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Liebesfilm. Indien. Hindi
Alternativer Titel Dilwale - Ich liebe dich

Regie Rohit Shetty
Drehbuch Yunus Sajwal

Produktion
Gauri Khan
Songs Pritam
Kamera Dudley

Choreografie
Farah Khan, Raju Khan, Remo D’Souza, Ganesh Hedge
Darsteller Shahrukh Khan, Kajol, Varun Dhawan, Kriti Sanon, Kabir Bedi, Boman Irani, Sanjay Mishra,
Vinod Khanna, Johnny Lever, Pankaj Tripathy, Mukesh Tiwari, Murli Sharma
Länge 148 Min.

Kinostart 18.12.2015
Box office classification Hit
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 12

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
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©  Text Marco Spiess, molodezhnaja 13.5.2016
©  Bilder Rapideyemovies, Screenshots molodezhnaja


STORY
Der Mechaniker Veer (Varun Dhawan) aus Goa verliebt sich in Ishita (Kriti Sanon). Bevor sie aber den Bund fürs Leben eingehen können, muss Veers älterer Bruder Raj (Shahrukh Khan) sein ok geben. Und das wird schwierig. Das hängt damit zusammen, dass Raj früher Kali hiess und Sohn eines Gangsterbosses war. Vor 15 Jahren traf er in Sofia auf Meera (Kajol) und verliebte sich. Eine Liebe, die unter keinem guten Stern stand - und bis heute nachwirkt.

 

REVIEW
Mal angenommen ich wär ein Regisseur mit Carte blanche und habe Shahrukh Khan und Kajol zur Verfügung. Was mach ich da? Die legendär romantische Leinwandzeit von Dilwale Dulhania Le Jayenge wieder aufleben lassen? Sie gegen den Strich besetzten? Die Optionen sind vielfältig - aber auf jeden Fall würde ich dieses 90er-Jahre-Traumpaar ins Zentrum rücken. Rohit Shetty (Chennai Express) machts nicht ganz so. Er hatte diese Carte blanche, und dachte sich, es wäre schlauer, seine beiden bekannten Protagonisten fast schon zum Nebenschauplatz in einem aufgeblasenen Genremix zu machen.

Die Rahmenhandlung und damit auch die ganze erste halbe Stunde gehört nämlich mehr den jungen Darstellern Varun Dhawan (Student of the Year) und Kriti Sanon. Die wenig bekannten Akteure holperstolpern sich durch eine mehr als durchschnittliche Liebeskomödie mit Actionbeigaben: Die Romanze ist von Anfang an unglaubwürdig, inszeniert im 90er-Jahre-Stil mit hysterisch gestikulierenden Männern, lauter Hintergrundmusik, lächerlicher Prügeleien, nerviger Comedy und protziger Ausstattung (teure Autos, kitschige Goa-Sets gefilmt wie bei einem Kinder-Musikvideo). Kurz und gut: Das wäre schon vor 20 Jahren eher schwach gewesen, im Jahr 2015 jedoch wirkt es einfach nur abgestanden und sterbenslangweilig. Und leider kehren wir immer wieder dahin zurück.

Khan und (später) Kajol kommen doch noch ins Spiel und reissen das Ruder ein wenig rum. Aber es ist zu wenig. Und weil Rohit Shetty einer der schlechtesten Blockbuster-Regisseure Bollywoods ist, hat auch dieser Teil nicht viel mehr zu bieten. Vor allen Superstar Shahrukh müht sich verkrampft durch die Story, die nie den richtigen Ton findet. Kajol ist nach auch etwas überdrehter Startphase dagegen eine Wohltat. Mit 40 so anmutig wie eh und je tritt sie nach fünfjähriger Kinopause wieder vor die Kameras, und verleiht dem oft so infantilen Film ein Spürchen Klasse. Auch wenn beide Schauspieler über die "schmachtende Blicke und Wind in den Haaren"-Zeit eigentlich hinweg sind. Einmal indes passt es voll: Im Song "Gerua", der edel verkitscht auf Island gedreht wurde. Das Highlight im eher durchschnittlichen Soundtrack.

Weitere Probleme? Eine 40-Jährige und einen 50-Jährigen als Geschwister von zwei Twens zu verkaufen, ist ja nichts Neues für Bollywood, trotzdem doof. Mässig kopierte Szenen gibts natürlich auch, so muss etwa "Mission: Impossible II" herhalten. Johnny Lever in gewohnt mühsamer und Gollum-äugiger Comedy-Routine. Kabir Bedi, der Kajols Vater spielt, sollte dringend die Finger vom Botox lassen (ich hab ihn kaum erkannt). Und selbst die Autoverfolgungsjagden, ein Steckenpferd Shettys, sind nicht gerade gut. So kommt oft Zeitraffer zum Einsatz, ein absolutes No-Go, wenn noch Menschen im Bild sind, und die dann auch im Zeitraffer agieren. Last but not least: Es gibt einen sehr reizvollen dramatischen Twist nach einer Stunde. Doch der wird nach wenigen Minuten bereits wieder relativiert, sprich einfach wieder umgekippt. Was für eine Verschwendung.

"Dilwale" hat seine soliden Momente, vor allem im Mittelteil rund um die Kajol-Shahrukh-Story. Aber es ist ein aufgeblasenes Durcheinander aus Melodrama, Romanze, Comedy und Thriller, von einem talentfreien Filmemacher ziemlich in den Sand gesetzt. Das Traurige dabei ist, dass wir Bollywoodfans lange auf eine Wiederkehr des Traumpaars gewartet haben und dabei vielleicht ausser Acht liessen, dass dessen Zauber mittlerweile nicht mehr gleich zündet. Die Zeiten haben sich geändert, die Chemie ist nicht mehr dieselbe, und wenn dann auch noch einer wie Rohit Shetty inszeniert, dann erinnern wir uns lieber nostalgisch besäuselt an jene Zeit, in der Kajol und Shahrukh Khan das Nonplusultra waren. Wenn "Dilwale" wenigstens das erreicht, hat er doch was Gutes.

 

EXTERNE REVIEWS 
imdb.com

Bollywood Hungama (4/5)
Rediff (1/5)

 

SCREENSHOTS

Screenshots der DVD mit VLC 2.2.1., verkleinert und geschärft mit Photoshop CS2


 

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