Charlie's Angels: Full Throttle (2003)
Quick-Links: Cast & Crew - Einführung - Review
US-Start: 27.06.2003
CH-Start: 26.06.2003
McG - Charlie's Angels | ||
Buch |
John August - Charlie's
Angels, Titan A.E., Big Fish, Go Cormac & Marianne Wibberley - I Spy, 6th Day, Bad Boys II |
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Produktion |
u. a. Drew Barrymore - Charlie's Angels, Donnie Darko, Never Been Kissed | |
Kamera | Russell Carpenter - Charlie's Angels, Titanic, True Lies, Shallow Hal | |
Darsteller | Cameron Diaz Drew Barrymore Lucy Liu Bernie Mac John Cleese Crispin Glover Demi Moore |
Charlie's Angels, Gangs of New
York, There's Something About ... Charlie's Angels, The Wedding Singer, Ever After, E.T. Charlie's Angels, Kill Billy, Chicago, Shanghai Noon, Ally McBeal Ocean's Eleven, Life, Friday, Mo' Money Monty Python, Die Another Day, Harry Potter Charlie's Angels, Back to the Future, Nurse Betty Ghost, G.I.Jane, Striptease, Disclosure |
Links | imdb, upcomingmovies.com, Offizielle Website | |
Verleih / © | Columbia | |
Bewertung | ||
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Andere Stimmen | - |
Der Erfolg von Charlie's Angels war für alle ein wenig überraschend - aber der Film machte auch wirklich Spass, weshalb die gute Publikumsreaktion mehr als verdient war. Klar auch, dass sofort über ein Sequel nachgedacht wurde. Und klar auch, dass die Gagen der Stars ins Astronomische hochschossen. Regisseur McG war als erster wieder an Bord. Produzentin Drew Barrymore war ebenfalls schnell überzeugt. Und Diaz und Liu kamen letztendlich auch dazu. Einer fehlt leider: Bill Murray. Er wollte nicht als Bosley zurückehren, weshalb nun Ocean's Eleven-Star Bernie Mac als Bosleys Bruder mitspielt. Ebenfalls neu im Cast: John Cleese und Demi Moore, die mit dem Film ihr Comeback versucht ...
Ein Wort über den Titel: Der wechselte von "Charlie's Angels 2" über "Charlie's Angels 2: HALO" zu "Charlie's Angels 2: Full Throttle". Der nunmehr aktuelle Titel lässt das "2" weg. US-Kinostart ist im Sommer, eine Woche nach Hulk.
18.6.03
"Charlie's Angels" ist der vielleicht am schlechtesten geschnittene Film der letzten drei Jahre. Er ist schlecht gespielt, schlecht inszeniert und hat keine Story. Aber ich will verdammt sein, wenn mir dieser Film nicht einen Höllenspass gemacht hat. Wer den ersten Charlie's Angels nicht mochte, dem wird es glatt schlecht bei diesem Sequel, wer den ersten Teil jedoch liebte (wie ich) kriegt mehr vom selben. "Regisseur" McG geht sogar noch weiter und erhebt "over-the-top" zur Kunstform. In jeder Szene schiesst er weit übers Ziel hinaus, macht etliche Rhytmus-Fehler und drückt einfach einen neuen Rock- oder Pop-Song hinein - aber echt, selten zuvor hat ein absolut untalentierter Regisseur ein so organisiertes Chaos auf die Leinwand gezaubert, dass einfach fesselt. Ich vergleiche den Film mit einer Achterbahn. Ihr dreht ein paar Runden bis euch schlecht ist vor lauter Action und Aufs und Abs, dann gibts eine Pause, damit die Leute ein- und aussteigen können. In dieser Zeit könnt ihr aufs Klo, denn nun gibts schlechte Dialoge und etliche Red Herrings (alias "Handlung") - danach wieder einsteigen und weiter gehts. Bis zum Schluss wiederholt sich dies ad absurdum.
Der Film beginnt mit der Helikopter-Szene aus dem Teaser-Trailer und damit setzt McG die Latte des Absurden gleich sehr hoch. Davor gibts noch eine halbnackte Cameron Diaz auf einem Bullen. Oh ja, Baby, so muss ein sexistischer Film sein. Und keine Angst Ladies, auch ihr kriegt noch ein paar top-geformte männliche Oberkörper zu sehen und ein paar "yummis" aus Drew Barrymores Mund. Aber zurück zum Anfang. Oder eben nicht Anfang, denn danach kommt eine ähnliche Opening-Credits-Montage wie beim ersten Film ("there were three different girls ..."). Dann steigen wir endlich in die Handlung ein und ich sage nochmals, das Wort "Handlung" brauche ich im losesten Sinn. Es gibt eigentlich keine. Es scheint, als haben die Drehbuchautoren alle Ideen in einen Mixer geworfen und McG bannte das Ganze auf die Leinwand. Extrem farbenfroh, extrem witzig, extrem trashig. Campy sagen die Amerikaner. Es hat mehr Kostüme, mehr Songs und mehr One-Liner in dem Film als in allen anderen dieses Jahres. Keine Szene hält genauerer Analyse stand, aber dafür hat man auch keine Zeit, dann ist man schon bei der nächsten. Die wenigen Tiefpunkte (Cameron Diaz gebärt ein Kalb ... iiiih) verblassen neben den Plsupunkten.
Dann die Schauspieler. Cameron Diaz ist ein Engel. Sie lässt alles mit sich machen und genau das macht sie so cool. Sie kann Schlampe sein, sie kann Liebhaberin sein, sie kann eben eine Kuh gebären oder voll dreinschlagen - sie macht immer eine gute Figur. Man muss sie lieben. Allein wegen ihrem Mut zur Ausgeflipptheit. Drew Barrymore ist süss und hat am meisten Handlung, doch diese ist ja eben so schwach, dass das kein richtiger Bonus ist. Sie hat auch ihre Szenen, aber wirkt neben Diaz etwas blass. Lucy Liu dagegen ist eine Bombe. Sie ist die Coolste der Angels und kämpft genial. Ihre Dialoge mit Matt LeBlanc und Papa John Cleese sind köstlich. Das bringt mich schnell zu Cleese: Er ist unterfordert, aber dennoch nett anzusehen. Gut. Weiter mit Bernie Mac. Er ersetzt Bill Murray und er ist die grösste Fehlbesetzung im Film. Nach jedem seiner Sätze kommt der Film zu einem Halt, denn die meisten sind nicht lustig. Sorry, Bernie, aber ich kann mit dir einfach nix anfangen. Demi Moore (wohl der teuerste Spezialeffekt im Film, denn sie liess ihren Körper für 2 Mio. auffrischen) sieht klasse aus, aber ihre Motivation im Film ist lächerlich. Crispin Glover kommt zurück, obwohl es absolut keinen Sinn macht, wie er eingeflochten wird. Luke Wilson ist wieder dabei, die Olsen-Twins haben ebenso Kurzauftritte wie Pink, Robert Forster, Robert Patrick, Ex-Angel Jaclyn Smith und (Spoiler - anfärben:) Bruce Willis! Justin Theroux wird eingeführt mit dem Soundtrack von "Cape Fear" und ist danach ein eher enttäuschender Bösewicht. Kein Vergleich zu Sam Rockwell aus dem ersten Teil. Und wieso hat er übrerirdische Kräfte? Völlig egal. Ach und dann ist noch dieser andere Bösewicht, der Surfer-Boy. Der sieht aus wie ein Adonis. Aber es sehen eh alle geil aus in dem Film, Männer wie Frauen.
Und das bringt mich zum Fetisch. "Charlie's Angels" ist ein Fetisch-Film. Die Girls ziehen sich unzählige Male um, tragen allerlei Fetisch-Kostüme. Dann gibts Geschwindigkeitsfetisch (Autos, Motocross), es gibt Girls-with-Guns-Fetisch, Waschbrett-Fetisch, Unterhosen-Fetisch, Bein-Fetisch, Leder-Fetisch, Haar-Fetisch, Nonnen-Fetisch und sogar Inzest-Fetisch. Nein, dieser findet nicht statt, aber Cleese/Liu bauen ihn in die Dialoge ein. Überall kann man eine Form von Fetisch ausmachen - und wer meine Kritiken über längere Zeit gelesen hat, weiss: Ich liebe das. Ich bezeichne mich nicht gerade als Fetischisten, aber wenn ein Film hemmungslos fetischistisch ist, gibt das einfach dem Ganzen mehr Pfeffer. Und "Charlie's Angels" hat von jedem Fetisch was. Einen speziellen Fetisch hat wohl McG - nämlich einen von Prodogy. Im ersten Teil gabs "Smack My Bitch Up", diesmal gibts u.a. "Firestarter". Geile Songs. Der Soundtrack ist eh extrem. Manchmal ist er ironisch (wie eben bei "Cape Fear"), manchmal existiert er bloss, um eine Szene überzuleiten. Die Songs prasseln nur so über die Zuschauern hinein. McG inszeniert zur Musik, das merkt man. Er arbeitete als Musikregisseur und sein MTV-Stil ist offensichtlich. Viele Kritiker werden ihn dafür in der Luft zerreissen, aber für den szenenhaften, grellen, hektischen Stil von "Charlie's Angels 2" ist dies die ideale Voraussetzung.
So, was habe ich noch ausgelassen? Wohl vieles, aber schaut euch den Film doch einfach an - die Voraussetzung ist eben, ihr mochtet den ersten Teil. Oder ihr liebt knallige Farben, Fetisch, Girrrrl-Power, Sexismus, Wire-Fights, coole Soundtracks, sexy Girls, sexy Boys ... ach, der Film ist eine Wundertüte, aus der ich gerne kostete. Ich habe den idealen Abschlusssatz schon im ersten Abschnitt verbraten, doch ich kanns eigentlich nur wiederholen: McG erhebt die Übertreibung zur Kunstform.
PS: Ich wäre froh, ich hätte diesen Begriff erfunden, aber das Lob geht an Harry von aintitcoolnews.com: McG ist die PG-13-Version von Russ Meyer. So gut!! Und ich muss noch anhängen: Ich habe meine Kritik vor der von Harry geschrieben - das ganze Fetisch-Zeugs kam also aus meinem Kopf, nicht aus seinem. Kritik: http://www.aint-it-cool-news.com/display.cgi?id=15562
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© Bilder: Columbia
© Text: molodezhnaja
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