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2011
> A CHINESE GHOST STORY
Fantasyaction
Hongkong / China
Alternative Titel A Chinese Ghost Story - Die Dämonenkrieger; Sien
nui yau wan; A Chinese Fairy Tale; 倩女幽魂
Regie
Wilson Yip Wai-Shun
Darsteller Louis Koo Tin-Lok, Crystal Liu Yifei, Yu Shaoqun, Kara Hui
Ying-Hung, Louis Fan Siu-Wong,
Wang Danyi Li, Gong Xinliang, Lin Peng, Li
Jing, Tsui Kam-Kong, Fung Hak-On
Länge 95 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 12
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
©
Text Marco, molodezhnaja 23.4.2013
© Bilder KSM,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Der Steuereintreiber Ling Choi-Sin (Yu Shaoqun) macht sich auf in das Dorf in
den Schwarzen Berge, da dort kein Wasser mehr fliesst. Im nahen Wald sucht der
Beamte nach einer Quelle. Doch beim Lan-York-Tze-Tempel fallen seine Begleiter
den verführerischen Handlangerinnen der uralten Baumdämonin (Wai Ying-Hung) zum
Opfer. Ling selbst indes erobert das Herz der Fuchsfrau Siu Sin (Liu Yifei). Um
ihren Liebsten vor ihren bösartigen Schwestern (Lin Peng, Gong Xinliang) zu
schützen, verschanzt sie sich im Wald. Doch auch der Dämonenjäger Yin Chek-ha
(Louis Koo) ist ihnen bereits auf den Fersen, denn er selbst war einst auch in
Siu Sin verliebt - woran sie sich indes nicht mehr erinnern kann. Weiter
kompliziert wird die Angelegenheit durch das Auftauchen der geisterjagenden
Ha-Geschwister (Kara Hui, Elvis Tsui).
REVIEW
Haben wir uns in den 80ern und 90ern wirklich in
die Chinese Ghost Story-Trilogie
verliebt, weil die Handlung so packend war? Klar hatte die romantische
Geistergeschichte ihren Reiz, aber es war weniger der Inhalt, als dessen
Präsentation, welche vom Hocker haute - und es immer noch tut. Diese wogenden
Tücher und Kleider, diese nebeldurchfluteten Wälder, das irre Seil-Kung-Fu, die
voller Romantik abgefilmten Frauen, die oft schräg gehaltene Kamera. Dazu der
80er-Jahre-Soundtrack, der kitschigen Pop mit klassischen chinesischen Klängen
kombinierte. Einfach wunderbar.
Und das zu rekonstruieren, ist fast
unmöglich. Der erfolgsverwöhnte Regisseur Wilson Yip (Ip Man)
versuchte es trotzdem. Mit dem Einsatz von computergenerierten Tricks machte er
sich daran, die Sache aufzupeppen, aber dennoch visuell und atmosphärisch so
nahe wie möglich am Original zu bleiben. Das ist eine riskante Gratwanderung,
die erstaunlich gut funktioniert. Natürlich kann man den Stil eines anderen
Jahrzehnts nicht einfach so wieder zum Leben erwecken, natürlich vermisst man
Hauptdarsteller Leslie Cheung, natürlich hat sich der Charme des Originals
verflüchtigt. Aber wenn man auf der Suche nach einem Spektakel im Stile der
früheren Tsui Hark-Produktionen
ist, dann wird man hier durchaus fündig.
Besonders das Zusammenspiel aus
Kostümen, Sets und Musik erzeugt die Stimmung der Hongkong-Filme aus der
Blütezeit der 90er-Jahre. Die nicht immer sattelfesten CGI-Tricks sabotieren den
Nostalgie-Trip zwar leicht, aber nicht so sehr, dass es ein Ablöscher wäre.
Ähnlich sieht es an der Schauspiel-Front aus: Yu Shaoqun ist kein Leslie Cheung,
schon gar nicht vom Aussehen her, aber er gibt den naiven Loverboy dennoch
engagiert. Liu Yifei wiederum hat auch nicht die Verführungskraft von Joey Wong,
aber ist immerhin eine überzeugende Aktrice. Und Louis Koo, der einzige unter den
Stars, der besser aussieht als der vorherige Schauspieler (in seinem Fall Wu
Ma), wirkt zwar etwas steif, scheut aber nicht davor zurück, sich über sich
selbst lustig zu machen.
Ein passables Ensemble, hübsche Optik. Und die
Geschichte hat ja immer noch ihren Reiz, selbst wenn neu das Liebesdreieck in
den Vordergrund gerückt wird. Das schmälert etwas die Wichtigkeit von Yu
Shaoqun, denn seine Romanze mit Liu Yifei steht immer etwas im Schatten jener
zwischen Liu und Louis Koo. Eine nicht gerade zwingende Änderung. Doch
fairerweise muss man ja erwähnen, dass die 89er-Version keinesfalls die erste
Inkarnation war: So wurde die Vorlage aus der Geschichtensammlung von Pu
Songling (1640-1715) etwa schon als The
Enchanted Shadow verfilmt. Also sei ein neuer Ansatz für ein neues Jahrzehnt
durchaus erlaubt.
Das Endresultat ist betont alte Schule, aber doch mit
neuer Technik. Rein vom Feeling her damit fast näher an modernen
Hongkong-Spektakeln wie de Painted Skin-Filme - aber eben
unter dem Banner der "Chinese Ghost Story". Das ist ein grosser Name, ein
Vorbild, an das man schlicht nicht herankommt. Heisst aber nicht, dass das
Update ein Schuss in den Ofen wär. Zu grundsolider und kurzweiliger Unterhaltung
reicht es nämlich allemal. Und Lust darauf, die Originale malwieder anzuschauen,
bekommt man gleich noch dazu.
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Deutschland, Code 2, PAL
Bild:
Anamorphic Widescreen
Ton:
Kantonesisch 5.1 und Deutsch 5.1 mit deutschen Untertiteln.
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