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2016
> BEFIKRE
Liebeskomödie. Indien. Hindi
Alternative Titel Sorglos verliebt; Carefree
Regie
Aditya Chopra
Drehbuch
Aditya Chopra
Produktion
Aditya Chopra
Songs Vishal-Shekhar
Kamera Kaname Onoyama
Choreografie
Vaibhavi Merchant
Darsteller Ranveer Singh, Vaani Kapoor, Julie Ordon, Arrmaan Ralhan,
Ayesha Raza, Akarsh Khurana
Länge 132 Min.
Kinostart 9.12.2016
Box office classification Below Average
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 6
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. |
©
Text Marco Spiess, molodezhnaja 16.2.2017
© Bilder Yashraj,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Der Komiker Dharam (Ranveer Singh) kommt aus Delhi nach Paris. Er freut sich auf
ein Leben in Saus und Braus, frei von Fesseln und voll mit Sex. Er bezieht eine
Wohnung bei einem lesbischen Paar und stürzt sich ins Nachtleben. So lernt er
die indischstämmige Shyra (Vaani Kapoor) kennen. Es funkt umgehend, doch sie
will keine Beziehung. Dharam gibt aber nicht auf und lauert ihr bei jeder
Gelegenheit auf. Sie beschliessen, ein Paar zu werden - aber kein normales,
sondern eines, das sich immerzu überrascht, das einander herausfordert und sogar
zu Dingen überredet, die sie gar nicht machen wollen. Nur: Das geht nicht lange
gut. Sie zerstreiten sich und trennen sich. Aber wie lange halten sie es ihne
einander aus?
REVIEW
"Befikre" ist in einer Hinsicht speziell: Er beginnt mit der Trennung. Doch der
Rest ist formelhaft, genau die Art von Möchtegern-jungem Bollywood-Kino, welches
das Studio Yashraj zurzeit gerne rausbringt. Wenn ein unerfahrener Regisseur damit eine
Chance bekommen hätte, man könnte das Ganze als Spielerei abtun. Aber es war
nicht irgendeiner: Es war Studioboss Aditya Chopra persönlich! Der
Erfolgs-Regisseur drehte seit
Rab Ne Bana Di Jodi im Jahr 2008 keinen
Film mehr, und "Befikre" als Comeback anzusehen, tut weh. Vielleicht müsste der notorisch
einsiedlerische Chopra etwas mehr in die Welt hinaus, denn diese gekünstelte und
unrealistische Romanze ist weder frisch noch jugendlich, sie ist bemüht und
trotz allem Pep altbacken.
Doch das Hauptproblem sind die unsympathischen Charaktere. Ranveer Singh (Bajirao Mastani) kann durchaus Rollen meistern, aber hier ist er von Anfang ein unausstehlicher Angeber, der am liebsten oben ohne durch Paris gockelt und sexistische oder schwulenfeindliche Sprüche drescht. Einen Weg der Besserung schlägt er zwar ein, doch das nur, um seine Angebetete zu bekommen. Echt sympathisch wird er nie. Vaani Kapoor (Shuddh Desi Romance) erwischts eine Spur besser, doch auch ihr Charakter kommt als etwas arrogant und egozentrisch rüber. Und als Paar sind die beiden einfach zu wenig zwingend, so dass man gar nicht auf ein Zusammenkommen hin fiebert.
So wird die recht bescheidene Laufzeit doch zur Qual. Ewiges Hin- und her, langweilig erzählt, lustlos gespielt. Viele Küsse, halbnackte Körper und freche Sprüche sollen das alles würzen, doch das kommt nur als forciert herüber. Auch die Streiche, die die Liebenden spielen, sind schwach - und kein Vergleich zum gleichermassen frechen wie heissen "Jeux d'enfants" (2003), den manche indische Kritiker (zu unrecht) als Inspiration herangezogen haben.
Ist das alles wenigstens witzig? Höchstens sporadisch, denn die Pointen sind nur selten überraschend, und im unpassenden Slapstick-Finale sogar daneben. Und wenn der Humor nicht sitzt, dann stossen einem auch Sätze auf, die in einem besseren Film vielleicht nicht so geschmacklos wirken - à la "unsere Trennung war eine schwerere Krise als 9/11". So einen Gag muss man sich verdienen. Tut "Befikre" nie. Er verdient sich auch seine vielen Zeitsprünge nicht - in besseren Filmen wenden sie Erzähl-Monotonie ab, hier reissen sie nur aus dem eh schon kaum vorhandenen Fluss heraus. Der Film holpert.
Alles übel also? Nicht ganz. Die Paris-Locations
sind hübsch. Die Songs sind zwar nicht der Brüller, aber ganz nett. Und im
letzten Drittel kommt mit einem Banker (gespielt vom Newcomer Arrmaan Ralhan)
eine etwas aushaltbarere Figur dazu. Doch das ist freilich alles viel zu wenig,
um den Film zu empfehlen. Vielleicht hätte ich mich weniger geärgert, wenn
No-Name-Khan oder Kenn-ich-nicht-Kapoor den Film gedreht hätte - aber von einem
Aditya Chopra will ich mehr. Er kann mehr. Und er muss mehr, sonst ist er als
Regisseur weg vom Fenster. Das wäre dann wirklich bedauerlich.
EXTERNE REVIEWS
imdb.com
Bollywood Hungama (3½/5)
Rediff (1½/5)
Screenshots der DVD mit VLC, verkleinert und geschärft mit Picture Converter und Paint.net
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