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2005
> ANTARCTIC JOURNAL
Mystery-Abenteuerdrama
Südkorea 2005
Alternative Titel
Namgeuk-ilgi;
남극일기;
Das Phantom aus dem Eis - Antarctic Journal
Regie Pil-Sung Yim
Drehbuch Pil-Sung Yim, Joon-ho Bong
Darsteller Ji-tae Yu, Kang-ho Song, Hie-sun Park, Kyeong-ik Kim, Duek-mun
Choi, Hye-jeong Kang
Zuschauer 1'054'634
Länge 115 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 12
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. | . | . |
© Text Marco,
molodezhnaja 5.8.05
© Bilder Showbox,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Der "Pole of Inaccessibility" liegt 82°08' südlich und 54°58' östlich mitten in
der Antarktis. Dies ist der Punkt des Kontinents, der am weitesten von allen
Seiten von der Küste entfernt ist. Dort kann es bis zu 80°C unter null kalt
werden. 1958 gelangte erstmals eine russische Expedition zu diesem
sagenumwobenen Punkt. Sechs Koreaner wollen es ihnen nun gleich tun. Angeführt
von Cpt. Do-hyung Choi (Kang-ho Song) ziehen der junge Min-jae Kim (Ji-tae Yu),
der Funker Sung-Hoon, der Alpinist Lt. Young-min Lee (Hie-sun Park), der Koch
Geun-chan Yang (Kyeong-ik Kim) und der Videofilmer Jae-kyung Seo (Duek-mun Choi)
los. Sie müssen ankommen, bevor die Sonne für ein halbes Jahr untergeht. Unter
der gleissenden aber nicht wärmenden Sonne marschieren sie tagelang. Bald
stossen sie auf Zivilisationsabfälle - und ein Tagebuch. Es stammt von einer
russischen Expedition aus dem Jahr 1922. Kaum hat das Team dieses Buch an sich
genommen, passieren merkwürdige Dinge. Jae-kyung wird mysteriöserweise krank und
verschwindet in einem Schneesturm spurlos. Einige Teammitglieder wollen Hilfe
rufen - doch Do-hyung weigert sich. Er will ans Ziel. Koste es, was es wolle.
REVIEW
Dass ich eine besondere Beziehung zur Antarktis
habe, zeigt ja schon mein Domain-Name: Molodezhnaja ist nämlich eine russische
Antarktisstation. Ein Abenteuerfilm in diesen eisigen Regionen weckt also
ziemlich schnell mein Interesse. Über "Antarctic Journal" habe ich vor dem
Ansehen schlicht nichts gewusst. Als nach 13 Minuten ein Auge sich gefahrvoll im
Wassertopf dreht, sprang ich vom Stuhl und dachte "geil, ein
Antarktis-Horrorfilm!" - diese Freude ist darauf zurückzuführen, dass ich John
Carpenters "The Thing" für einen der spannendsten und coolsten Horrorfilme
überhaupt halte. Und der spielt bekannterweise ebenso auf dem Südpol-Kontinent.
Die Freude war etwas verfrüht, denn dieses Auge und ein paar Szenen, die darauf folgen, führen die Zuschauer in die Irre. "Antarctic Journal" gibt lange vor, ein gespenstischer Mystery-Horrorfilm zu sein, bei dem unheimliche Begebenheiten wie eine Geisterhand, ein Auge im Topf oder Blut im Urin auf eine Bedrohung hindeuten, die gar nie auftaucht. Vielmehr geht es um die Bedrohung von innen. Um Menschen, die in einer Extremsituation bereit sind, alles zu opfern, nur um den eigenen Anforderungen zu genügen. Ein psychologisches Drama also. Dagegen wäre nichts einzuwenden, wenn die erste Stunde nicht so wunderbar auf einen Gruselfilm vorbereiten würde. Ich liebte die erste Stunde von "Antarctic Journal" ganz ungemein und als Regiedebütant Pil-Sung Yim plötzlich auf ein anderes Terrain einschwenkte, beging er meiner Ansicht nach einen Fehler. Die zweite Filmhälfte kann nämlich nicht mit der ersten mithalten, und da die mysteriösen Erscheinungen nie erklärt werden, sind sie nur eines: Beleidigend durchschaubare Mittel, die Zuschauer in die falsche Richtung zu lotsen.
Bei allem Frust ist "Antarctic Journal" trotzdem ein enorm faszinierendes Werk. Der vorherige Kurzfilmer Yim schrieb acht Jahre am Skript und drehte den Film für satte 8 Millionen Dollar im Schnee Neuseelands. Herausgekommen sind atemberaubende Bilder von weissen, betörenden Landschaften. Diese werden noch umwerfender durch die Begleitmusik des japanischen Virtuosen Kenji Kawai, der u.a. die Scores zu "Ghost in the Shell" und Avalon kreiert hat. Überhaupt fährt "Antarctic Journal" technisch einfach ein: Die Kamera, der Sound, die Musik, der Schnitt - alles ergibt ein Ganzes, was noch so viel mehr verspricht, als es letztlich halten kann.
Dass der zweite Filmhälfte nie ganz die Luft ausgeht, ist dieser technischen Raffinesse zu verdanken. Und den famosen Akteuren. Die Männertruppe um Oldboy-Schurke Ji-tae Yu (siehe auch Natural City, Into the Mirror) und den immer göttlichen Kang-ho Song (Sympathy for Mr. Vengeance, The President's Barber) ist erste Sahne und macht die Anspannung und die Angst dieser harten Kerle absolut spürbar. "Antarctic Journals" einziger Schwachpunkt ist deshalb das Skript. Nahezu im Alleingang verhindert es, dass der Film zu einem der besten koreanischen Beiträge des Jahres 2005 avanciert. Das meine ich, wenn ich sage, der Film sei frustrierend. Schaut ihn euch aber unbedingt an. Die erste Hälfte ist enorm unheimlich, die Inszenierung fabelhaft, die Akteure toll. Es ist sozusagen die Antarktis-Soft-Version von "Event Horizon". Der Horror schleicht langsam durch suggestive Bilder und kleine Gegenstände unter die Haut - nur um sich leider später als Luftblase zu entpuppen. "Antarctic Journal" ist ein beeindruckender Film. Aber er hätte noch so viel besser sein können.
PS: Wikipedia und andere Quellen markieren den POI übrigens bei 85°50'S / 65°47'O und der verlassenen Station Sovetskaya. Der Film weicht davon ab..
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Südkorea, Code 3, NTSC
Anamorphic Widescreen
Koreanisch Dolby Digital 5.1 mit englischen und koreanischen Untertiteln.
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