktur aus Rückblenden ist an sich noch reizvoll, läuft sich aber rasch tot, zumal vor allem die Szenen aus der Kindheit öde sind. Daran ändern auch die fluchenden Kids nicht.

Und so reduziert sich der Reiz des Films wohl doch auf die beiden eingangs erwähnen Aspekte. Wohnungsnot und Blutdurst. Doch die sind so gut, dass sie das Ruder spielend Richtung "sehenswert" reissen. Der Sozialaspekt geht im Gemetzel etwas vergessen und wirkt mit der Zeit eher als oberflächlicher Gimmick denn als echt gemeinte Kritik. Doch es funktioniert und verleiht "Dream Home" ein Themenspektrum, das nicht jeder Schocker aufweisen kann. Auf der anderen Seite sind eben die Brutalosequenzen, die so einigen Horrorfilmer die Schamröte ins Gesicht treiben würden. Trotz hohem Absurditäts-Gehalt sind manche der Mordszenen von ungeheurer Wirkung, nicht zuletzt dank Tricks alter Schule.

Das Ganze soll, sagt uns der Vorspann, auf tatsächlichen Ereignissen basieren. Tut es sicherlich nicht. Aber die Wohnungsnot ist real - und ob der Rest der Fantasie von Pang und seinen Co-Drehbuchautoren entspringt, ist eigentlich schnuppe. Was wir zu sehen kriegen macht auf alle Fälle Spass, in einer masochistischen Art und Weise. Zu Traumfilm reichts dann trotz allem nicht ganz, aber "Dream Home" ist einer der besseren Schocker, die Hongkong in den letzten Jahren produziert hat.

 

MEINE DVD
Hongkong, Code 3, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Kantonesisch und Mandarin 5.1 mit englischen und chinesischen Untertiteln.

 

BESTELLEN 
Yesasia (Liefert aus HK)

 

EXTERNE LINKS 
imdb.com

 

SCREENSHOTS

Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint


 

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