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Thriller. Indien. Hindi
Alternativer Titel -

Regie Atul Sabharwal
Drehbuch Atul Sabharwal

Produktion
Aditya Chopra
Songs Amritya Rahut, Vipin Mishra
Kamera Karthik Ganesh

Choreografie
Remo D’Souza
Darsteller Arjun Kapoor, Rishi Kapoor, Jackie Shroff, Prithviraj Sukumaran, Amrita Singh,
Deepti Naval, Sasheh Aagha, Tanve Azmi, Swara Bhaskar, Sumeet Vyas, Rasika Dugal, Anupam Kher
Länge 137 Min.

Kinostart 17.5.2013
Box office classification Average
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 16

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
.

©  Text Marco, molodezhnaja 17.9.2013
©  Bilder Yashraj, Screenshots molodezhnaja


STORY
Die Stadt Gurgaon bei Delhi ist eine Boomstadt Indiens. Und wo Geld zu machen ist, regiert Korruption und Gier. Durch üble Machenschaften baute sich ausgerechnet der Polizeikommandant Ravikant Phogat (Rishi Kapoor) ein mafiöses Imperium auf. Mit seinem Neffen Arya (Prithviraj Sukumaran) und anderen loyalen Cops erpresst er Geld und manipuliert die Mächtigen. Da stirbt sein Bruder Vijaykant (Anupam Kher), der einst unehrenhaft aus dem Corps entlassen wurde: Beim Versuch, den Industriellen Yashvardhan Singh (Jackie Shroff) zu überführen, geriet dessen Frau Veera (Tanvi Azmi) als Informantin in Lebensgefahr, weswegen Vijaykant vorgaukelte, sie und ihr Sohn Vishal seien umgekommen, und den Job verlor. Nun nach Vijaykants Tod kommt all dies ans Licht und für Ravikant ist klar: Yashvardhan muss büssen. Dazu kidnappt er dessen anderen Sohn Ajay (Arjun Kapoor) und gibt den fast gleich aussehenden Vishal (Arjun Kapoor) als Ajay aus. In solcher Informanten-Position soll Vishal den eigenen Vater ans Messer liefern. Aber mit der Zeit wächst die Sympathie für Yashvardhan - und die Abscheu vor Ravikants Machenschaften. Der hat aber noch ein Ass im Ärmel: Yashvardhans Partnerin Neena (Amrita Singh), die ihre eigenen Intrigen führt, und die Ex-Prostituierte Ritu (Sashaa Agha) angestellt hat, um Ajay "abzulenken".

 

REVIEW
Schon wieder ein Gangsterfilm. Schon wieder korrupte Cops. Das Gefühl von Déjà-vu sorgt dafür, dass man erst einmal nicht die allergrösste Euphorie für "Aurangzeb" entwickelt. Doch zum einen sollte man vorausschicken, dass das Thema um Korruption und Machtmissbrauch nun leider ein wichtiges im indischen Alltag ist, und dementsprechend auch oft als Drehbuchaufhänger dienen kann. Und zum anderen steht mit Yashraj eine Premium-Filmfirma hinter dem Werk, so dass ein gewisses Mass an Qualität erwartet werden darf. In dem Bereich enttäuscht das Spielfilm-Regiedebüt des Drehbuchautors Atul Sabharwal denn auch nicht.

Die Qualität beginnt schon bei der Besetzung: Rishi Kapoor bringt jedes Kilo seiner Körperfülle in sein Charisma ein, strahlt Autorität aus und bei Bedarf Aggression, ohne zu chargieren. Jackie Shroff hat weniger zu tun, aber erledigt das mit viel Würde. Schön ihn überhaupt mal wieder zu sehen. Auch die weiteren Akteure überzeugen, selbst Newcomerin Sasha Aagha, die wohl primär für ihren Körper angeheuert wurde. Einziger kleiner Schwachpunkt ist ausgerechnet der Hauptdarsteller, Anil Kapoor-Neffe Arjun Kapoor. Seit seinem Debüt Ishaqzaade hat er sich sogar noch etwas zurückentwickelt, strahlt vor allem in den ruhigen Szenen wenig Leidenschaft oder Überzeugungskraft aus.

Neben der überzeugenden Besetzung sieht man die Qualität auch in der Inszenierung. Sabharwal bleibt meist nüchtern, setzt auf prägnante Bilder und sauber aufgebaute Szenen. Nur manchmal schiesst er übers Ziel hinaus, wie etwa bei einer Schlägerei gegen Ende, in der einer der Beteiligten fast Superkräfte entwickelt. Passt nicht in einen realistischen Film. Nicht zuletzt gelang auch der Einsatz der Songs: Ein Stimmungsmacher kommt mit "Barbaadiyaan" schon recht früh, danach dienen die Lieder eher der Atmosphärenbildung, ohne die Story aufzuhalten. Und das ist auch wichtig so, denn beim Plot zeigt der Film seine wohl grösste Schwäche.

Zum einen ist die Handlung am Anfang schlicht zu kompliziert. Man versteht schon, was los ist, aber wer zu wem loyal ist, sorgt für leichtes Kopfzerbrechen. Mit dem Personentausch kommt dann ach eine latente Unglaubwürdigkeit dazu - und wenn jeder gegen jeden intrigiert, verlieren nicht nur die Figuren die Fäden aus der Hand. Wie Rishi Kapoors korrupter Cop da den Überblick behalten will und doch nicht erkennt, dass einiges nicht nach Plan läuft, wirkt einfach stark nach Drehbuch, weniger nach glaubhafter Realität. Doch "Aurangzeb" sollte man als überhöhten Realismus ansehen, dann klappts.

Überhöht sind nicht nur die Figuren und ihre Boshaftigkeit, übertrieben ist nicht nur das Mass der Korruption von Polizei und Politik - auch eine Verwurzelung in der indischen Geschichte sorgt für das Gefühl von aufgebauschter Grösse. So war Aurangzeb der vielleicht mächtigste Mughal-Herrscher, unter dem das Reich jedoch von innen aufweichte und nach dessen Tod in seine Einzelteile zu zerfallen begann. Auch in den Dialogen tauchen immer wieder Verknüpfungen zur Mughal-Geschichte auf. Das mag auf Dauer etwas gesucht wirken, hebt "Aurangzeb" aber auch über einen 08/15-Cop-Thriller. Da ist der Film auch als Ganzes anzusiedeln: mit Problemen, mit Längen, mit Unglaubwürdigkeit - aber hochwertig, packend und vor allem kraftvoll gespielt.

 

SONGS
1) Barbaadiyaan - Stimmungsmachende Tanznummer (Ram Sampath, Sashaa Agha).
2) Jigra a Fakira - Nur als Hintergrund-Musik verwendetes, klassisch angehauchtes Lied (Keerthi Sagathia)
3) Barbaadi - Gut gesungenes klassisches Liebeslied (K. Mohan).
4) Aurangzeb - Chorgesang im Hintergrund: schön (Vipin Mishra)

 

MEINE DVD
Yashraj (Indien)
Indien, Code 0
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Hindi 5.1 mit englischen und arabischen Untertiteln.
Disk Rating * * *

 

BESTELLEN 
Induna (Liefert aus IND)


 

EXTERNE REVIEWS 
imdb.com

Bollywood Hungama (2/5)
Rediff (3/5)

 

SCREENSHOTS

Screenshots der DVD mit PowerDVD 12, verkleinert und geschärft mit Photoshop CS2


 

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