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> BANARAS: A MYSTIC LOVE STORY

 


 

Drama. Indien. Hindi
Alternativer Titel Benares; Banāres;
Ek Dhun Banaras Kee

Regie Pankaj Parashar
Drehbuch L.C. Singh, Javed Siddiqui
Produktion Swati Singh, Manorama Singh
Songs Himesh Reshammiya
Kamera Nirav Singh
Choreografie Saroj Khan
Darsteller Urmila Matondkar, Ashmit Patel, Naseeruddin Shah, Dimple Kapadia,
Raj Babbar, Akash Khurana, Arif Zakaria, Rajiv Mishra, Javed Khan
Länge 121 Min.

Kinostart 6.4.2006
Trade classification
Desaster
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 6

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
. . .

©  Text Marco, molodezhnaja 3.5.06
©  Bilder V One Entertainment, Screenshots molodezhnaja


STORY
Die Studentin Shwetambari (Urmila Matondkar) verliebt sich in den musikalisch begabten Soham (Ashmit Patel). Sie ist jedoch die Tochter von Gayatri (Dumple Kapadia) und Mahendra Nath (Raj Babbar), zwei angesehenen Brahmanen der Stadt Banaras. Er ist ein Findelkind aus niedriger Kaste, das dank den Lehren des weisen Babaji (Naseeruddin Shah) zum spirituellen Mann wurde. Die Romanze der beiden wird zum Stadtgespräch. Um diese angespannte Situation aufzulösen, gibt Mahendra seine Einwilligung zur Heirat!

 

REVIEW
Spiritualität und Religion sind für mich faszinierende soziokulturelle Themen, haben in meinem Leben aber keinen Stellenwert. Deshalb bin ich der falsche Mensch, um diesbezüglich den Gehalt von "Banaras" festzulegen. Aber als sinnlicher Bilderrausch von beachtlicher Kraft ist dieses Drama zweifellos auch einer Empfehlung von meiner Seite sicher. Regisseur Pankaj Parashar, der zuletzt mit den Machwerken Inteqam und Meri Biwi Ka Jawab Nahin negativ auffiel, vertraut ganz auf die mythische Kraft der heiligen Stadt Banaras, auch bekannt als Benares oder (seit 1956) Varanasi. Die Metropole am Ganges ist nicht nur Hintergrund für die Handlung, sondern Ursprung der Geheimnisse des Films und Austragungsort des alten Kastenkonflikts.

In diesem Bereich ist "Banaras" für mich ein kleiner Erfolg. Die Abscheu der im Kastenwesen oben stehenden Brahmanen vor den niederen Klassen wird thematisiert und die Liebe der beiden Hauptfiguren zum Statement gegen Kastendiktatur. Parashar legt es dabei nicht auf einen echten Diskurs zum Thema an, erzeugt mit dem Material aber ein Minimum an Spannung. Kombiniert mit dem audiovisuellen Erlebnis entwickelt "Banaras" seine Stärke. Schon die ersten paar Aufnahmen im Film, begleitet von eindringlicher Musik von Himesh Reshammiya, machen deutlich, dass Parashar darauf aus ist, die Stadt von ihrer faszinierendsten Seite zu zeigen - und die weniger appetitlichen Stellen auszublenden. Die Akteure unterwerfen sich dieser Bildgestaltung und sind oft nur Schmuckwerk der Stadtarchitektur. Aber sehr stattliches Schmuckwerk:

Urmila Matondkar, mit 32 Jahren mittlerweile reif und schön, hyperagiert nur an ein paar wenigen Stellen, spielt ansonsten durchwegs überzeugend. Der zuvor als Psychopath eingesetzte Ashmit Patel (Inteha, Fight Club), Bruder von Amisha Patel, geht etwas gar luftig durch den Film, ist aber sicher auch keine Fehlbesetzung. Dimple Kapadia, sonst immer gerne am chargieren, ist top, ebenso ihr Filmpartner Raj Babbar. Naseeruddin Shah spielt den weisen Prediger mit Würde, doch da beginnen die Probleme. Was er erzählt, ist eigentlich gaga. Ohne den Hauch der Ironie hält er endlose Monologe über die alles durchdringende göttliche Kraft, die jedes Atom vereint. Wer spirituell veranlagt ist, wird das aufsaugen, ich fand es mit der Zeit nur noch mühsam. Ein Physikprofessor und ein Psychiater werden eingeführt, aber nicht etwa, um Gegengewichte zu der grassierenden Spiritualität zu setzen - im Gegenteil.

Selbst der Physikprofessor, eigentlich Inbegriff rational-wissenschaftlichen Denkens, predigt der Klasse von den göttlichen Atomen. Und der Psychiater muss erkennen, dass Rationalität nichts taugt, sondern einzig Spiritualität einen weiterbringt. Als rationaler Materialist wollte ich mich da glatt von einer Brücke schmeissen, da ich diese Art der Erleuchtung wohl nie erlangen werde. Anders als die Personen im Film: Fast alle gelangen irgendwann an den Punkt der Einsicht. Und von da an gehen sie mit einem psychotischen Lächeln durch die Welt. Man kennt das von diesen verblendeten Sektenführern oder Lichtessern, an denen alle Kritik an ihrem Tun abprallt, da sie mit einem überlegenen und anderweltigen Lächeln darauf reagieren. Solche Menschen machen selbst einen ausgeglichenen Menschen wie mich rasend. Und hier in "Banaras" wird ausgerechnet diese "ich grinse entrückt die Welt an"-Existenz als höchstes Glück angepriesen.

Leider sind dagegen ein nicht besonders überraschender Twist mit Naseruddins Charakter und selbst die eigentliche Liebesgeschichte beinahe unwichtiges Material. Diese Dinge also, die mir beser gefallen hätten. Inhaltlich gibt "Banaras" deshalb für mich weit weniger her, als möglich gewesen wäre. Ohne dieses eingetrichterte Mystik- und Spiritualitäts-Geblabber hätten wir hier einen Film mit grossem Potential. Wie weit Parashar in Sachen Spiritualität ausufert, zeigt sein Faible für Stanley Kubricks "2001: A Space Odyssey". Das Logo der produzierenden Firma Setu Creations ist ein Abbild des Sternenkinds aus jenem genialen Klassiker und an einer Stelle im Film, an der Soham eine "Erleuchtung der Liebe" hat, macht er beinahe den LSD-Trip von Astronaut Bowman durch. Oh ja, das ist eigentlich ein faszinierender Gedanke: "2001" in Banaras. Aber für Parashar ist das nur ein Element in einem spirituellen Allerlei, das nirgends hinführt. Nur zu einem grossen, breiten Lächeln.

Selbst die Kritik am Kastenwesen wird angesichts dieses Lächelns etwas relativiert: An einer Stelle stirbt nämlich ein nieder gesteller Mensch im Film - wohl nur aus dem Zweck, damit die oberen Kasten sich lächelnd vergeben können. Die niederen Kasten existieren also, um die oberen zu erlösen. Auch dies eine Form von Kastendiktatur, die immerhin beiden Seiten zu gutem Karma verhilft. Aber soweit möchte ich "Banaras" gar nicht überinterpretieren. Inhaltlich gibt er viel zu wenig her. Als Bilderbogen, als sinnliche Erfahrung mit guten Darstellern, ist er aber allemal gelungen.

 

SONGS
1) Har Har Mahadev (Bajooband Khul Khul Jaye)  - Guter Track zur Einstimmung (Pranab Kumar)
2) Om Namah Shivaya - Sehr schönes Religionslied, das nur daran krankt, dass dem abgebildeten Kind der Gesang nicht glaubhaft zugeordnet wird (Shreya Ghoshal)
3) Om Namah Shivaya II - Reprise des Stücks.
4) Ishq Mein Dil Ka - Hübsches Liebeslied, dessen Melodie nicht hängen bleibt (Sonu Nigam, Sunidhi Chauhan)
5) Rang Dalo - Schwungvolles Holi-Lied (Sonu Nigam, Shreya Ghoshal)
6) Mere Dil Se (Kitna Pyar Kartein Hain) - Hübsches, etwas schematisches Trauerlied (Himesh Reshammiya).
7) Om Namah Shivaya III - Reprise im Abspann.

 

MEINE DVD
V One Entertainment (USA), Code 0, NTSC
Anamorphic Widescreen
Hindi Dolby Digital 5.1 mit englischen Untertiteln (Film und Songs).
Disk Rating * * * (
Schlankes Digipack. Solides Bild mit leichten Bewegungsunschärfen. Extra: Making-of und Postkarten von Banaras)

 

BESTELLEN 
nehaflix (USA)

 

EXTERNE REVIEWS 
indiafm.com (2/5)
BBC (3/5)
Rediff.com (2/5
)

 

SCREENSHOTS

 


 

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