>
molodezhnaja
Hauptseite
>
asian movies
>
bollywood
>
2005
> CHAND BUJH GAYA
Drama. Indien. Hindi
Alternative Titel
Chand Bujh Gaya: A Burning Musical Story; Der
verloschene Mond
Regie
Sharique Minhaj
Drehbuch Qumaruddin Falak
Produktion Faaiz Anwar
Songs Ali Ghani, K. Raj, Ghulam Ali
Kamera Taposh Mandal
Choreografie Sanjay S. Sharma
Darsteller Faisal Khan, Shama Sikander, Faraz Khan, Sanam Aliza, Pratap
Singh, Ishrat Ali
Länge 116 Min.
Kinostart 18.3.2005
Trade classification Desaster
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 14
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
© Text Marco,
molodezhnaja 30.3.05
© Bilder WEG,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Rahul Mehta (Faisal Khan) verliebt sich in Saveen (Shama Sikander), die Tochter
eines Geschäftspartners. Das macht Rahuls Kollegin Meghna (Sanam Aliza) sauer,
die es selbst auf ihn abgesehen hat. Deshalb erinnert sie ihn dran, dass er
Hindu ist und Saveen Muslimin (1). Doch das stört Rahul nicht.
Auf dem Weg nach Ahmadabad geraten die drei zusammen mit den Reportern Adarsh
(Faraz Khan) und Payal in Godhra in einen blutigen Angriff rebellierender
Muslime (2). Mehrere Menschen sterben, worauf in Rahul der Hass
auf Muslime wächst. Doch er will zu Saveen halten. Derweil eskalieren die
Ereignisse in Ahmadabad und anderen Städten (3). Den Chief
Minister (Pratap Singh)
juckt das kaum. Er arrangiert sogar mit der Opposition die Tötung einiger
Hindus, damit das Soll wieder ausgeglichen ist (4). Das
zynische Spiel der Mächtigen kostet hunderte von Menschenleben. Auch Saveens
Vater ist in Gefahr.
REVIEW
Der muslimische Anschlag auf einen Zug im
Bahnhof von Godhra im westindischen Unionsstatt Gujarat forderte am 27. Februar
2002 59
Tote. Daraufhin brachen im ganzen Staat blutige
Unruhen aus. Tausende starben - vorwiegend Muslime. Der BJP-Chief-Minister
Narendra Modi liess der Sache freien Lauf und wurde beinahe des Amtes enthoben.
Die nächsten Wahlen haben ihn jedoch im Amt bestätigt, was darauf hindeutet,
dass die Wunden in Gujarat noch nicht verheilt sind. Diese schockierende Kette
von Ereignissen brachte das
säkulare
System Indiens beinahe zum Einsturz.
Deshalb würden sie einen guten Film verdienen. Den soll es auch geben: In Form
des vierstündigen Dokstreifens "Final Solution", der an mehreren Festivals
gezeigt wurde und in Teilen Indiens verboten ist.
Ebenfalls verboten wurde "Chand Bujh Gaya" - aber nur in Gujarat. Der Film behandelt eben diese tragischen Ereignisse im Bundestaat. Und er ist meilenweit davon entfernt, jener Film zu sein, der ihnen gerecht würde. Der Streifen wurde bereits 2002 abgedreht und danach durch juristische Verfahren verschleppt. Nun, drei Jahre später, sind seine Fakten überholt, seine Anschludigungen zielen zum Teil ins Leere. Doch nicht deshalb ist "Chand Budh Gaya" ein schlechter Film. Er ist bloss lausig inszeniert, mies gespielt und lustlos erzählt. Deshalb sollte er zwar nicht verboten werden. Aber ignoriert.
Regisseur Sharique Minhaj (aka. Shariq Minhaj) und Produzent Faaiz Anwar, der sich einen Namen als Lyrics-Schreiber gemacht hat, haben zweifellos etwas zu sagen. Das ist der traurige Aspekt von "Chand Bujh Gaya": Man kann ihn nicht einfach abschütteln. Vor allem das Finale ist extrem bedrückend - doch nicht etwa, weil sich der Film das Ende verdient hätte, sondern weil man weiss, dass 2002 tatsächlich solche Szenen abliefen. Nicht der Film erarbeitet sich die Emotionen der Zuschauer, die Historie tut es. Der Film davor greift die Ereignisse nämlich auf, verwertet sie aber weder künstlerisch noch kritisch. Nur in einem Bereich ist die Absicht der Macher ganz deutlich: Die Politiker werden in die Pfanne gehauen. Mir ist klar, dass Modi und wohl auch die Opposition die Massen manipuliert und aufgewiegelt haben, doch die Art, wie "Chand Bujh Gaya" dies darstellt, ist grauenhaft polemisch. Das erlaubt dem normalen Volk, zu sagen: "seht, die Politiker sind schuld! Wir sind nur arme manipulierte Kreaturen." So einfach ist es nun wirklich nicht. Es muss Hasspotenzial in der Bevölkerung stecken, damit so etwas überhaupt passieren kann. Und bevor diese Wut und Angst nicht verarbeitet ist, wird es wieder zu derartigen Unruhen kommen. Wer alle Schuld bei den Poltikern sucht, macht es sich viel zu einfach. Deshalb mochte ich die eine Szene, in der Rahul sagt, er empfinde nur noch Hass für alle Muslime (5). Das ist eine Szene, die zeigt, dass es auch im Volk brodelt - doch leider bleibt es bei dieser Passage. Am Rest sind die Minister schuld.
Auch die Lovestory in "Chand Bujh Gaya" ist derart grobschlächtig inszeniert. Keine Chemie, keine Dramaturgie. Der Film stapft unbeholfen vor sich her und endet vor der Zweistunden-Marke. Dabei masst er sich an, Musical, Lovestory und Politfilm zu sein. In nur 116 Minuten. Da fällt ziemlich viel wichtiges Material weg - und das merkt man. Andererseits wollte ich kaum mehr Material in dieser schwach inszenierten Form sehen. Ebenso mies wie die Regie-Arbeit ist zweifelsohne das Schauspiel. Faisal Khan, der Bruder von Aamir Khan, ist eine talentfreie Zone. Rückblickend ist er vielleicht schuld daran, dass Aamirs Mela so ein schwacher Film geworden ist. Jedenfalls kann man nur froh sein, wenn Faisal weiterhin so wenig Filme dreht, wie er das bisher gemacht hat. Die schöne Shama Sikander (Patth) hat am Anfang auch Mühe mit ihrem Part, wächst aber in die Rolle. Die reslichten Akteure, vor allem Debütant Faraz Khan, sind kreidenblass. Das gilt auch für das bisschen Humor. Ärgerlich etwa die Comedy-Einlagen um einen Sikh-Polizisten (6), etwas witziger der Streit der Mädels, welchen Aamir-Film sie sich anschauen sollen (7).
Mit derartigem Cast, lahmen Songs und einer austauschbaren Inszenierung verkommt selbst das brisanteste Thema zum Absteller. "Chand Bujh Gaya" hat etwas zu sagen und bietet eine ergreifende Schlussszene - doch bei allem Goodwill: Vielleicht hätten die Produzenten ein paar Leute suchen müssen, die eine Ahnung vom Filmemachen haben, bevor sie mit der Ausschlachtung der verstörenden Ereignisse angefangen haben. Und vor allem hätten sie bedenken sollen, dass Faisal Khan zu den schlechtesten Schauspielern Bollywoods gehört.
SONGS
1) Jiska Jab Se Hindustan - Ein Verständigung
und Einheit forderndes Kinderlied, das aber weder gut gesungen noch inszeniert
ist (8).
2) Chupke Chupke - Fader Song, halbwegs hübsch inszeniert bei dauer-bewölktem
Himmel (9).
3) Rehta Nahin Hai - Okay in Bild und Ton, mehr nicht (10).
4) Yaad Aaye Woh Din - Recht hübsche Ballade, blass umgesetzt (11).
MEINE DVD
WEG (USA), Code 0, NTSC
Letterboxed Widescreen
Hindi Dolby Digital 2.0 mit englischen Untertiteln (Film und Songs)
Disk Rating * (Kraftloses Bild, keine Extras.
Stabile Karton-Buchdeckel-Verpackung)
BESTELLEN
Indiaweekly.com (USA)
Nehaflix.com
(USA)
EXTERNE REVIEWS
Fully Hyderabad (1½/5)
SCREENSHOTS
anklicken, um nach oben zurückzukehren
created by molodezhnaja
all rights reserved.
Seite optimiert für Internet Explorer 6.0