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> CHIRIAKHANA: THE ZOO
Krimi. Indien. Bengalisch
Alternative Titel
Chiriyakhana; The Zoo
Regie
Satyajit Ray
Drehbuch Satyajit Ray nach
dem Roman von Saradinu Bandopaddhyay
Produktion Harendra Nath Bhattacharya
Musik Satyajit Ray
Kamera Soumendu Roy
Darsteller Uttam Kumar, Kanika Majumdra, Subhendu Chatterjee, Shailen
Mukherjee,
Sushil Mazumdar, Jahar Ganguli, Gitali Roy, Subrata Chatterjee, Prasad Mukherjee
Länge 121 Min.
Kinostart 1967
Box office classification -
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 12
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. |
© Text Marco,
molodezhnaja 22.2.07
© Bilder Angel,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Der pensionierte Richter Nishanath Sen (Sushil Mazumdar) betreibt ausserhalb von
Calcutta eine Farm namens Golap Colony: Rosenkolonie. Dort haben ausgestossene
und körperlich oder seelisch angeknackste Menschen eine Zuflucht gefunden, die
kein normales Leben mehr führen können. In dieser Kolonie soll der angesehene
Detektiv Byomkesh Bakshi (Uttam Kumar) ein Rätsel lösen: Nishanath beauftragt
die Spürnase, um dem Schicksal der Schauspielerin Sunayama auf die Spur zu
kommen, die einst mit der Ermordung eines Juweliers in Verbindung gebracht
wurde. Bakshi ermittelt mit seinem Assistentin Ajit (Shailen Mukherjee) zuerst
undercover und trifft auf Bewohner wie den Arzt Bhujangadhar Das (Shyamal
Ghoshal), den Professor Nepal Gupta (Prasad Mukherjee), die Dorffrau Banalakshmi
(Gitali Roy), die schöne Damayanti (Kanika Majumdar) und Sens Neffen Bijoy
(Subhendu Chatterjee). Bald darauf wird Sen am Telefon ermordet, als er Bakshi
neue Informationen vermitteln wollte. Und auch der taubstumme Zeuge der Tat wird
aus dem Weg geschafft. Nun ist Nakshi gefordert.
REVIEW
"Chiriakhana" ist einer von Satyajit Rays
schwächsten Filmen, ein schleppender Mysterythriller mit nie ganz stimmiger
Auflösung und unspektakulär entwickeltem Plot. Der Meisterregisseur selbst hält
auch nicht viel von seinem Werk - wenn auch aus anderen Gründen. Für ihn ist
laut einem Interview, dass er dem Magazin "Cineaste" gab, das Genre des
Whodunit-Mysterykrimis an sich eine cineastische Totgeburt, da der Plot stets
auf dieselbe Szene heraus laufe, in welcher der Detektiv die Lösung vorträgt.
Vielleicht ging Ray deshalb so lustlos an die Arbeit, denn er entwickelte die
Idee nicht von Grund auf, sondern übernahm "Chiriakhana", wie zuvor bereits
Abhijan, von einer Gruppe Studenten, die nach der
Entwicklungszeit, in die ihr Mentor involviert war, ausstiegen und die
Produzenten sich direkt an Ray wandten, den Film zu retten.
So oder so trägt "Chiriakhana" ganz den Ray-Stempel mit wohl komponierten Bildern, eloquenten Dialogen und starken Schauspielern. Der Krimi gewann entsprechend auch mehrere Preise, darunter für die beste Regie und den besten Hauptdarsteller bei den National Awards. Während ich die Darbietung des bengalischen Superstars Uttam Kumar (Nayak: The Hero) noch würdigen kann, sieht man von einer etwas lästigen Passage ab, in der er einen stereotypen Japaner spielt, so ist die Auszeichnung für die beste Regie schwer hoch gegriffen. Da kam wohl eher Rays allgemeine Anerkennung zum Zug, als die Sympathie für dieses Werk im Speziellen.
Dabei beginnt "Chiriakhana" noch ganz souverän im Stile eines Sherlock-Holmes-Krimis. Der Stoff basiert zwar auf einem Detektiv-Roman von Saradinu Bandopaddhyay, bei der der Held verheiratet ist und auch sonst die Vorzeichen anders stehen, doch Ray adaptierte den Plot näher Richtung Holmes & Watson, die hier durch den cleveren Bakshi und seinen etwas schusseligen Assistenten Ajit repräsentiert werden. Die Chemie zwischen den beiden stimmt und wenn Bakshi etwa seine Haustier-Schlange (das einzige Wesen, dem er vertraut) aus der Tasche holt, sorgt das für amüsante Szenen gleich zu Anfang.
Doch der Film beginnt bereits zu lahmen, als die Charaktere der Kolonie eingeführt werden: Keine dieser Figuren ist auch nur ansatzweise interessant. Es entsteht bald ein ungewolltes Wirrwarr, wer denn nun welche Funktion erfüllen sollte - und schlimmer noch: Die Aufgabe, vor der Bakshi steht, ist anfänglich derart diffus, das ein Miträtseln verunmöglicht wird. Die Ermordung von Sen bringt zwar etwas Stringenz ins Spiel, doch der ganze Aufhänger um die Schauspielerin Sunayama bleibt einfach zu dünn und unausgegoren, um daran einen zweistündigen Kriminalfall aufzuhängen. Ray selbst argumentierte, der Film sei halt weniger für Bond-Fans geeignet, weil er introspektiv sei und weniger auf Suspense und Action ausgerichtet. Wie wahr, denn von letzterem gibts gar nichts.
Ray-Enthusiasten dürften "Chiriakhana" dennoch viel Gutes abgewinnen, da der inszenatorische Stil des Regisseurs deutlich sichtbar bleibt, die Schauspieler sich von Ray souverän führen lassen und der Film ein paar Aspekte zum Thema "Ruhm und dessen Verblassen" diskutieren lässt. Doch es bleibt ein dünner Beitrag im Ray-Kanon, ein unausgereiftes und latent unspannendes Werk, das Mühe hätte, schon nur einem routinierten "Columbo" das Wasser zu reichen. Ein Mysterykrimi ist ganz offensichtlich nicht Rays bevorzugtes Spielfeld.
MEINE DVD
Angel Video Calcutta (IND), Code 0, NTSC
Bild: 4:3
Ton: Bengalisch 2.0 mit englischen Untertiteln
Disk Rating * ½ (Zerkratztes, dunkles, unscharfes
Bild. Oft stimmt das Framing nicht).
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nehaflix (USA)
EXTERNE REVIEWS
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SCREENSHOTS
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