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2006
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Fantasy-Actionfilm
HK 2006
Alternative Titel
Lung fu moon; 龍虎門
Regie
Wilson Yip Wai-Sun
Action Director & Co-Producer Donnie Yen Ji-Dan
Darsteller Donnie Yen Ji-Dan, Nicholas Tse
Ting-Fung, Shawn Yue Man-Lok,
Yuen Wah, Chen Kuan-Tai, Dong Jie, Li
Xiao-Ran,
Sherin Teng Shui-Man
Länge 94 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 12
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. | . |
© Text Marco,
molodezhnaja 29.9.06
© Bilder Deltamac,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Der mächtige Shibumi lässt dem Gangsterboss Ma Kwun (Chen
Kuan Tai) das Siegel des Lousha-Clans überbringen, das diesem einen Anteil am
städtischen Kriminalitäts-Umsatz sichert. Das Teil fällt in Mas Restaurant dem
jungen Kämpfer Tiger Wong (Nicholas Tse) in die Finger, der es umgehend gegen
Mas Schläger verteidigt. Nur gegen Mas besten Mann kommt er nicht an: Dragon
Wong (Donnie Yen). Er ist Tigers Bruder, der vor vielen Jahren die "Dragon Tiger
Gate"-Martial-Arts-Schule ihres Vaters Wong Fuhu verlassen hat. Die beiden
Brüder geraten bald wieder aneinander, verbünden sich jedoch angesichts der
Gefahr, die von Lousha ausgeht und finden im Heisssporn Turbo Shek (Shawn Yue)
einen weiteren Mitstreiter. Tiger hat dazwischen sogar noch Zeit, sich in Mas
Tochter Xiaoling (Dong Jie) zu verlieben und Dragon widmet sich Shibumis
Adjudantin Lousha (Li Xiao-Ran). Doch da schaltet Shibumi Ma aus - und plötzlich
gilt es ernst. Selbst Onkel Wong Juanglong (Yuen Wah) ist besorgt.
REVIEW
An SPL kommt
dieser Nachzügler desselben Teams nicht heran. Nicht einmal ansatzweise. Während
Wilson Yip nämlich mit SPL den besten
Hongkong-Streifen der letzten Jahre ablieferte, schalten er und sein
Martial-Arts-Choreograf Donnie Yen bei "Dragon Tiger Gate" auf Autopilot. Das
Endresultat ist näher bei Twins Effect
2 als bei SPL - und ist damit eine
horrende Enttäuschung. Auch ein grosses Budget, coole Fights und massig Action
können nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Reissbrett-Blockbuster nichts zu
bieten hat, was man nicht hundertfach schon gesehen hat. Und erst noch besser.
Der Plot, oder was davon übrig ist, basiert auf dem populären Comic "Dragon and Tiger Heroes" von Wong Yuk-Long und Wilson Yip beginnt der Film mit einer attraktiven Einbettung in die gezeichnete Welt. Dass diese dem Marvel-Logo und den Credits von "Spider-Man" ähnelt, spielt nur eine geringe Rolle. Von da an gehts eigentlich bloss noch abwärts. Die dürre Handlung lässt völlig kalt, die trostlosen Figuren erzeugen keinerlei Emotionen. Bleibt also nur der Schauwert.
Selbst da sorgt "Dragon Tiger Gate" nicht für Freudenschreie, denn Yip überlädt seine Bilder meist derart, dass attraktive Kompositionen selten zu finden sind. CGI kommt oft zum Einsatz, niemals dezent, aber mitunter ganz brauchbar. Nur in den Fights stört die Computerarbeit. Und nicht nur die: Donnie Yen ist zwar ein erstklassiger Kampfchoreograf, aber mit den Seilen hat er hier seine Mühe. Etliche der Flüge und Stürze sehen zu unecht aus, es fehlt das letzte Quäntchen Realismus. Selbst in einer Fantasy-Welt tut ein Choreograf gut daran, die Glaubwürdigkeit seiner Kicks aufrecht zu erhalten. Das ist hier nicht immer gegeben. Ausserdem fehlt der letzte Schub an Power: Zu oft sieht man Donnie Yen dabei, seine Muckis in die Kamera zu halten oder cool in die Kamera zu schauen, statt wirklich loszulegen.
Auch schauspielerisch liefert Yen hier eine seiner schwächeren Arbeiten ab, stets nur bemüht, trendy und hip auszuschauen, statt wirklich zu spielen. Ähnliches gilt für die Teenie-Stars Nicholas Tse und Shawn Yue, die etwas lockerer wirken, aber wie Yen gegen groteske Frisuren und schlechte Figurenzeichnung ankämpfen müssen. Besser weg kommen der erblondete Shaw-Star Chen Kuan-Tai als Gangsterboss und Yuen Wah als Onkel der beiden Brüder.
Gibt es also ein Feld, in dem der Film wirklich abgeht? In meinen Augen nicht. Selbst die Action, zweifellos die Trumpfkarte des Werks, orientiert sich zu sehr am momentanen Hongkong-Standard, der zu sehr auf Lärm und Effekte aus ist. Gerade darum war Thailands Ong-bak so erfolgreich, weil er sich wieder aufs Wesentliche beschränkte. Und genau darum waren die Kampfszenen in SPL so grandios, weil sie real und doch extrem waren. "Dragon Tiger Gate" spielt in einer Comic-Welt, da ist klar, dass andere Massstäbe gelten. Besser werden die endlosen Prügeleien dadurch aber auch nicht. Und doch sind sie das einzig Sehenswerte an einem Film, der unmotivierte Schauspieler in einen konfusen, ja öden Plot wirft. Zweieinhalb Sterne gibts da nur mit ganz viel Goodwill und es kommt der Verdacht auf, SPL sei für Wilson Yip ein Ausrutscher nach oben gewesen. "Dragon Tiger Gate" ist auf alle Fälle eine der Asien-Enttäuschungen dieses Jahres. Ein durch und durch mittelmässiges Routinefilmchen, das ziemlich schnell vergessen gehen wird.
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Hongkong, Code 0, NTSC [Deltamac]
Anamorphic Widescreen
Kantonesisch 5.1 und DTS sowie Mandarin 5.1 mit englischen und chinesischen Untertiteln.
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