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2006
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Thrillerdrama
HK 2006
Alternative Titel
Seung sing;
傷城
Regie Andrew
Lau Wai-Keung, Alan Mak Siu-Fai
Drehbuch Felix Chong Man-Keung, Alan Mak
Siu-Fai
Darsteller Takeshi Kaneshiro, Tony Leung Chiu-Wai, Shu Qi, Xu Jinglei,
Chapman To Man-chat,
Yueh Hua, Wan Yeung-Ming, Emme Wong Yi-Wan
Länge 111 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 16
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. | . |
© Text Marco,
molodezhnaja 27.2.07
© Bilder MediaAsia,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Rachel (Emme Wong), die Frau des Polizisten Bong (Takesh Kaneshiro), nimmt sich
das Leben. Bong verlässt daraufhin die Polizei und wird Privatdetektiv. Und
Alkoholiker. Drei Jahre später besucht ihn sein alter Partner, Detective Lau
Ching-Hei (Tony Leung), und bittet ihn um Hilfe bei einem Mordfall: Laus Ehefrau
Susan beklagt die brutale Tötung ihres Vaters Chow (Yueh Hua) und ihres Onkels
Man (Wan Yeung-Ming). Der eine Täter ist bereits tot, der andere noch auf der
Flucht. Und weil Lau selbst zum Kreis der Verdächtigen gehören könnte, soll Bong
die Sache klären. Während ihrer Ermittlungen stossen Bong, Lau und Inspektor
Tsui Wing-Kwong (Chapman To) bald auf Ungereimtheiten. Doch der oder die Täter
gingen überaus clever vor ...
REVIEW
Der Konsens unter den Kritikern war deutlich:
"Confession of Pain" ist eine Enttäuschung. Und obwohl dieses bittere Fazit
durchaus zutrifft, so ist das Ausmass der Enttäuschung in meinem Fall
relativ gering. Der Grund heisst Initial D.
Mit jener lauen Manga-Verfilmung lieferten die Männer hinter dem modernen
Hongkong-Klassiker Infernal Affairs,
Andrew Lau und Alan Mak, einen tatsächlich ungeheuer enttäuschenden Streifen ab.
Da kanns ja fast nur aufwärts gehen. Und genau das ist "Confessions of Pain":
Ein Schritt nach oben, wenngleich auch noch meilenweit entfernt von
Infernal Affairs-Höhen.
Das Thrillerdrama entwickelt vielmehr einen simplen Plot mit ansprechender Optik und erlesener Besetzung. Angeführt wird sie von Takeshi Kaneshiro (House of Flying Daggers), dem Mann mit der erotischsten Stimme im Hongkong-Kino. Er spielt nicht aussergewöhnlich gut, aber ansprechend. Und die Kamera liebt ihn, das habe ich bei anderen Filmen mit ihm schon geschrieben. Diesen Eindruck verändert auch "Confession of Pain" nichts. Eine ähnliche Qualitätseinstufung gibts auch für Co-Star Tony Leung, der grundsolide spielt, aber mit etwas wenig Feuer. Dabei wäre gerade seine Rolle die, welche am meisten Nuancen birgt. Daneben ist Shu Qi mal wieder nicht viel mehr als Eye Candy, so verschwendet wie hier wurde sie schon lange nicht mehr. Xu Jinglei hält sich etwas besser - vor allem eine Szene, in der sie Tony Leung anblickt (ihr werdet wissen, welche), lässt einen kurz das Blut gefrieren. Und Chapman To sorgt für ganz wenig Humor in dem ansonsten sehr deprimierenden Film.
Und da liegt wohl die Krux: "Confession of Pain" ist weniger ein Thriller, als ein Drama. Melodrama sogar, inklusive Mord, Sühne, Koma und Suizid. Wer eh schon schlecht drauf ist, sollte den Film vorläufig mal aussparen, sonst stürzt man sich gleich von der nächsten Brücke. Mak und Lau gestatten dem Publikum nur leise Hoffnung, namentlich in der Person von Shu Qis lieblicher Prostituierter Feng - doch damit hat es sich. Der Rest ist trist und tragisch. Der Thriller-Plot hingegen findet nach einer halben Stunde bereits einen Grossteil seiner Auflösung, als die Regisseure es den Zuschauern klar machen, wer was getan haben könnte. Es bleibt im Hinterkopf die Idee, man könne einer Vision erlegen sein oder die Regisseure hätten ein Ass im Ärmel - doch bald darauf gibt es absolut keine Zweifel mehr, dass man so gut wie alles weiss. Von einem Whodunit kann also keine Rede sein. Eher ein Whydunit. Und was das für Konsequenzen hat. Wer beichtet. Wer leidet.
Besonders spannend ist das alles freilich nicht, auch an Action fehlt es. Und selbst die kühle Bildgestaltung zeigt Unterschiede - manchmal ist der Look kristall-digital klar, manchmal etwas gefiltert. Aber stets ganz stattlich. Und bei den Motiven (Hongkong, Takeshi, Tony, Qi) kann eh nicht viel schief gehen. Dazu ein betörender Soundtrack und zum Schluss einige bewegenden Momente. Mit so was holt man sich selbstverständlich keine euphorischen Kritiken, doch von meiner Seite durchaus Respekt. Mit 3 Sternen lieg ich vielleicht sogar etwas hoch, doch so lange ich unterkühlte, gestylte Action aus Bollywood wie Don mit drei Sternen bewerte (den sollte ich mal abrunden), hat es ein besser gemachter, besser gespielter und besser inszenierter Film allemal verdient, ähnlich gut wegzukommen. Okay, der Vergleich hinkt, denn Don machte etwas mehr Spass und hatte coolere Songs. Doch hinkende Vergleiche hin oder her: "Confession of Pain" ist solides Kino, was man im Englischen "watchable" nennt. Kein Höhenflug für seine Regisseure, aber ein Fortschritt zu Initial D. Und der Vorteil des Ganzen: Die Messlatte liegt nun nicht mehr so hoch und Enttäuschung bleibt nächstes Mal vielleicht aus.
PS: Ausnahmsweise bin ich ziemlich happy über die Idee eines Remakes: Departed-Autor William Monahan soll sich die Rechte ergattert haben. Also kann er die Probleme dieses Skripts noch ausbügeln und vielleicht die Version vorlegen, die man sich schon beim ersten Mal gewünscht hätte. Anders als beim beinahe perfekten Infernal Affairs, den er zum fast genauso guten Departed umgewandelt hat, hat er hier die Chance, aus etwas nicht ganz Ausgereiftem etwas Überlegenes zu schaffen ...
MEINE DVD
Hongkong, Code 3, NTSC
Bild:
Anamorphic Widescreen
Ton: Kantonesisch 5.1 und DTS sowie Mandarin 5.1 mit englischen und chinesischen Untertiteln.
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